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Gersthofen: Sie kommen zurück um zu bleiben

Gersthofen

Sie kommen zurück um zu bleiben

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    Auch Künstlerin Christel Lechner  liebt ihre Einkaufsfrauen. Zwei davon kehren nach Gersthofen zurück.
    Auch Künstlerin Christel Lechner  liebt ihre Einkaufsfrauen. Zwei davon kehren nach Gersthofen zurück. Foto: Foto: Marcus Merk

    Von Gerald Lindner

     Sie waren wohl die beliebtesten Gäste in Gersthofen: die 20 Alltagsmenschen, die das Stadtzentrum zum 20. Jubiläum der Stadthalleneröffnung 2015 mit liebevoll-kauzigem Leben füllten. Nun soll es ein – bleibendes – Wiedersehen mit einigen der Skulpturen der Künstlerin Christel Lechner geben: Die Stadt hat vier davon gekauft.

    „Niemals haben wir auf eine Ausstellung so viele positive Reaktionen bekommen“, betont Kulturreferent Helmut Gieber. Getrübt wurde das Ganze durch den Umstand, dass bis heute unbekannte Täter in mehreren Nächten insgesamt sechs der frei im öffentlichen Raum aufgestellten Figuren beschädigten oder sogar ganz zerstörten. Die erste davon war der „Denker“, den die Stadt bereits fünf Jahre vorher gekauft hatte und der seinen Stammplatz am Eingang des Ballonmuseums hatte. Er war den Gersthofern sogar so lieb und teuer, dass er im Winter schon einmal mit Schal und Mütze ausgestattet worden war. „Diese Attacken auf die Skulpturen lösten eine unerwartete nationale Resonanz aus“, so der Kulturreferent.

    Markiges Statementauf Facebook

    Das sei wohl auch die Folge eines „markigen Facebook-Statements von Bürgermeister Michael Wörle“ gewesen. Dieser hatte auf seiner Facebook-Seite die unbekannten Täter als „Vollidioten, Asoziale und Vollpfosten“ bezeichnet. Und auch die Reaktion der Bürger reichte von tiefster Fassungslosigkeit bis zu heftiger Wut.

    Mit den Reaktionen der Bürger kam auch der Wunsch, die Skulpturen, die jeweils heiter-gelassene Menschen in Alltagssituationen zeigten, sollen in Gersthofen bleiben. Im Kulturausschuss fand sich absolute Sympathie für diesen Wunsch, sodass der Kauf einiger der Christel-Lechner-Arbeiten beschlossen wurde.

    Wiedersehen mitdem Denker

    „Der Denker wird wieder zurückkehren“, verspricht Helmut Gieber. Zunächst hatte es so ausgesehen, als sei die Figur irreparabel zerstört. Weiter seien noch vier andere Figuren gekauft worden – ebenfalls alte Bekannte aus der „Alltagsmenschen“-Ausstellung. Der „Anzugträger“ könnte sich zum Denker gesellen.

    Die zwei verbliebenen von drei „Einkaufsfrauen“ werden wohl auf den Rathausplatz, gleich beim Freiluftcafé, zurückkehren, so Gieber. Und die viel fotografierte sitzende „Französin“ wird wieder ihren Platz auf der Bank unter den Platanen auf dem Rathausplatz einnehmen. Von dort kann sie im Sommer dann die Gäste des Strasser-Biergartens beobachten.

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