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Gersthofen: Polizei fordert noch intensivere Kontrollen

Gersthofen

Polizei fordert noch intensivere Kontrollen

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    In der Gersthofer Diskothek im Hery-Park kam es in den vergangenen Monaten mehrfach zu Zwischenfällen, die Einsätze der Polizei erforderlich machten. Im Juni wurde nach einem Messer gesucht, mit ein 18-Jähriger albanischer Herkunft drei Männer schwer verletzt hatte.
    In der Gersthofer Diskothek im Hery-Park kam es in den vergangenen Monaten mehrfach zu Zwischenfällen, die Einsätze der Polizei erforderlich machten. Im Juni wurde nach einem Messer gesucht, mit ein 18-Jähriger albanischer Herkunft drei Männer schwer verletzt hatte. Foto: Marcus Merk

    Eine Schlägerei im April, eine Messerstecherei mit Schwerverletzten im Juni, eine Prügelei mit einem Radkreuz vor zwei Wochen und jetzt eine handgreifliche Auseinandersetzung: Nach dem jüngsten Einsatz der Polizei auf dem Parkplatz vor der Diskothek Soundfactory im Gersthofer Hery-Park will sich die Stadtverwaltung über das Thema „abstimmen“, um dann gemeinsam eine Lösung zu finden. Die Polizei fordert intensivere Kontrollen.

    Disko-Betreiber hat nichts mitbekommen

    Sie müssten unter anderem am Einlass stattfinden und genauso die Party umfassen, um potenzielle Störenfriede schneller zu erkennen und dann aus dem Verkehr zu ziehen, erklärt der stellvertretende Leiter der Inspektion, Thomas Klingler. Disko-Betreiber Alfons Weigl hält dagegen: „Unsere Kontrollen sind absolut ausreichend.“ In den vergangenen Jahrzehnten habe es in der Diskothek keinen Vorfall gegeben, zu dem die Polizei anrücken musste. Weigl sagt: „Unsere Türsteher schaffen das einwandfrei.“ Es würde auch auf dem Parkplatz laufend kontrolliert, obwohl die Mitarbeiter auf dem öffentlichen Gelände keine rechtliche Handhabe hätten. Weigl: „Wir dürfen dann zwar nicht eingreifen, versuchen aber zu beruhigen.“ Vom jüngsten Vorfall hat der Diskotheken-Betreiber gar nichts mitbekommen.

    Wie berichtet, hatten sich am Sonntagmorgen nach 5 Uhr mehrere Männer auf dem Parkplatz geprügelt. Ein sechsköpfige Gruppe schlug nach der Moskau-Party auf zwei Männer ein, die Beulen und Prellungen davon trugen. Einem Mann wurde laut Polizei ein Zahnimplantat ausgeschlagen. Zwei Schläger hatten einen Blutalkoholwert von über zwei Promille. Ein Mann, der die Arbeit der Polizei gestört hatte, wurde in die Arrestzelle der Inspektion gebracht. Insgesamt sechs Streifenbesatzungen der Polizei aus Gersthofen und dem Stadtgebiet Augsburg versuchten die Auseinandersetzung der 18- bis 31-Jährigen in Griff zu bekommen.

    Landratsamt verhängte bereits schärfere Auflagen

    Was der Auslöser für den Streit war, ließ sich bislang noch nicht klären. Auch die Hintergründe für die blutige Messerstecherei im Juni im Eingangsbereich der Disko sind bislang im Dunkeln geblieben. Damals hatte ein 18-Jähriger albanischer Herkunft drei Menschen schwer im Gesicht sowie im Hals- und Rückenbereich verletzt. Türstehern war es gelungen, den Mann zu überwältigen. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft und wartet auf seinen Prozess: Anklagt wurde er wegen zweifachen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.

    Das Landratsamt verhängte nach dem Vorfall im August schärfere Auflagen. Sie sollen der Sicherheit und Ordnung in der Diskothek und dem Außenbereich dienen. Die Einhaltung dieser Auflagen werde überwacht und Verstöße entsprechend sanktioniert, heißt es seitens des Landratsamts. Seit dem Vorfall von vor zwei Wochen stehe die Behörde im Kontakt mit der Polizei und wartet auf den Abschluss der Ermittlungen. Der Betreiber hat die neuen Auflagen nach eigenen Angabe bereits zum Zeitpunkt der Tat erfüllt.

    Helfen längere Sperrzeiten?

    In der Vergangenheit wurde auch immer wieder über eine Verlängerung der Sperrzeit für die Soundfactory diskutiert. Sie beginnt nach der Bayerischen Gaststättenverordnung um 5 Uhr und endet um 6 Uhr. Die Sperrzeiten werden allgemein von den Kommunen geregelt. Das heißt: Die Stadt könnte sie auch für die Disko ändern. In Gersthofen beginnt die Sperrzeit für Gaststätten um 3 Uhr, für den Hery-Park zwei Stunden später. Müsste Disko-Betreiber Alfons Weigl tatsächlich früher schließen, dann würde das ein wirtschaftliches Minus nach sich ziehen. Und noch mehr: „Dann brauche ich gar nicht mehr aufzumachen“, sagt Weigl.

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