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Gersthofen: In Gersthofen sollte ein Businesstower entstehen - doch die Stadt ist dagegen

Gersthofen

In Gersthofen sollte ein Businesstower entstehen - doch die Stadt ist dagegen

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    Der ehemalige Kuka-Turm ist mit rund 42 Metern das zweithöchste Gebäude in Gersthofen.
    Der ehemalige Kuka-Turm ist mit rund 42 Metern das zweithöchste Gebäude in Gersthofen. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Hoch hinaus: 14 Geschosse sollte ein Businesstower haben, den die Gersthofer Immobiliengesellschaft europlus24 GmbH an der Gutenbergstraße errichten wollte. Doch der Bauausschuss lehnte das wegen der Art der Nutzung des Gebäudes ab.

    Errichtet werden sollte der 58 Meter hohe Businesstower im Industriegebiet im Nordwesten Gersthofens. Damit wäre er noch höher als das derzeit höchste Gebäude in dieser Stadt, der Roschmann-Tower im Industriegebiet I9 „Ihle“ westlich der Bahnlinie und nördlich der Autobahn. Dieser Neubau bringt es auf elf Geschosse und ragt 44 Meter nach oben. Die Gersthofer Roschmann Group, die Glasfassaden-Konstruktionen entwickelt und fertigt, vergrößerte sich damit am Standort.

    Im direkten Umfeld gibt‘s in Gersthofen keine vergleichbaren Häuser

    Zum nun beantragten Turm an der Gutenbergstraße gehört auch ein Parkhaus mit drei Ebenen. Es werden 32 Stellplätze oberirdisch und 294 Stellplätze im Parkhaus errichtet. Obwohl es im direkten Umfeld keine vergleichbaren Hochpunkte gibt, wäre das Gebäude laut Stellungnahme der Bauverwaltung rein städtebaulich durchaus vertretbar.

    Es gebe aber eine erhebliche Einschränkung, die schließlich zur Ablehnung des Bauvorhabens im Bauausschuss führte, erklärt Bürgermeister Michael Wörle auf Anfrage. „Das betreffende Grundstück liegt in einem Industriegebiet, das typischerweise der Unterbringung erheblich belästigender Gewerbebetriebe dient, die in einem Gewerbegebiet nicht zulässig wären.“ Daher könne dort jede Form von Wohnnutzung, Beherbergung, Monteurzimmern und Ähnlichem nicht zugelassen werden.

    Auch der Lärmschutz im Industriegebiet nördlich des  Hery-Parks spielt eine Rolle

    Aus den zulässigen Industriebetrieben ergäben sich für den Tower erhöhte Anforderungen an den Immissionsschutz. Wörle zufolge genügten den Räten die Angaben im Bauantrag über die künftige Nutzung des Businesstowers nicht. „Ohne konkrete Nutzungsabsichten kann keine abschließende Auskunft zum Immissionsschutz gegeben werden.“

    Eines komme noch hinzu: Reine Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsgebäude sind in einem Industriegebiet nicht vorgesehen. „Wenn sie aber als Bestandteil oder Zubehör zu einem im Industriegebiet zulässigen Gewerbebetrieb gehören, können sie möglich sein.“ Mit dieser Begründung habe der Bauausschuss den Antrag abgelehnt, so der Bürgermeister weiter.

    Warum Gersthofen andere Türme zugelassen hat

    Dass der Roschmann-Tower im Baugebiet Ihle zugelassen wurde, liegt daran, dass neben dem Neubau mit seinen 5500 Quadratmetern Bürofläche und einer ausgeklügelten Lüftungstechnik auch eine neue, mehrschiffige, 120 Meter lange Produktionshalle mit einer Fläche von 10800 Quadratmetern errichtet wurde. Beide verbindet eine Brücke aus Glas, die ebenso wie der Trum und die Produktionshalle rundum verglast ist.

    Vor diesem Neubau war seit 2003 der ehemalige Kuka-Turm beim Hery-Park mit rund 42 Metern das höchste Gebäude in Gersthofen. Der Roboterhersteller hatte das Gebäude gemietet und dort ein Schulungszentrum eingerichtet. Rund 8700 Quadratmeter auf bis zu zehn Stockwerken im Turm, drei Stockwerken im Mittelbau sowie sechs im zweiten Flügel umfasst das Objekt. In der Tiefgarage gibt es 73 Stellplätze, weitere 85 liegen oberirdisch an der dem Hery-Park zugewandten Seite des 6150 Quadratmeter großen Grundstücks.

    Inzwischen sind dort verschiedene Unternehmen und ein Restaurant untergebracht. Nachdem Kuka seine Zweigstelle in Gersthofen im Jahr 2015 aufgegeben hatte, stand das Gebäude jahrelang leer.

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