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Gersthofen: Sieben Gruppierungen müssen sich im Gersthofer Stadtrat einig werden

Gersthofen

Sieben Gruppierungen müssen sich im Gersthofer Stadtrat einig werden

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    Im Gersthofer Rathaus kommen bald viele Gruppierungen zu den Sitzungen des Stadtrats zusammen.
    Im Gersthofer Rathaus kommen bald viele Gruppierungen zu den Sitzungen des Stadtrats zusammen. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Die künftige Besetzung des Gersthofer Stadtrats steht fest. Statt bisher sechs Parteien und Gruppierungen werden es künftig sieben sein. Denn die neu gegründete Gruppierung #BewegungZukunft errang zwei Mandate in dem 30 Sitze umfassenden Gremium. Auch die Grünen legten um einen Sitz auf künftig drei zu. Dafür musste die Gruppierung W.I.R. als einzige Federn lassen: Statt bisher sieben hat sie nur noch vier Mandate und liegt somit gleichauf mit der SPD. Vertreter aller beteiligten Parteien und Gruppierungen zeigen sich erfreut über einen „sauberen“ Wahlkampf.

    Unterschiedliche Reaktionen der Gersthofer Politiker

    Die Reaktionen auf die Ergebnisse der Stadtratswahl fallen daher auch unterschiedlich aus.

    CSU „Wir sind sehr zufrieden, schließlich sind wir immer noch die stärkste Kraft im Stadtrat“, erklärt Ortsvorsitzender Patrick Haas. Dass er selbst ein Stadtratsmandat knapp verfehlt hat, hat ihn persönlich enttäuscht. „Aber ich bin noch jung, ich habe noch Zeit.“ Dass Max Poppe den Amtsinhaber Michael Wörle in die Stichwahl um den Chefposten im Rathaus gezwungen hat, sei zu erwarten gewesen. „Wir haben das erste Etappenziel erreicht. Und immerhin haben mehr als 50 Prozent Wörle nicht gewählt.“

    Da hatte es wohl ein Fan zu gut gemeint mit Michael Wörle und ein Herzchen auf den Stimmzettel gemalt. Doch dieser Stimmzettel war selbstverständlich ungültig.   
    Da hatte es wohl ein Fan zu gut gemeint mit Michael Wörle und ein Herzchen auf den Stimmzettel gemalt. Doch dieser Stimmzettel war selbstverständlich ungültig.    Foto: Marcus Merk

    Freie Wähler: Stimmen durch Markus Brems Weggang verloren

    Freie Wähler „Wir können zufrieden sein“, sagt Ortsvorsitzender Reinhold Dempf. „Schließlich sind wir jetzt die zweitstärkste Gruppierung.“ Allerdings habe der Weggang Markus Brems Stimmen gekostet. Enttäuschend sei, dass Barbara Lamprecht und Bernhard Happacher es nicht mehr in den Stadtrat geschafft haben. „Aber wir haben mit Melanie Schappin, Simon Drüssler und Anre Zießow drei neue junge Leute ins Gremium gebracht.“ Besonders stolz ist Dempf allerdings, weil er mit Abstand die meisten Wählerstimmen von allen auf sich vereinen konnte.

    SPDOrtsvorsitzende Janine Hendriks freut sich, dass in Zeiten, in denen die SPD es sehr schwer habe, die vier Mandate gehalten werden konnten. „Dass ich persönlich nicht in den Stadtrat gewählt wurde, hat mich schon enttäuscht, aber ich habe auch so noch genug zu tun.“

    W.I.R. „Die Stimmung nach dem Verlust von drei Mandaten ist bei uns nicht so toll“, sagt Vorsitzender Hans-Jürgen Fendt. „Wir haben wohl den früheren Schantin-Effekt nach seinem Ausscheiden nicht aufholen können.“ Jürgen Schantin war bei der Wahl 2014 ein großer Stimmensammler für die Gruppierung. „Jetzt heißt es Kopf hoch und weitermachen.“ Erfreut zeigt sich Fendt über das Abschneiden von Sigrid Steiner: „Für sie sind die elf Prozent kein schlechtes Ergebnis.“

    Wahlkampf jetzt verstärkt online

    Grüne „Dass wir einen Sitz zusätzlich erringen konnten, freut uns sehr, auch wenn die Grünen auf kommunaler Ebene noch Luft nach oben haben“, erklärt Ortsvorsitzende Kerstin Thiel. Sie selbst wird nun dritte Grüne Stadträtin. „Wir werden nun bis zur Stichwahl die Arbeit von Bürgermeister Michael Wörle weiter unterstützen. Angesichts der Coronakrise führen wir den Wahlkampf jetzt mehr über Online-Kanäle“, so Kerstin Thiel weiter.

    Pro Gersthofen „Ich hätte mir drei Mandate gewünscht, bin aber unterm Strich zufrieden, dass wir die zwei Ratssitze behalten konnten“, sagt Albert Kaps. „Es hat sich gezeigt, dass kleine Gruppierungen Gestaltungsmöglichkeiten haben.

    #BewegungZukunft „Wir haben uns ganz klar mehr erwartet“, so Max Lenz. „Das Wahlergebnis bedeutet, das Gersthofen den Stillstand gewählt hat und nicht die Jugend.“ Über sein Mandat als jüngster Stadtrat könne er sich daher noch nicht so recht freuen.

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