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Gersthofen: Gersthofer Gasthaus Strasser: Betrieb läuft vorerst weiter

Gersthofen

Gersthofer Gasthaus Strasser: Betrieb läuft vorerst weiter

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    Der Betrieb im Gasthaus Strasser läuft trotz vorläufiger Insolvenz vorerst weiter.
    Der Betrieb im Gasthaus Strasser läuft trotz vorläufiger Insolvenz vorerst weiter.

     Gersthofen Schließt die nahezu letzte gutbürgerliche Gaststätte in

    Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Christian Plail von der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz & Partner aus Augsburg bestellt. Zusammen mit seinem Team machte er sich vor Ort rasch ein Bild von der Lage und führte die ersten Gespräche mit den Verantwortlichen.

    „Wir sind bestrebt, eine dauerhafte Fortführungslösung zu finden, und in der nächsten Zeit wird der Betrieb ohne Einschränkungen fortgesetzt“, erklärte Plail. Die Gehaltszahlungen für die 18 Angestellten sind durch das Insolvenzausfallgeld der Agentur für Arbeit für drei Monate abgesichert.

    Thomas Rossmeisl ist einer der beiden Geschäftsführer der rechtlich selbstständigen Betriebsgesellschaft ST Gastro GmbH der Gaststätte Zum Strasser. Er macht deutlich, dass das Königsbrunner Catering-Unternehmen CreativCatering Stransky und Treutler, das ebenfalls von Rossmeisl betrieben wird, von dem Insolvenzantrag nicht betroffen ist.

    Veranstaltungen wie geplant

    Rossmeisl kündigte gegenüber unserer Zeitung weiterhin an, dass alle Veranstaltungen im Gersthofer Zum Strasser wie geplant durchgeführt werden können. „Wir arbeiten mit aller Kraft weiter in dem Betrieb und werden uns um unsere Gäste kümmern. Auch unser Biergarten ist bei gutem Wetter immer geöffnet“, betont Thomas Rossmeisl. Es werde nun weiter alles getan, um mehr Gersthofer zu einem Besuch im Gasthaus zu bewegen. „Da müssen wir noch besser werden“, sagt Rossmeisl. Ebenfalls von der Insolvenz nicht betroffen ist das Catering in der Stadthalle, das von der CreativCatering Stransky und Treutler betrieben wird.

    Das Gasthaus Strasser, das der Stadt Gersthofen gehört, war im Jahr 2014 nach rund zwei Jahren Leerstand umfassend saniert und renoviert worden. Die Eröffnung mit der ST Gastro GmbH war zur Maifeier 2015. Eine neue Küche, neue sanitäre Anlagen, Anschluss der Heizung an das Blockheizkraftwerk im Rathaus, behindertengerechte Umbauten und vieles mehr wurde erneuert. Zudem wurde ein Aufzug eingebaut. Zuvor mussten Rollstuhlfahrer, die Veranstaltungen im ersten Stock gelegenen Bürgersaal besuchen wollten, über den Materialaufzug nach oben transportiert werden.

    Wie berichtet hatte der damalige Bürgermeister Jürgen Schantin das Pachtverhältnis mit dem damaligen Wirt Hermann Huber zum 31. Dezember 2012 gekündigt. Der Grund war ein Missverhältnis von Pachteinnahmen (88800 Euro pro Jahr) zu anstehenden Kosten in sechsstelliger Höhe für Unterhalt und Renovierung des Gebäudes.

    Viele Vorstellungen

    Nicht zuletzt wegen unterschiedlicher Vorstellungen im Gersthofer Stadtrat dauerte es Monate, bis die Ausschreibungen für neue Pächter zustande kamen. Schließlich fiel die Wahl auf CreativCatering Stransky und Treutler. Gemeinsam mit dem Unternehmen wurde daraufhin das Konzept für den Umbau und die Renovierung des Gebäudes erarbeitet.

    Sollte der Pächter des Strasser am Ende aufgeben müssen, wird es für Kunden, die gutbürgerliche Küche schätzen, noch schwieriger in Gersthofen. In der Bauernstraße bietet die Gaststätte Hillebrand dies, mit besonderer Betonung von Balkanküche. Schon seit längerer Zeit eingeschränkte Öffnungszeiten hat der Gasthof Stern am Gersthofer Kirchplatz. In der Kaiserkrone in der Augsburger Straße wechselten immer wieder die Pächter.

    Die „Auszeit“ (früher Steinerhof) hat den Restaurantbetrieb ebenfalls aufgegeben. Und für die Gaststätte Heimgarten im Gersthofer Stadtteil Hirblingen wurde lange ein Wirt gesucht. Die Hirblinger schätzen ihre Dorfwirtschaft. In Batzenhofen gibt’s noch den Gasthof Schmid. Im Jahr 2014 war dort Fernsehretter Frank Rosin zu Gast, um die Gastronomie zu retten. Inzwischen gibt’s einen neuen Pächter. Noch etwas weiter ist es bis zum Gasthaus Peterhof.

    Auf Pächtersuche gehen will Bürgermeister Michael Wörle bislang nicht. „Im Moment läuft das Insolvenzverfahren, und bevor hier ein Ergebnis vorliegt, sehe ich hier keinen Handlungsbedarf.“ (AL)

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