Kinder als Botschafter für ein nachhaltiges Leben – dieses Prinzip verfolgt die Stiftung „Plant-for-the-Planet“. Das Ziel ist, möglichst viele Bäume zu pflanzen, die CO2 speichern und damit den Klimawandel zu bremsen oder gar aufzuhalten. Die Stadt Gersthofen hat sich heuer an diesem Programm ebenfalls beteiligt – und wird dies auch weiter tun.
Kinder können die Welt verändern
Sie können helfen, aktiv das Klima zu verbessern und dazu beitragen, dass ihre Zukunft genauso lebenswert bleibt wie unsere Gegenwart. Einer, der davon überzeugt ist und das selbst erlebt hat, ist der ehemalige Gersthofer Schüler Felix Finkbeiner. Schon im Grundschulalter hat er beschlossen, die Welt zu einem Besseren zu verändern.
Sein Weg ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte: 20 Jahre ist er erst alt und hat als Gründer der Naturschutzorganisation „Plant for the Planet“ mithilfe von Millionen Kindern auf der ganzen Welt bereits 14 Milliarden Bäume gepflanzt und über sein Projekt bei den Vereinten Nationen in New York berichtet.
14 Milliarden Bäume sind nicht genug
Den Naturschutz zu stärken, das hat sich Bürgermeister Michael Wörle für das gesamte Jahr 2017 für seine Heimatstadt vorgenommen. Zum Neujahrsempfang hatte er deshalb Felix Finkbeiner selbst eingeladen. Er war vor zehn Jahren einer der ersten Schüler der Internationalen Schule Augsburg (ISA) in Gersthofen. Die 14 Milliarden Bäume, die die Kinder überall auf der Erde seitdem gepflanzt haben, seien noch lange nicht genug, sagte er damals. Auf der Erde sei noch Platz für weitere 1000 Milliarden Bäume. Damit könnte dann ein Viertel des Kohlendioxids, das von Menschen verursacht wird und zum Klimawandel beiträgt, wieder in Sauerstoff umgewandelt werden, rechnete er damals vor.
Der Gedanke: Jeder Baum bindet große Mengen des Klimagases CO2, das mit für die Erderwärmung verantwortlich gemacht wird – und ist damit ein natürlicher Klimaschützer. Und um dieses Wissen weiterzuverbreiten, hat Plant-for-the-Plannet einen ungewöhnlichen Ansatz: Kinder werden auf „Akademien“ zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit ausgebildet. Als Finanzier soll dazu jeweils ein Unternehmen mit ins Boot geholt werden. Die Buben und Mädchen können danach in Vorträgen beschreiben, wie wichtig die Bäume für eine Eindämmung der Erderwärmung den Erhalt der Vielfalt auf der Erde sind. Dies machen diese kleinen Botschafter nicht nur in Schulen, sondern auch bei Veranstaltungen mit Erwachsenen.
Projekt wird weiter getragen
Bei der ersten Akademie in Gersthofen, die in Zusammenarbeit mit der Ikea-Niederlassung stattfand, haben 65 Kinder, vorwiegend aus den vierten Klassen der Gersthofer Schulen, teilgenommen, dabei waren auch Eltern und Freunde.
Insgesamt wurden heuer 151 Bäume im Gersthofer Stadtgebiet neu gepflanzt, erklärt Stadtsprecherin Ann-Christin Joder. Die „Dunkelziffer“ sei aber wohl deutlich höher. Der Grund: „Plant-for-the-Planet“ verkauft auch die „gute Schokolade“, ein fair gehandeltes Produkt. Für jeweils fünf verkaufte Tafeln dieser Schokolade wird ein Baum gepflanzt. „Das kann dann auch bei einem Aufforstungsprojekt, beispielsweise in Mexiko, sein“, sagt Ann-Christin Joder. „Ein Augsburger Autohaus beispielsweise gibt bei jedem Autoverkauf dem Käufer fünf dieser Schokoladentafeln mit.“ Auf wie viele Bäume es sich unterm Strich summiere, wisse die Stadtverwaltung nicht.
Doch auch im Gersthofer Rathaus werde das Projekt weiter getragen. Im kommenden Jahr soll nun mindestens eine weitere Akademie stattfinden.