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Gersthofen: Polizei verfolgt Raser mit Tempo 220 auf der B2

Gersthofen

Polizei verfolgt Raser mit Tempo 220 auf der B2

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    Die Polizei verfolgte einen Raser mit Tempo 220 auf der B2.
    Die Polizei verfolgte einen Raser mit Tempo 220 auf der B2. Foto: Wolfgang Widemann

    Der Vorfall erinnert an die unglaublichen Szenen, die sich am Wochenende in München zugetragen haben: Ein Autofahrer raste nachts durch die Landeshauptstadt und erwischte eine Gruppe Jugendlicher. Ein 14-Jähriger wurde bei dem Unfall getötet. Zu einem ähnlich tragischen Unfall hätte es am Sonntag auch in Gersthofen kommen können.

    Ein Mann aus dem Raum Donauwörth raste am späten Nachmittag auf der B2 in Richtung Süden. Einem Beamten der Donauwörther Polizei fiel der Audi Q5 auf – er heftete sich an die Fersen und versuchte den Fahrer zum Anhalten zu bewegen. Doch der reagierte nicht.

    Zwei rote Ampeln überfahren

    Stattdessen gab er Gas – mit mehr als 220 Stundenkilometer raste er laut Polizei auf der B2 in Richtung Augsburg. An der Gersthofer Abfahrt zur Bahnhofstraße verringerte er die Geschwindigkeit, verließ die B2 und bog in Richtung Hirblingen ab. Er überfuhr zwei rote Ampeln an der Brücke und am Hery-Park. Fußgänger befanden sich in diesem Augenblick nicht auf der Straße. Laut Polizei mussten aber andere Autofahrer stark abbremsen, um einen Unfall zu verhindern.

    Als der 37-Jährige den Kreisverkehr am Ortsende von Gersthofen verlassen hatten, versuchten mehrere Polizeistreifen den Audi auf der freien Strecke zu stoppen. Sie mussten jedoch abbrechen, da der Fahrer ohne Rücksicht auf Verluste einen Zusammenstoß in Kauf nahm. Anschließend steuerte er die Anschlussstelle Neusäß an, um auf die A8 zu kommen. Dort gab er wieder Gas.

    Der 37-Jährige wurde festgenommen

    Kurz vor der Ausfahrt Adelsried war dann Schluss: Mehrere Polizeifahrzeuge versperrten dem 37-Jährigen den Weg, Streifen dahinter keilten den Audi ein und nahmen dem Fahrer so jede weitere Fluchtmöglichkeit. Der 37-Jährige wurde festgenommen. Laut Polizei hatte er einen verwirrten Eindruck gemacht. Er wurde deshalb ins Krankenhaus gebracht und soll in den kommenden Tagen befragt werden.

    Spektakuläre Verfolgungsfahrten im Augsburger Land

    • Fahrt über 100 Kilometer Auf der A 8 lieferte sich im Juni 2018 ein 19-Jähriger mit der Polizei eine wilde Verfolgungsjagd – fast eineinhalb Stunden lang, ab Augsburg über 100 Kilometer bis in den Raum Göppingen. Er überholte auf allen Spuren und versuchte, ein Polizeiauto zu rammen, bis die Raserei an einer Leitplanke endete. Vor Gericht gestand der junge Mann und erklärte sein Verhalten mit der Einnahme von Partydrogen.
    • Ohne Führerschein Ein 18-Jähriger hatte sich im April 2018 eine Verfolgungsfahrt mit der Polizei im nördlichen Landkreis Augsburg geliefert. Auf einem Gehweg konnten ihn die Beamten schließlich ausbremsen. Der wollte bei seiner verbotenen Fahrt nicht auffliegen. Denn der 18-Jährige hatte nämlich weder einen Führerschein, noch war sein Auto zugelassen.
    • Polizist angefahren Im November 2016 eskalierte in Horgau eine routinemäßige Kontrolle. Zuerst reagierte ein Autofahrer auf die Haltezeichen der Polizisten und hielt an. Als die Beamten ausstiegen, gab der Fahrer Gas und fuhr einen Ordnungshüter an. Der grüne Nissan wurde später am Rothsee entdeckt. Beide Männer wurden erwischt.
    • Querfeldein Ein 24-Jähriger nahm im März 2015 auf halsbrecherische Art im nördlichen Landkreis Reißaus vor der Polizei: Zuerst fuhr er mit einem Schrottauto und ohne Führerschein durch den Waltershofen, danach querfeldein. In einem Ackerstück blieb er schließlich stecken.
    • Amokfahrt Mit 2,66 Promille im Blut und 190 Stundenkilometer raste im Februar 2012 ein 43-Jähriger auf der B 2 von Langweid nach Gersthofen. Zwei Streifenwagen bremsten ihn aus. Wie durch ein Wunder wurde dabei niemand ernsthaft verletzt. Ende Mai 2012 tauchte der schwer alkoholisierte Mann spätabends bei seiner Ex-Freundin in Langweid auf. Ohne Vorwarnung stach er dreimal auf ihren Lebensgefährten ein. Der Mann wurde nach dem Mordversuch zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. (mcz)

    Warum hat er sich ins Auto gesetzt und war ohne Rücksicht gerast und hat dabei andere Verkehrsteilnehmer durch seine Fahrweise extrem gefährdet? Alkohol war offenbar nicht im Spiel, teilte die Polizei am Montag auf Nachfrage mit. Der Führerschein des 37-jährigen Fahrers wurde noch an Ort und Stelle beschlagnahmt.

    • Zeugen gesucht Die Polizei Gersthofen bittet andere Verkehrsteilnehmer, die der 37-Jährige bei seiner rasanten Fahrt gefährdete, sich zu melden. Die Telefonnummer der Inspektion Gersthofen lautet 0821/323-1810.

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