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Gersthofen: Firmen im früheren Kuka-Tower setzen auf künstliche Intelligenz

Gersthofen

Firmen im früheren Kuka-Tower setzen auf künstliche Intelligenz

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    Digitale Lösungen aus dem Studio Gersthofen in die Welt:  Digitalministerin Judith Gerlach und Bundestagsabgeordneter Hansjörg Durz  besuchen Unternehmen mit digitalem Hintergrund im ehemaligen KUKA-Gebäude in Gersthofen (von links): Philipp Panaceck  Christoph von Külmer, Judith Gerlach und Hansjörg Durz.
    Digitale Lösungen aus dem Studio Gersthofen in die Welt: Digitalministerin Judith Gerlach und Bundestagsabgeordneter Hansjörg Durz besuchen Unternehmen mit digitalem Hintergrund im ehemaligen KUKA-Gebäude in Gersthofen (von links): Philipp Panaceck Christoph von Külmer, Judith Gerlach und Hansjörg Durz. Foto: Marcus Merk

    Nicht erst seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie wird die Nutzung digitaler Systeme und Angebote immer wichtiger. Doch der Lockdown hat diese Entwicklung beschleunigt. Drei Dienstleister, die Firmen bei der Entwicklung individueller Systeme unterstützen, arbeiten auf drei Stockwerken im Gersthofer KUKA-Tower eng zusammen und sind mittlerweile in der ganzen Region gefragt. Bei einem Besuch der Bayerischen Staatsministerin für Digitales, Judith Gerlach, und des CSU-Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz, sprachen Vertreter der WOGRA AG, der Digital two GmbH und der SportBrain GmbH über ihr Angebot. Dabei wurde auch ein besonderes Arbeitsmodell deutlich.

    Der erste Eindruck beim Betreten der Räume erinnert an Bilder, die aus Computerfirmen bekannt sind: Sofas, eine Lounge, eine kleine Tischtennisplatte, aber auch Räume für kleinere Besprechungen. Genutzt werden sie von allen drei Unternehmen gemeinsam, die auch ihre speziellen Angebote eng verzahnen. "Wir haben keine eigenen Büros, sondern unsere derzeit rund 25 Mitarbeiter nutzen die 700 Quadratmeter gemeinsam", erklärt SportBrain-Geschäftsführer Christoph von Külmer. "Selbstverständlich ist bei uns die Arbeit auch vom heimischen Computer oder unterwegs möglich", so Külmer weiter.

    Zusammenarbeit mit Hochschule und Uni Augsburg

    "Allerdings müssen wir erst mal in unseren Kundenfirmen die Digitalisierung in die Köpfe bringen." Die Netzwerke der drei Gersthofer IT-Dienstleister werden auch seit Jahren in die Forschung ausgestreckt: So gibt es engen Austausch mit der Hochschule und der Universität Augsburg.

    Die WOGRA AG ist ein IT-Dienstleister für Digitalisierung: "Als professioneller Partner unterstützen wir Unternehmen bei der Entwicklung von Web-Anwendungen, mobilen Apps und Lösungen mit Künstlicher Intelligenz", erklärte Lukas Schaaf. "Das gilt nicht nur für Digitalfirmen, sondern auch für Behörden." Hier bestehe grundsätzlicher Bedarf. Dabei werden passgenaue Automatisierungslösungen entwickelt - und zwar mit modernen Softwarelösungen, welche ein Unternehmen nicht ausbremsen sollen.

    Schritt für Schritt zur Künstlichen Intelligenz

    Die Firma SportBrain ist eine Kreativagentur für ganzheitliches Online-Marketing. Gemeinsam mit der WOGRA bildet sie das Unternehmen Digital two. Hier werden unter anderem innovative "Chatbot"-Systeme entwickelt. Chatbots sind textbasierte Dialogsysteme, die das Chatten mit einem technischen System erlauben und auf umfangreiche Datenbestände zugreifen. Sie werden auch "virtuelle persönliche Assistenten" genannt. "Damit kann man Software Schritt für Schritt ablösen", erklärte Thomas Fraunholz, bei dem Unternehmen für Künstliche Intelligenz zuständig.

    Die gemeinsam produzierten Systeme können in Websites, Apps oder Messenger-Diensten eingebunden werden. "Bei der Entwicklung sind wir immer im Kontakt mit denen, die dann beim Auftraggeber mit unseren Produkten arbeiten müssen", so Fraunholz weiter. Produziert werden auch Infrastrukturen für digitales Lernen, beispielsweise Webinare. Es werden aber auch digitale Demonstrationen für Firmen entwickelt: "Das war erforderlich, weil in Zeiten der Lockdowns keine Messen mehr möglich waren", sagt Külmer. "Wir erarbeiten für die Firmen Präsentationen in 3D, aber auch Imagefilme."

    Digitales Filmstudio sendet von Gersthofen in die Welt

    Judith Gerlach und Hansjörg Durz eröffneten offiziell das neue, 110 Quadratmeter umfassende digitale Filmstudio im ersten Stock des Gebäudes. Es bietet eine "Green Screen", einen grünen Hintergrund, vor dem die Personen beim Filmen stehen. "Wie im ZDF-Heute-Studio können hier verschiedene Hintergründe, Filme und Bodenbeläge digital ergänzt werden." Heute sei das bewegte Bild viel wichtiger als früher. "Unternehmen können in kleineren oder größeren Clips mehr über ihre Angebote erzählen", so Christoph von Külmer. Das Ziel ist, die Sichtbarkeit des Kunden sowohl digital als auch real zu erhöhen.

    Besonders gut sei, dass in Augsburg bereits ein Produktionsnetz für Künstliche Intelligenz etabliert worden sei, sagte Hansjörg Durz, der auch stellvertretender Vorsitzender des Bundestagsausschusses Digitale Agenda ist. Er bezog sich dabei unter anderem auf das IT-Gründerzentrum. "Dieses strahlt mittlerweile in die ganze Region aus." Hier arbeiten bereits Behörden, Unternehmen und Start-ups zusammen. "Aber wir müssen noch deutlich an Fahrt aufnehmen." Dafür sei es auch wichtig, dass die öffentlichen Daten der Behörden auch im Web abrufbar sind, und zwar sowohl auf Bundes- als auch auf kommunaler Ebene. Digitalministerin Gerlach stimmte ihm zu: "Alle Beteiligten müssen Ideen austauschen, um heute in der Welt bestehen zu können."

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