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  3. Gersthofen: Neue Stolpersteine erinnern an ermordete Gersthofer

Gersthofen
20.07.2021

Neue Stolpersteine erinnern an ermordete Gersthofer

Anna Stögbauer im Jahr 1929 in St. Georgen und rechts im Frauengefängnis Aichach 1940.
Foto: Bernhard Lehmann

Sie sollen an Menschen erinnern, die unter der Naziherrschaft besonders zu leiden hatten: Am Dienstag werden vier Stolpersteine in Gersthofen verlegt.

Erinnerung an die Opfer der Nazizeit: Vor einem Jahr wurden in der Ludwig-Hermann-Straße in Gersthofen die ersten Stolpersteine verlegt. Am Dienstag, 20. Juli, werden ab 14 Uhr vier weitere folgen. Der Historiker Bernhard Lehmann hat wieder besonders erschütternde Schicksale ans Licht gebracht.

"Es werden Steine für zwei Opfer der Aktion T-4 (Krankenmorde), ein Stein für einen Zwangsarbeiter, der in Gersthofen verstarb, sowie für ein Opfer der sozialrassistischen Verfolgung verlegt", erklärt Bernhard Lehmann. Der Pate des ersten Stolpersteines für Gino Rossi ist ein Enkel des leitenden Ingenieurs bei der ehemaligen Firma Transehe, Gerhard Hermann Schnaubert, Fabian Schnaubert. Rossi, geboren am 1. Mai 1925 in Galluccio (Italien), verstorben in Gersthofen am 23. Januar 1945 im Alter von 19 ½ Jahren. Der Stolperstein wird um 14 Uhr an der Ludwig-Hermann-Straße 100, bei der Pforte 2 des Industrieparks Gersthofen, Nähe Weiherweg 1 verlegt. Gino Rossi wird bei einer Razzia der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS am 23. September 1943 in Galluccio nördlich von Neapel aufgegriffen und mit 800 Personen aus diesem Ort nach Deutschland deportiert. 15 Personen aus Galluccio kommen zum Arbeitseinsatz bei der Firma Transehe in Gersthofen, die Raketentreibstoff für die V-2 produzieren soll. Am 23. Januar 1945 muss Gino Rossi Säure abladen. Er erleidet einen Ohnmachtsanfall und erstickt im Kesselwagen. Jede Hilfe kommt zu spät.

Im Sägewerk Gersthofen gearbeitet

Der zweite Stolperstein würdigt Johann Mayer, der am 6. Juni 1938 zwangssterilisiert wurde und in Hartheim/Linz am 4. Juni 1941 ermordet wurde. Johann Mayer ist das Kind des Bademeisters Franz Klenner und Maria Mayer aus Augsburg. Johann ist kein guter Schüler, seine Zeugnisse weisen auf eine gewisse Lern- und Konzentrationsschwäche hin. Ab dem 14. Lebensjahr arbeitet er zur Zufriedenheit seiner Vorgesetzten in der Ziegelei, dann im Sägewerk in Gersthofen. Im Alter von 19 Jahren wird er unsittlicher Handlungen bezichtigt. Seine "Krankenakte" ist weder im Bundesarchiv noch im Historischen Archiv des Bezirkskrankenhauses Kaufbeuren. Als Johann am 4. Juni 1941 mit den Grauen Bussen von Kaufbeuren abgeholt wird, verschwindet auch seine Akte.

An Anna Stögbauer, geboren am 1. Juni 1907 in Gersthofen, erinnert der dritte Stolperstein. Sie wurde ermordet in Auschwitz am 26. August 1943. Ihr letzter Wohnsitz war in der Donauwörtherstraße 19. Anna Stögbauer ist die Tochter des Sudetendeutschen Julius Stögbauer und der Gersthofer Bürgerin Maria Anna Stögbauer, geb. Kapfer. Julius Stögbauer kommt vor der Jahrhundertwende nach Gersthofen. Seit dem zwölften Lebensjahr wird Anna von einem Bruder regelmäßig sexuell missbraucht und vergewaltigt, nach Annas Angaben auch von ihrem Vater. Eine Woche vor ihrem 18. Geburtstag wird Anna vom Amtsgericht Augsburg wegen "Blutschande" zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, obwohl sie eindeutig Opfer und nicht Täterin ist. Im Zeitraum zwischen 1926 und 1939 wird sie wegen zahlreicher Kleindiebstähle, Bettelei, Landstreicherei und Unterschlagung zu Gefängnisstrafen verurteilt. Anna Stögbauer kommt schließlich mit einem Gefangenentransport am 13. Februar 1943 mit 38 weiteren Frauen nach Auschwitz, wo sie am 26. August 1943 ermordet wird.

Wegen psychotischer Erkrankung in die Tötungsanstalt

Ebenfalls ermordet wurde Kreszenz Maria Hartmann, geboren am 7. September 1878 in Gersthofen. Ihr letzter Wohnsitz war in der Augsburger Straße 14 (Hausnummer 35). Kreszentia ist in Gersthofen geboren, sie wird in St. Jakobus getauft. Ihre Eltern sind Stephan und Josefa Hartmann, geb. Zeller. Am 2. September 1916, also im Alter von 38 Jahren, wird sie wegen einer psychotischen Erkrankung in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren eingewiesen, möglicherweise leidet sie auch unter epileptischen Anfällen. 1925 wird Kreszentia nach Irsee verlegt. Am Ende bringen die Nazischergen Kreszentia und 74 weitere Frauen in die Tötungsanstalt Grafeneck bei Reutlingen, wo sie noch am gleichen Tag mit Gas ermordet wird.

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Die Texte über die Menschen werden bei der Verlegungsaktion verlesen von Benedikt Hochmuth, Abiturient des Gymnasiums bei St. Stephan, Augsburg sowie Lea Herfert, Kilian und Johannes Ludsteck, Franziska Kopold und Paula Kahle, Schülerinnen und Schüler des Paul-Klee-Gymnasiums Gersthofen.

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