Die Tage der Villa und einiger weiterer Gebäude im Umfeld sind gezählt: Denn dort will der Grundstückseigentümer Ulrich Humbaur das "Wohnquartier Sportallee" errichten. Über einen Bebauungsplan soll das Vorhaben geregelt werden. Die Anregungen aus der öffentlichen Auslegung des Entwurfs beschäftigten nun den Planungsausschuss.
Entstehen sollen insgesamt 65 Wohnungen verschiedener Größe. Diese befinden sich in zwei Gebäudekomplexen. Der Anteil geförderter Wohnungen darunter liegt bei 15 Prozent.
Ein Gebäuderiegel an der Gersthofer Sporthalle
Die nun drei- und viergeschossigen Gebäudekörper, die nach Osten und Norden eine Riegelbebauung - einen Komplex aus zehn aneinander gereihten Gebäuden - bilden, werden durch insgesamt fünfgeschossige Höhenpunkte aufgelockert. Sonst hätte sich das Wohnquartier nach Auffassung der Städteplaner nicht in die Bebauung der Umgebung eingefügt. Der von der Sportallee abgewandte, zweite Wohnkomplex besteht aus fünf aneinander gereihten Gebäuden und folgt demselben Gestaltungsprinzip. Im Innenhof soll ein "Quartiersplatz" mit Aufenthaltsflächen entstehen. Dort wird auch ein Spielplatz angelegt.
Die Dachflächen der Hauptgebäude sollen dauerhaft begrünt werden. Das soll Auflockerung bringen und zusätzlich dazu beitragen, dass das Regenwasser im Plangebiet besser zurückgehalten werden kann. Die Bäume entlang der Sportallee sollen so weit wie möglich erhalten bleiben.
Tiefgarageneinfahrt in der Auenstraße
Erschlossen wird das Wohnquartier von der Auenstraße aus. Auch die Tiefgaragenzufahrt ist dort angesiedelt. In dieser Garage finden 100 Autos Platz. Im ersten Entwurf waren es noch 80 Stellplätze gewesen. Angesichts der schwierigen Parksituation in dem Bereich rund um die Freizeiteinrichtungen - im Sommer herrscht dort bei Vollbetrieb der Gerfriedswelle regelmäßig ein wahres Parkchaos - erschien das den Ausschussmitgliedern zu wenig. Oberirdisch entstehen zehn Besucherstellplätze. Die jetzt geplanten Stellplätze entsprechen der Gersthofer Stellplatzsatzung.
Das ist einer der Knackpunkte des Projekts. Denn schon ohne die neuen Wohnungen sind die Straßen während der Freibad- und Freiluftsaison regelmäßig von Besuchern zugeparkt, und das gibt massive Beschwerden der Anwohner.
"Prallscheiben" schützen vor Lärm im Gersthofer Freibad Gerfriedswelle
Nach Angaben der Bauverwaltung war auch ein Schallgutachter der Stadt bei der Entwicklung beteiligt und beurteilte das Vorhaben positiv, was eine Lösung der Lärmproblematik betrifft, die von den zahlreichen Besuchern der Gerfriedswelle ausgeht. Laut Schallschutzgutachten wurden zur Lösung sogenannte "Prallscheiben" empfohlen und in den Bebauungsplanentwurf eingearbeitet.
Denn das Gutachten hatte hohe Lärmpegel durch den Betrieb im Freibad Gerfriedswelle und den Sportbetrieb auf dem TSV-Gelände festgestellt. Zunächst ging man davon aus, dass bei den Neubauten auf der Seite zu den Freizeitanlagen hin Schallschutzfenster eingebaut werden müssen, die nicht geöffnet werden können. Um dies zu vermeiden, schreibt der Bebauungsplan jetzt die "Prallscheiben" vor. Das sind spezielle Scheiben, welche den Fenstern vorgelagert werden und den Schall dämmen. Die Bewohner können dann die Fenster zum Lüften öffnen, ohne den vollen Schallpegel abzubekommen.
Damit kann auch der Betrieb in der Gerfriedswelle und auf dem TSV-Gelände unbeeinträchtigt weitergehen. Der Bebauungsplanentwurf soll nun inklusive der Änderungen erneut ausgelegt werden.
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