Gersthofen Stellplätze für viele Lastwagen – diese hat ein Grundstücksbesitzer auf seinem Areal an der Dieselstraße eingerichtet. Nun reichte er nachträglich einen Bauantrag ein, gegen den der Bauausschuss allerdings keine Einwendungen hatte.
Auf der Fläche sind laut Plan 62 Lastwagenstellplätze mit einer Länge von jeweils 15 Metern, elf Lastwagenstellplätze mit einer Länge von 20 Metern sowie zehn Lastwagenstellplätze mit sieben Metern Länge – also insgesamt 83 – und zehn Autostellplätze untergebracht.
Das Grundstück liegt hinter dem Elektronikmarkt des Hery-Parks im Bereich des Bebauungsplans I2, der ein Industriegebiet vorsieht. Weil hier die Stadt eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme in Arbeit hat, gilt eigentlich eine Veränderungssperre. Nach Angaben der Bauverwaltung kann für dieses Vorhaben eine Ausnahme von der Sperre erteilt werden.
Stadt Gersthofen will mit den Parkplätzen die Gersthofer Unternehmen unterstützen
Allerdings soll diese nur eine temporäre Nutzung sein, die bis zum 31. Dezember 2026 befristet wird. Die Zustimmung zur Nutzung für Stellplätze begründet die Verwaltung folgendermaßen: „Durch die Errichtung von Auto- und Lastwagenstellplätzen auf diesem Grundstück werden eine Vielzahl von Gersthofer Unternehmen unterstützt.“ Peter Schönfelder (SPD/Grüne) erklärte: „Die Befristung macht uns die Entscheidung leichter.“
Allerdings habe er Sorgen bezüglich des Untergrunds. „Lastwagen geben mitunter Schadstoffe ab – wir sollten unbedingt schon heute dafür sorgen, künftige Altschäden auf dem Grundstück zu vermeiden.“ Bürgermeister Michael Wörle entgegnete: „Das ist nicht unsere Aufgabe. Das Landratsamt muss festlegen, wie die Stellplätze fachgerecht hergestellt werden.“ Einstimmig sprachen sich die Bauausschussmitglieder für die Pläne aus.
Antrag der MVV Industriepark Gersthofen GmbH gebilligt
Ebenso ohne Gegenstimmen wurde ein Antrag der MVV Industriepark Gersthofen GmbH gebilligt. Dieser sieht beim Kesselhaus des bestehenden EBS-Kraftwerks den Bau einer 100 Kubikmeter fassenden MinPlus-Siloanlage vor. MinPlus ist nach Angaben der Gersthofer Stadtverwaltung eine Mischung aus Kalziumcarbonat, Kalziumoxid und Metakaolin. Sie dient als Additiv für verschiedene Anwendungen bei der Abfallverbrennung. Das aus Stahl bestehende Silo soll an der westlichen Außenfassade angrenzend auf einem Fundament mit einer Grundfläche von knapp 21 Quadratmetern aufgestellt werden.
Das Lagersilo kann von drei Seiten von der Werksfeuerwehr erreicht werden. Das Silo wie auch MinPlus sind laut Brandschutzkonzept nicht brennbar. Der Bauausschuss verband die Zustimmung mit dem Hinweis an das Landratsamt, dass der Brandschutznachweis geprüft werden soll.
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