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Gersthofen: Jetzt steht fest: Coliforme Keime verunreinigen Gersthofer Trinkwasser

Gersthofen

Jetzt steht fest: Coliforme Keime verunreinigen Gersthofer Trinkwasser

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    In Gersthofen muss das Trinkwasser bis auf Weiteres abgekocht werden.
    In Gersthofen muss das Trinkwasser bis auf Weiteres abgekocht werden. Foto: Julian Leitenstorfer (Symbolfoto)

    Im Gersthofer Trinkwasser sind bereits am Montag bei einer Routinekontrolle coliforme Keime aufgetaucht. Das teilt das Landratsamt nun mit. Die Untersuchung am Dienstag habe ergeben, dass eine Überschreitung des zulässigen Grenzwerts vorliegt. Einen Tag später, am Mittwoch, sei bei der Behörde die Bestätigung durch ein externes Labor eingegangen. "Unmittelbar darauf wurde ein Abkochgebot ausgesprochen und die Information der Bevölkerung veranlasst", teilt das Landratsamt mit.

    Abkochanordnung in Gersthofen gilt bis auf Weiteres

    Die Abkochanordnung gilt bis auf Weiteres. Aktuell läuft die Suche nach den Ursachen der Belastung, deren Ausgang entscheidend für die kommenden Schritte sein wird. Da das Wassernetz im Versorgungsgebiet über 130 Kilometer lang ist, könne das noch einige Tage dauern.

    Aktuell läuft die Suche nach den Ursachen der Belastung, deren Ausgang entscheidend für die kommenden Schritte sein wird. Da das Wassernetz im Versorgungsgebiet über 130 Kilometer lang ist, könne das noch dauern. Bis auf weiteres werden Wasserproben an mehreren Stellen im Netz, verteilt über das gesamte Stadtgebiet, genommen.

    Wie schädlich sind die Keime?

    Wie schädlich die coliformen Keime sind, ist unklar. Viele dieser Keime seien harmlos, erklärt ein Sprecher des Landratsamtes. Andere, wie zum Beispiel die sogenannten E.-coli-Bakterien können potenziell der Auslöser von Durchfall oder Darmentzündungen sein. Besonders Menschen mit geschwächten Immunsystem, Senioren und Kleinkinder sind gefährdet. Gelangt das Wasser in offene Wunden, kann es Infektionen geben. Generell entscheidet aber die Menge, wie groß die Gefahr ist.

    Eine genaue Untersuchung, welche Art von coliformen Keimen im Trinkwasser des Versorgungsgebiets Gersthofen vorliegt, sei sehr aufwendig und stehe daher noch aus, heißt es vonseiten des Landratsamts. Durch das Abkochgebot wolle man vorerst sicher gehen, dass eventuell schädliche Keime unschädlich gemacht werden.

    Muss das Wasser bald gechlort werden?

    In den vergangenen Jahren waren in den Wasserleitungen mehrerer Kommunen im Augsburger Land coliforme Keime festgestellt worden. Betroffen waren unter anderem Königsbrunn, Meitingen, Gessertshausen, Bobingen, Dinkelscherben und Diedorf. Weil das Abkochen des Wassers keine Dauerlösung ist, musste das Trinkwasser in der Vergangenheit in einigen Gemeinden gechlort werden. In

    Ob es soweit in Gersthofen auch kommen wird, ist aber noch völlig unklar. Vom aktuellen Abkochgebot betroffen ist die Stadt Gersthofen mit den Ortsteilen Hirblingen, Batzenhofen, Edenbergen, Rettenbergen sowie Peterhof und Holzhausen (Ortsteil von Gablingen). Damit sind rund 12.000 Haushalte betroffen.

    Das müssen Sie jetzt tun

    • Abkochen Das Leitungswasser muss bis zum Widerruf abgekocht werden. Die Anordnung kann mehrere Tage lang gelten.
    • Waschen ist noch möglich. Allerdings sollte das keimbelastete Wasser nicht in offene Wunden gelangen. Deshalb sollten auch Haare und Gesicht nur mit abgekochtem Wasser/Mineralwasser gewaschen werden. Gleiches gilt für das Zähneputzen. Für die Hände reichen Leitungswasser und Seife.
    • Wie Abkochen? Einmal sprudelnd aufkochen und mehr als zehn Minuten abkühlen lassen. Die Verwendung eines Wasserkochers ist aus praktischen Gründen zu empfehlen. Für die Zubereitung von Nahrung, zum Zähneputzen und zum Reinigen offener Wunden soll ausschließlich abgekochtes Leitungswasser verwendet werden. Für Toilettenspülungen und andere Zwecke kann nicht abgekochtes Wasser genutzt werden.

    Für die Bürger wurde unter der Rufnummer 0821/2491-333 eine Servicehotline geschaltet. Zudem will die Stadt unter www.gersthofen.de informieren.

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