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Gersthofen: Gersthofen kommt auch in Corona-Zeiten ohne neue Schulden aus

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Gersthofen kommt auch in Corona-Zeiten ohne neue Schulden aus

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    Mit den Arbeiten an den Außenanlagen soll der Neubau der Mittelschule Gersthofen 2021 abgeschlossen werden.
    Mit den Arbeiten an den Außenanlagen soll der Neubau der Mittelschule Gersthofen 2021 abgeschlossen werden. Foto: Marcus Merk

    "Nach heutigem Stand werden wir wohl keine Darlehen aufnehmen müssen", erklärte Gersthofens Kämmerer Manfred Eding bei der Vorstellung des Etats im Finanzausschuss. Die Gesamtausgaben von Verwaltungs- und Vermögenshaushalt liegen bei 90,5 Millionen Euro. 2020 summierten sie sich noch auf 118 Millionen. Dem stehen Gesamteinnahmen von 82 Millionen gegenüber (2020: 118 Millionen.)

    Vier Millionen weniger Gewerbesteuer für Gersthofen als geplant

    Derzeit liege der Kassenstand bei 14,5 Millionen Euro, zum Jahresende 2020 rechnet Eding mit Rücklagen in Höhe von zehn Millionen Euro. Dass dem so ist, sei nur möglich durch eine Ausgleichszahlung vom Freistaat Bayern und dem Bund, der für Gersthofen voraussichtlich vier Millionen Euro umfasst. Denn heuer sind die Einnahmen aus der Gewerbesteuer auf 28 Millionen Euro gesunken. 32 Millionen waren ursprünglich im Etat veranschlagt. "Der Ausgleich durch den Staat ist aber sicher eine einmalige Angelegenheit", betonte Eding.

    Die Zuführung zum Vermögenshaushalt wird bei 700.000 Euro liegen. Im Juli verabschiedeten Nachtragshaushalt 2020 wird sie auf 540.000 Euro beziffert. Im Vermögenshaushalt, mit welchem sich der Finanzausschuss in der Sitzung am Montag befasste, liegt der Fehlbetrag 2021 bei 8,2 Millionen Euro. Dieser kann Eding zufolge noch ausgeglichen werden. Allerdings sinkt die Rücklage bis zum Jahresende von zehn auf 1,9 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 hatten die Rücklagen noch bei 75 Millionen gelegen. Trotz großer Gewerbesteuereinnahmen wirkten sich der Bau der Mittelschule (gut 34 Millionen), mehrerer neuer Kindergärten und des Bahnhofs (15 Millionen) aus. Hinzu kam Anfang dieses Jahres noch der Kauf des "Gersthofer Lochs" durch die Stadt für rund 20 Millionen Euro.

    Bauprojekte in Gersthofen kosten Millionen

    Der Kämmerer rechnet im Kommenden Jahr mit Steuereinnahmen in Höhe von 49,6 Millionen Euro, das entspricht in etwa dem Betrag des Nachtragshaushalts. Derzeit haben sich die nicht zuletzt wegen Einbrüchen im Zuge der Corona-Pandemie gestundeten Steuern auf 1,5 Millionen Euro aufsummiert. Die Personalausgaben steigen im Vergleich zu 2020 um 1,5 auf 20 Millionen Euro. Zuweisungen von 63 Millionen Euro werden erwartet, das sind 1,4 Millionen weniger als in diesem Jahr.

    Die größten Einnahmeposten im Vermögenshaushalt sind Grundstücksverkäufe im Baugebiet Mühlängerle (5,5 Millionen) sowie Darlehensrückflüsse nach weiteren Grundstücksverkäufen vor allem an der Henleinstraße im B2-Gewerbepark.

    Auch wenn derzeit keine Veranstaltungen in der Stadthalle Gersthofen stattfinden: Die Stühle sind alt und sollen 2021 ersetzt werden.
    Auch wenn derzeit keine Veranstaltungen in der Stadthalle Gersthofen stattfinden: Die Stühle sind alt und sollen 2021 ersetzt werden. Foto: Marcus Merk

    Im Baubereich wird der Fokus auf die Restfinanzierung und den Abschluss der begonnenen Projekte gelegt. Eding nannte hier die Mittelschule, das Rathaus und die Kindertagesstätte Ostendstraße. In die Mittelschule werden für die Erweiterung und die Zimmerausstattungen gut 400.000 Euro im Vermögenshaushalt vorgesehen. "Beim Bahnhof schlägt der krönende Abschluss mit 4,5 Millionen Euro inklusive Nebenkosten zu Buche." Weiter sollen für die Befestigung des neuen Festplatzgeländes nördlich der Thyssenstraße 800.000 Euro ausgegeben werden. Auch die Rettenberger sollen diesmal profitieren: 1,2 Millionen sind für den Ausbau der Ortsdurchfahrt Rettenbergen veranschlagt.

    Mehr Komfort gibt es künftig für Busbenutzer im Süden Gersthofens: Auf Höhe des neuen Wohnquartiers Römerstraße wird in Richtung Augsburg eine Bushaltestelle gebaut. 80.000 Euro sind dafür vorgesehen.

    Gersthofen: Investitionen in Stadthalle 2021 unnötig?

    In die IT-Ausstattung aller kommunaler Gebäude, Feuerwehren und Schulen steckt die Stadt Gersthofen 1,19 Millionen Euro. Auch wenn sie derzeit wegen des Corona-Lockdowns geschlossen ist - ein großer Batzen Geld fließt 2021 in die Stadthalle. Es soll die Bestuhlung sowohl im Zuschauerraum als auch für die Orchestermusiker erneuert werden, weiter werden Tonpulte, PCs und Videotechnik angeschafft und die Garderobe neu möbliert. Weiter wird die Hallen- und Foyerbeleuchtung auf LED-Technik umgerüstet (1,39 Millionen). Hans-Jürgen Fendt (W.I.R.) fragte: "Wenn in der

    Hans-Jürgen Fendt wollte auch wissen, was es mit 30.000 Euro auf sich habe, welche für die Planung einer Straßenbahn im Haushaltsentwurf stehen. Wie berichtet, wurde einmal angedacht, die Straßenbahnlinie 4 von Oberhausen-Nord bis zum künftigen Festplatzgelände nördlich der Thyssenstraße zu verlängern. Wörle antwortete: "Es geht um das Verkehrskonzept. Wir brauchen einen neuen Planer, weil eine weitere Zusammenarbeit mit dem bisherigen nicht weiter führte." Zudem habe es durch den Weggang des Stadtbaumeisters Roland Schmidt Verzögerungen und Engpässe gegeben. "Aber wir werden dieses Thema in der nächsten Woche diskutieren", so der Bürgermeister weiter.

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