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Gersthofen: Klärschlamm aus der ganzen Region soll nach Gersthofen

Gersthofen

Klärschlamm aus der ganzen Region soll nach Gersthofen

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    Diese Computeranimation zeigt den Aufbau der geplanten Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage im Industriepark Gersthofen. Wenn sie fertig ist, wird sie eingehaust, sodass von außen vom Aufbau kaum etwas zu erkennen ist.
    Diese Computeranimation zeigt den Aufbau der geplanten Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage im Industriepark Gersthofen. Wenn sie fertig ist, wird sie eingehaust, sodass von außen vom Aufbau kaum etwas zu erkennen ist. Foto: Mvv Industrieparkgersthofen Gmbh

    Mitte 2023 könnte der leidige Mülltourismus mit Klärschlamm vorbei sein. Bis nach Kempten fahren die Gemeinden aus der Region den Reststoff aus ihren Kläranlagen, der mit Schadstoffen belastet nicht mehr als Dünger auf die Felder soll. Die ungeduldig erwartete Lösung des Problems ist eine neue Anlage zur Klärschlammverbrennung, die im Industriepark an der Ludwig-Hermann-Straße entstehen soll. Bauherr ist die MVV Industriepark Gersthofen GmbH.

    Deren Antrag hatte der Bauausschuss der Stadt Gersthofen nun auf der Agenda. Vorgestellt hatte der künftige Betreiber das Projekt bereits im September im Stadtrat. Grundsätzlich sei das Vorhaben zu begrüßen, so der Konsens im Bauausschuss. Doch gebe es noch einigen Klärungsbedarf.

    Klärschlammverbrennung: Bis zu 20 Lkw-Ladungen am Tag

    Im Vordergrund standen dabei das zusätzliche Verkehrsaufkommen und die Verkehrsführung. Dazu gab Bürgermeister Michael Wörle Entwarnung. Nicht 200, sondern 20 zusätzliche LKW-Fahrten pro Tag seien zu erwarten. Wegen dieser Zahl hatte es Irritationen gegeben. Das städtische Bauamt sieht eine Zu- und Abfahrt ausschließlich über die Bergstraße als günstigste Lösung.

    Peter Schönfelder (SPD/die Grünen) interessierte, von woher der viele Klärschlamm eigentlich nach Gersthofen gefahren wird. Eine "Zumutung" für die Anlieger sei die geplante Anlieferung und Abfahrt über die südliche Waage des Industrieparks. Das müsse geändert werden, so Schönfelder. Die Bürger mitnehmen, alle Fragen sammeln und beantworten; so will Bürgermeister Martin Wörle weiter vorgehen. "Die Anwohner werden Antworten bekommen", versprach er.

    Öffentlicher Erörterungstermin im Juni

    Bis zu 116 800 Tonnen bereits entwässerter Klärschlamm sollen im Jahr in der Anlage verbrannt werden. Die Erzeugung von Verbrennungsenergie und die Gewinnung des wertvollen Phosphats aus der Asche stehen am Ende des Verwertungsprozesses. Beim öffentlichen Erörterungstermin am 9. Juni sollen die Fakten rund um die geplante Anlage auf den Tisch kommen.

    Wie soll ein Vorgarten in Gersthofen aussehen? Das ist die Frage, die mit dem Erlass einer neuen Einfriedungssatzung beantwortet werden soll. Dafür muss die bisherige in Wort und Inhalt noch sperrigere "Einfriedungs- und Vorgartensatzung" aufgehoben werden. Die ist nämlich nicht rechtskonform, hat sich herausgestellt, und daher muss eine neue her.

    Neue Regeln für Vorgärten in Gersthofen

    Doch der Weg dorthin scheint so steinig zu sein, wie so mancher Vorgarten. Und die rechtlichen Verwirrungen auf dem Weg zum properen Gärtchen vor dem Haus so struppig-undurchdringlich wie eine Zwei-Meter-Hecke - die übrigens schon heute gar nicht erlaubt ist.

    Die praktischen, aber hässlichen Steinwüsten will man keinesfalls. Doch schon an Begrifflichkeiten der in mühevoller Kleinarbeit entworfenen neuen Satzung schieden sich die Geister im Bauausschuss des Gersthofer Stadtrates. Was genau ist ein geschotterter Steingarten? Oder ein licht- und luftdurchlässiger Zaun?

    Die neuen Regeln gelten auch für Gersthofens Ortsteile

    Immerhin soll die neue Satzung für die Stadt und alle Ortsteile gelten. Geschlossene Einfriedungen, Mauern und Gabionen zur Straßenseite sollen untersagt werden. Ein Jägerzaun ginge, doch Kunststoffzäune bekommen Platzverweis. Als Arbeits- oder Lagerfläche sollen die Vorgärten keinesfalls dienen. Blickdichte, nicht einheimische Formschnitthecken möchte man auch nicht haben.

    Eine Einigung auf voller Linie brachte die Beratung nicht. Der Bauausschuss reichte daher die Entscheidung an den Stadtrat weiter.

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