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Gersthofen: Bürger müssen in Gersthofen ihr Wasser weiter abkochen

Gersthofen

Bürger müssen in Gersthofen ihr Wasser weiter abkochen

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    Nach wie vor gibt’s in Gersthofen Schwerstarbeit für das Chlormessgerät. Denn der Gehalt im Leitungswasser muss an vielen Stellen mehrfach am Tag kontrolliert werden. 
    Nach wie vor gibt’s in Gersthofen Schwerstarbeit für das Chlormessgerät. Denn der Gehalt im Leitungswasser muss an vielen Stellen mehrfach am Tag kontrolliert werden. 

    Seit Ende Oktober wird das Gersthofer Leitungswasser nach einem Keimbefall gechlort. Nun ist der Chlorgehalt laut Bürgermeister Michael Wörle im vorgeschriebenen Bereich stabil, es fließt wieder Trinkwasserqualität aus den Rohren.

    Dennoch ändert sich für die Gersthofer weiter nichts: Nach wie vor muss das Wasser abgekocht werden. Und ab Montag, 20. Januar, werden die Leitungen gespült. „Obwohl wir dank Chlor jetzt endlich Trinkwasserqualität haben, haben wir nicht beantragt, dass das Abkochgebot noch vor Weihnachten vom Gesundheitsamt aufgehoben wird“, erklärt Wörle auf Anfrage. „Denn wenn wir bei Messungen am 25. Dezember dann doch wieder Schwankungen festgestellt hätten, hätte wieder die Feuerwehr ausrücken und Durchsagen zum

    Wegen Chlorung: Jetzt wird das Gersthofer Wasser-Netz durchgespült

    Warum immer noch keine Entwarnung gegeben wird, hat einen anderen Grund: „Durch die Chlorung haben sich Stoffe, die sich an den Rohren abgelagert haben, gelöst“, so Wörle. Diese sollen nun in einem neuen patentierten Spülverfahren beseitigt werden. „Dieses neue Verfahren macht es für die Bürger weniger beschwerlich“, verspricht der Bürgermeister. Denn es müssten dafür jeweils kleinere Abschnitte des Leitungsnetzes gesperrt werden. „Außerdem ist die Sperrzeit, in welcher sie die Wasserhähne nicht aufdrehen dürfen, für die dann betroffenen Bürger kürzer.“ Er sei froh, dass kurzfristig eine Fachfirma gefunden werden konnte. „Denn davon gibt es nicht allzu viele.“

    Es handle sich dabei um eine „Wasser-Saugspülung“. Auch wird gleichzeitig analysiert, ob und welche Fremdstoffe vorhanden sind. „Da kann man feststellen, ob etwas kommt und leichter lokalisieren, woher diese Stoffe stammen“, hofft er noch auf eine Chance, die Ursache der coliformen Keime zu finden, die im August alles ausgelöst haben. Doch während der Spülungen sei es möglich, dass der Chlorgehalt des Wassers wieder sinke oder instabil werde. „Deswegen soll das Abkochgebot noch bestehen bleiben. Zeigen sich keine Auswirkungen, dann werden wir zeitnah beantragen, dass das Gesundheitsamt die Anordnung aufhebt“, verspricht Wörle.

    Neun weitere Informationsveranstaltungen zum Trinkwasser in Gersthofen

    Im Zusammenhang mit der Chlorung und Spülung des Leitungsnetzes soll es neun jeweils einstündige Informationsveranstaltungen an verschiedenen Orten über das ganze Stadtgebiet verteilt geben. „Es haben trotz unseren bisherigen Informationen offenbar noch viele Menschen einen Bedarf an Aufklärung“, so Wörle. „Wir wollen den Bürgern auch Ängste nehmen und wieder mehr Vertrauen in die gute Arbeit unserer Verwaltung geben.“ Bei einem solch sensiblen Bereich wie dem Wasser könne man nicht genügend informieren. Da sehe er durchaus eine größere Bringschuld bei der Stadt. So sollen auch alle Informationen noch einmal griffig auf der städtischen Website präsentiert werden. Die Termine der Informationsveranstaltungen will er beim Bürgerempfang am Sonntag, 12. Januar, ab 11 Uhr in der Stadthalle Gersthofen bekannt geben.

    Das über 400 Seiten dicke Gutachten zum Gersthofer Wassernetz, das Fachbüros in den vergangenen drei Jahren erarbeitet haben, liege dem Gesundheitsamt vor. „Nun warten wir ab, ob das vorgeschlagene Sanierungskonzept genügt, oder ob das Amt selbst weitere Maßnahmen fordert, die wir erledigen müssen, wenn wir ein Ende der Chlorung wollen“, so Wörle.

    Eine Maßnahme steht allerdings fest: „Alle Schulen und Kindergärten in Gersthofen werden mit Chorfiltern ausgestattet, damit dort das Wasser wieder ohne Scheu genossen zu werden kann.“

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