Eigentlich hätte in den nächsten Wochen das 25. Jubiläum der Stadthalle Gersthofen groß gefeiert werden sollen. Wie in so vielen Bereichen machte auch hier die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Seit Ende März dauerte die Schließung. Doch das Kulturamtsteam versuchte, hinter den Kulissen vom Programm zu retten, was zu retten war. Im September nun wird ein Neustart gewagt. Allerdings, was die Zahl der Veranstaltungen betrifft, mit angezogener Handbremse.
„Wir mussten glücklicherweise weniges absagen“, erklärt Kulturreferent Uwe Wagner im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wir haben die Mehrheit zunächst in den Herbst verschoben.“ Allerdings mussten in den vergangenen Monaten auch einige Gastspiele erneut verlegt werden – teilweise sogar bis ins kommende Jahr.
Stadthalle Gersthofen zeigt Solidarität mit den Künstlern
„Das ursprünglich geplante Herbstprogramm war wegen der Hallenschließung und der Corona-Beschränkungen nicht mehr machbar.“ So sei der Herbst jetzt bis auf wenige Ausnahmen wieder frei. „Außerdem sind nach den aktuell geltenden Regelungen in unserer Halle statt eigentlich bis zu 900 Zuschauer nur 200 Besucher erlaubt“, sagt Wagner.
Das Programm im September und Oktober
Für Kinder:
- Double Drums ab 5 Jahren mit dem Trio Schleudergang und mehr (Sonntag, 20. September, 15 Uhr)
- Der Maulwurf Grabowski Erzähltheater mit Peter Wachter (11. Oktober, 11/15 Uhr).
Musik:
- Mundartpop mit Alfons Hasenknopf: „Best of unplugged“ (1. Oktober, 19.30 Uhr)
- Jazz Tim Allhoff „somewhere somewhen“ (10. Oktober, 19.30 Uhr).
- Harry Cane Orchestra: „Dark Makam Tour 2020“ (23. Oktober, 19.30 Uhr).
- Musical „Himmlische Zeiten“ (17. Oktober, 15.30/19.30 Uhr), Restkarten
- Folkrock John Garner (12. November, 19.30 Uhr)
- Weltmusik Quadro Nuevo: „Mare“ (13. November, 19.30 Uhr).
Schauspiel/Theater:
- Familie Flöz: „Hotel Paradiso“, Figurentheater ohne Worte (26. September, 15.30/19.30 Uhr, Restkarten)
- Schauspiel „Oskar und die Dame in Rosa“ mit Doris Kunstmann (14. November, 15.30/19.30 Uhr)
- Lesung Wladimir Kaminer „Die Kaminer Show 2020“ (15. November, 18 Uhr).
Kabarett/Comedy:
- Bayerische Comedy Constanze Lindner „Miss Verständnis“ (15. Oktober, 19.30 Uhr)
- 40 Jahre Polt & Well (18. Oktober, 11/15/19 Uhr)
- Comedy Helmfried von Lüttichau (Staller aus „Hubert und Staller“) „Plugged – ein Soloprogramm“ (21. November, 19.30 Uhr).
Karten gibt’s an den bekannten Vorverkaufsstellen, zum Beispiel an der Theaterkasse der Stadthalle im Ballonmuseum, Bahnhofstraße 12, sowie bei unseren Servicepartnern Der Buchladen (Gersthofen) und Modellbau Koch (Stadtbergen).
Dennoch will das Team jetzt endlich wieder etwas anbieten. „Wir sind von der Stadt finanziert, also sollen und müssen wir auch spielen und präsent sein“, betont der Kulturamtschef. Ein Aspekt sei auch, Solidarität mit den Künstlern zu zeigen, die seit Monaten oftmals jegliche Verdienstmöglichkeit verloren haben. Deswegen wird flexibler agiert: Wegen der geringen Anzahl erlaubter Zuschauer werden vermehrt Doppel- und Triple-Vorstellungen angeboten.
Vorstellung des Programms nur für zwei Monate im Voraus möglich
So feiern die bayerischen Kabarett-Urgesteine „40 Jahre Polt & Well“ am Sonntag, 18. Oktober, um 11, 15 und 19 Uhr. Schauspielerin Doris Kunstmann zeigt ihre Produktion von Eric-Emmanuel Schmitts anrührendem Stück „Oskar & die Dame in Rosa“ zweimal am Samstag, 14. November, um 15.30 und 19.30 Uhr.
Wagner betont: „Obwohl sich der Vorhang bei uns nicht gehoben hat, hatte das Team bei all den Umplanungen sogar mehr zu tun als sonst.“ Dabei wurde auch die Kommunikation der Veranstaltungen nach außen komplett umgestellt: „Weil sich die Vorgaben ja je nach Lage der Pandemie immer wieder ändern können, können wir nur noch Vorstellungen über einen Zeitraum von zwei Monaten im Voraus bekannt geben.“ Wagner rechnet damit, dass dies noch bis zum Sommer 2021 erforderlich sein wird.
Zuschauer werden über Hygienekonzept informiert
Die Vorverkaufsstellen bleiben wie bisher. Es werden allerdings gemäß den Bestimmungen persönliche Daten der Zuschauer erhoben, um im Ernstfall Infektionsketten besser nachvollziehen zu können. „Leute, die Karten gekauft haben, werden von uns kontaktiert, weil sie eventuell umgesetzt werden müssen“, so Wagner. „Wir bauen pro Veranstaltung jeweils einen neuen Saalplan, um Besucher, die zusammengehören, auch zusammensitzen zu lassen.“
Das Hygienekonzept wird den Besuchern zugesandt, deren Daten im Kulturamt von Gersthofen vorliegen. Eins hofft Wagner: „Es wäre toll, wenn das Publikum mit uns mitgeht.“
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