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Gersthofen: Der neue Wirt krempelt das Gasthaus zum Strasser in Gersthofen um

Gersthofen

Der neue Wirt krempelt das Gasthaus zum Strasser in Gersthofen um

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    Am Samstag, 29. September, eröffnet der neue Geschäftsführer Sebastian den Gasthof Strasser in Gersthofen offiziell neu.
    Am Samstag, 29. September, eröffnet der neue Geschäftsführer Sebastian den Gasthof Strasser in Gersthofen offiziell neu. Foto: Marcus Merk

    Neue Laufschuhe hat er schon bestellt. Die wird Sebastian Kahl als neuer Wirt im Gersthofer Gasthaus zum Strasser auch brauchen. Denn das Traditionslokal bietet künftig deutlich mehr Platz für seine Gäste im Biergarten. Auch in den Innenräumen werde sich noch einiges verändern, verrät der Wirt. Denn Kahl hat sich viel vorgenommen.

    Geöffnet ist das Wirtshaus mit Biergarten auf dem Gersthofer Rathausplatz bereits seit vergangener Woche. Offenbar kommt das neue Konzept gut an. Am ersten Samstag war der kleine Gastraum, die Ratsecke, gleich drei Mal ausgebucht. Dort haben derzeit wegen der aktuellen Corona-Regeln lediglich 44 Gäste Platz. In etwa vier Wochen soll auch der große Gastraum mit Platz für 80 Gäste öffnen. Bis dahin soll noch etwas umgebaut werden. „Wir wollen uriger und frischer werden“, sagt der Wirt. Konkret werden neue Tische und Bänke Einzug halten. Außerdem soll es einen Schallschutz geben.

    Im Biergarten beim Strasser in Gersthofen ist nun Platz für 300 Gäste

    Bei gutem Wetter finden im Biergarten künftig bis zu 300 Gäste Platz. Bislang konnten dort nur 50 Gäste bewirtet werden. Dazu war die Genehmigung der Stadt notwendig, der das traditionsreiche Wirtshaus gehört. „Das war keine Frage“, sagt Gersthofens Zweiter Bürgermeister Reinhold Dempf. Die Vorgänger Kahls hätten nie nach einer größeren Fläche zur Bewirtung gefragt. Neben dem großen Gastraum und der kleineren Ratsecke soll auch der Festsaal im Obergeschoss für Hochzeiten oder Veranstaltungen wiederbelebt werden. Private Feiern können auch im Kellergewölbe des Gasthauses stattfinden.

    Kulinarisch setzt auch der neue Wirt auf bayerisch-schwäbische Küche. Auf den Tisch kommen zum Beispiel Zwiebelrostbraten, Kässpatzen oder Schnitzel. Mittags wird es eine wechselnde Tageskarte mit je zwei vegetarischen und zwei Fleischgerichten geben. Preislich musste Sebastian Kahl „völlig neu kalkulieren“, sagt er. Zuletzt war er Manager im Augsburger Restaurant Maximilian’s. Die Küche dort ist gehobener, die Preise entsprechend teurer. In Gersthofen will der neue Wirt aber ein Angebot für alle schaffen. Sebastian Kahl sagt: „Wir haben keine feste Zielgruppe“. Das soll sich auch in den Preisen bemerkbar machen.

    Fleisch von der Metzgerei Stöckle, Brot von der Bäckerei Laxgang

    Dennoch setzt Kahl auf regionale und qualitative Zutaten. Das Fleisch kommt von der Metzgerei Stöckle in Rain, das Brot von der Augsburger Bäckerei Laxgang. Das Bier kommt von der Brauerei Kühbach. Kuchen lässt der Wirt vom Café am Rathaus in Gersthofen liefern. Selbst wird er in seinem Wirtshaus nicht in der Küche stehen. Das sei bei einem Haus dieser Größe auch nicht möglich. Die neue Küchenchefin kennt sich mit bayerischer Küche allerdings gut aus. Sie war zuletzt im Wirtshaus im Schloss Blumenthal in Aichach tätig.

    Im Gastraum Ratsecke haben derzeit 44 Gäste Platz.
    Im Gastraum Ratsecke haben derzeit 44 Gäste Platz. Foto: Marcus Merk

    In den vergangenen Jahren gab es im Gasthaus Strasser einen ständigen Wechsel. Im Mai 2017 hatte sich die Stadt Gersthofen, der das Gebäude gehört, für die Brauerei Kühbach als Pächter entschieden. Die Brauerei agiert seither mit einem sogenannten Zwischen-Pacht-Modell. Als Unterpächter leitete zuletzt Antonio Balzano, der zuvor Chefkellner im Gasthaus war, das Geschäft. Diese Rolle übernimmt nun Sebastian Kahl. Er will die Wirtschaft im Herzen Gersthofens langfristig halten. Einfach sei der Start in Zeiten von Corona allerdings nicht.

    Wirtshaus-Pächter: "Der Strasser ist ein anspruchsvolles Haus“

    Man habe sich gemeinsam überlegt, wie der Start gelingen könnte, sagt Umberto Freiherr von Beck-Peccoz. Er ist Geschäftsführer der Brauerei Kühbach. Zum Start wolle man dem Wirt deshalb mit einer gesenkten Pacht entgegenkommen. „Der Strasser ist ein anspruchsvolles Haus“, erklärt der Freiherr. Doch er habe keinen Zweifel, dass der neue Wirt mit seiner langjährigen Erfahrung in der Gastronomie die Herausforderung stemmen werde.

    Zuversichtlich zeigt sich auch Gersthofens Zweiter Bürgermeister Reinhold Dempf. Nachdem man mit den vergangenen Wirten „ein bisschen Pech gehabt“ habe, wolle man nun wieder durchstarten. Das Gasthaus Strasser mit seiner Jahrhunderte alten Geschichte gehöre zur Stadt. Diese hatte das Gebäude im Jahr 1979 für mehr als drei Millionen Euro saniert.

    In den vergangenen Jahren gab es beim Gasthaus Strasser einen ständigen Wechsel.
    In den vergangenen Jahren gab es beim Gasthaus Strasser einen ständigen Wechsel. Foto: Marcus Merk

    Dempf berichtete auch, wie das Gasthaus zu seinem Namen gekommen sein soll: Im Jahr 1811 soll vor dem Gebäude ein namenloses Waisenkind aufgetaucht sein. Die Eheleute, die darin lebten sollen selbst keine Kinder gehabt und den Buben aufgenommen haben. Der Geschichte nach gaben sie ihm den Namen Joseph Strasser.

    Öffnungszeiten: Geöffnet ist jeweils von Dienstag bis Sonntag ab 11.30 Uhr bis 22 Uhr, Freitag und Samstag bis 23 Uhr. Warme Küche gibt’s von 12 bis 14 und von 17 bis 21 Uhr.

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