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Gersthofen: Der Gersthofer Fasching fällt aus

Gersthofen

Der Gersthofer Fasching fällt aus

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    Auf witzige Auftritte bei den Gersthofer Kol-La-Faschingssitzungen müssen die Fans verzichten. Coronabedingt wurde die Saison abgesagt.
    Auf witzige Auftritte bei den Gersthofer Kol-La-Faschingssitzungen müssen die Fans verzichten. Coronabedingt wurde die Saison abgesagt. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Aus für den Gersthofer Fasching 2020/2021: Sowohl der Kol-La-Verein als auch die Gersthofer Faschingsgesellschaft Lechana haben in dieser Woche die beliebten Kol-La-Sitzungen und alle Auftritte in der närrischen Saison abgesagt.

    „Wir haben in einer Sitzung am Dienstag einstimmig die Saison abgeblasen“, erklärt Kol-La-Vorsitzender Philipp Rogg im Gespräch mit unserer Redaktion. „Unter den derzeit geltenden Abstands- und Hygieneregeln bestand nicht ein Hauch, anständige Faschingssitzungen abzuhalten.“

    Keine Chance für eine anständige Faschingssitzung, finden die Vereine

    So hätten sich beispielsweise höchstens 14 Menschen gleichzeitig auf der Bühne der Gersthofer Stadthalle aufhalten dürfen. „Normalerweise sind es beim Aufmarsch am Anfang 110 Menschen und beim Finale 180“, so Rogg weiter. Außerdem hätten hinter der Bühne die Abstandsregelungen ebenfalls nicht mehr eingehalten werden können. „Und bei höchstens 200 Zuschauern in Reihenbestuhlung in der Stadthalle wäre das Ganze auch finanziell nicht mehr zu stemmen gewesen“, so der Vorsitzende. Normalerweise locken die sieben seit vielen Jahren zuverlässig ausverkauften Vorstellungen in jeder Saison mehr als 4000 Zuschauer an. „Die Absage war schon allein wegen unserer Verantwortung gegenüber den Mitwirkenden und gegenüber den Zuschauern unabwendbar.“ Es habe daher auch keinen Sinn ergeben, noch weitere acht Wochen mit einer Entscheidung zu warten.

    Die erwachsenen Aktiven hätten durch die Bank Verständnis für diese Entscheidung gezeigt. „Wesentlich schlimmer trifft es die Kinder-Kol-La, denn die Buben und Mädchen verstehen es sicher nicht so schnell, dass die zwei Vorstellungen heut nicht stattfinden können.“ Rogg befürchtet, dass, falls es im Jahr 2022 wieder Kinder-Kol-La-Sitzungen geben sollte, eine komplette neue Mannschaft aus jungen Akteuren gefunden werden muss. „In zwei Jahren machen Kinder oft sehr große Entwicklungen durch.“

    Die Kol-La Saison fällt zum zweiten Mal in 50 Jahren aus

    Nach dem Jahr 1991, als die Faschingssitzungen wegen des Golfkriegs kurzfristig abgesagt wurden, ist es nun in der gesamten 50-jährigen Kol-La-Geschichte das zweite Mal, dass eine Saison ausfallen muss. Damals waren alle Karten bereits verkauft, den enttäuschten Zuschauern mussten die Eintrittsgelder zurückgezahlt werden.

    Die komplette Faschingssaison ist am Mittwochabend auch bei der Gersthofer Faschingsgesellschaft Lechana abgesagt worden, wie deren Vorsitzender Jürgen Centmeier berichtet. „Es gab Überlegungen, was man stattdessen machen könnte, wir sind aber zu dem Schluss gekommen, dass es unter den gegebenen Umständen mit den derzeitigen Hygiene- und Abstandsbestimmungen keinen Sinn hätte – und wir wissen ja nicht, was bis zum Fasching noch kommt.“

    Eigene Bälle zu veranstalten wäre unverantwortlich gewesen, sagt der Vorsitzende

    Eigene Bälle zu veranstalten, wäre, so Centmeier weiter, unverantwortlich gewesen, nicht nur wegen dieser Unwägbarkeiten. „So schützen wir jetzt unsere Gesundheit, die Gesundheit der Besucher sowie unsere Vereinskasse.“ Denn momentan könne man nichts planen, wofür Geld investiert werden muss, sind sich Centmeier und Rogg einig. Schon die Showtanztruppe hätte mit sehr erschwerten Bedingungen kämpfen müssen: „Man hätte in die Trainingsräume nur ganz wenige Menschen reingelassen. Eine Choreografie einzustudieren, wäre damit sehr erschwert gewesen.“

    Auch wenn jetzt die Saison ausfällt, versucht Centmeier sein Team bei der Stange zu halten. „Das machen wir jetzt vor allem über E-Mails und Social Media, damit zumindest ein Rest von Vereinsleben erhalten bleibt.“ Derzeit nutzt das Lechana-Führungsteam die freie Zeit ohne Tanztraining und Auftrittsvorbereitung, um Dinge zu erledigen, die sonst immer liegen geblieben sind.

    Und Philipp Rogg ergänzt: „Sollte Covid es zulassen, dass im Sommer irgendwas gemacht werden kann, dann wären wir sofort dabei – und ich denke die anderen Gersthofer Vereine auch.“

    Im Moment hoffen Rogg und Centmeier, „dass uns sowohl die Aktiven als auch das Publikum die Treue halten“.

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