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Gersthofen: 50 Jahre verbrachte sie in ihrem Gersthofer Lieblingskindergarten

Gersthofen

50 Jahre verbrachte sie in ihrem Gersthofer Lieblingskindergarten

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    50 Jahre verbrachte Christine Stalla im Hedwigskindergarten in der Stiftersiedlung in Gersthofen. Ihr fällt der Abschied nicht leicht und auch die Kinder werden ihre „Frau Stalla“ sehr vermissen.
    50 Jahre verbrachte Christine Stalla im Hedwigskindergarten in der Stiftersiedlung in Gersthofen. Ihr fällt der Abschied nicht leicht und auch die Kinder werden ihre „Frau Stalla“ sehr vermissen. Foto: Diana Zapf-Deniz

    Der Hedwigskindergarten hat sie und ihr Leben geprägt: Nach 47 Jahren wurde Christine Stalla verabschiedet. Doch ihre Tätigkeit als Kinderpflegerin war nicht die erste Begegnung mit dieser Kita.

    Der Berufswunsch war klar: Kinderpflegerin. Und so besuchte sie zwei Jahre lang die Kinderpflegeschule Maria Stern in Augsburg. Mit 16 Jahren hatte sie ausgelernt und kehrte zurück in ihren Gersthofer Lieblingskindergarten. 47 Jahre verbrachte sie dort beruflich. Nimmt man ihre eigene Kindergartenzeit noch mit dazu, ist es genau ein halbes Jahrhundert.

    Liebe und Geduld seien dabei das beste Rezept

    „Ich habe mich immer wohl gefühlt dort und es war eine sehr schöne Zeit. Sonst hätte ich es ja nicht so lange ausgehalten“, sagt sie und lacht. Langweilig sei es nie geworden. „Mit Kindern ist jeder Tag neu. Die Kinder sind nicht jeden Tag gleich gut drauf und jedes ist total verschieden“, erzählt Stalla. „Mein Job war immer wieder neu auch wenn es die gleiche Arbeitsstelle war.“

    Der Abschied vom Kindergarten fällt ihr schwer, denn sie hat ihre Arbeit von Herzen gemacht. Liebe und Geduld seien dabei das beste Rezept. „Es ist das Unbeschwerte der Kinder, das meine Arbeit so schön gemacht hat“, schwärmt sie. Kindern könne man so viel mitgeben. Egal, was ihnen angeboten werde, sie hätten Freude und Spaß daran. Der Umgang mit Kindern sei viel leichter, da sie offen sind und viel annehmen. „Kinder sind einfach ehrlich, gerade heraus und emotional, und mir war es stets wichtig, dass sie sich bei mir wohlfühlen und einen guten Start ins Leben haben und ihren Weg gehen können.“

    Während sie früher „Tante Christl“ für ihre Sprösslinge war, ist sie heute „Du, Frau Stalla“. So manches habe sich verändert, aber sie sei stets gut mit allen Neuerungen und sämtlichen Kindergartenleitungen gut zurechtgekommen. „Wir waren immer ein super Team. Aber man musste flexibel sein, denn jede Leiterin setzte andere Schwerpunkte.“

    Die Anforderungen sind heute höher

    Stalla liebte es, mit den Kindern zu basteln, weben, sticken und zu singen. Sie selbst spielte dabei die Gitarre. „Die Mädchen mochten das besonders, aber auch viele Buben haben gerne mitgemacht“, erinnert sich die Kinderpflegerin. Während ihrer eigenen Kindergartenzeit war eine Erzieherin für 30 Kinder zuständig und die Helferin hatte eine ebenso große Gruppe alleine zu bewältigen. Heute sei viel mehr Personal da, die Anforderungen aber auch höher.

    Auf die Frage, ob die Kinder heute anders seien, antwortet sie: „Früher hatte kaum einer einen Fernseher oder eine Kamera gehabt. Das Familienleben war viel mehr da und die Eltern hatten mehr Zeit, die sie mit den Kindern verbringen konnte. Das kam den Kindern natürlich zugute.“ Während die ersten drei Jahre von Zuhause geprägt sind, prägt danach der Kindergarten die Kinder mit. Manches müsse man da auch auffangen, weiß Stalla. „Die einen sind ruhiger, die anderen aktiver. Da hat sich nichts verändert. Es gab früher schon schwierige Kinder und aus denen ist auch etwas geworden.“

    Die ersten Kinder bringen ihren eigenen Nachwuchs

    Ihr eigener Sohn war natürlich auch bei ihr im Kindergarten und die ersten Kinder, die sie betreut hat, sind heute um die 40 Jahre alt und bringen bereits ihren Nachwuchs. „Es kommt für mich unglaublich positiv zurück, wenn ich sehe, dass aus den damaligen Kindern etwas geworden ist und sie selbst Familie haben und im Berufsleben stehen“, freut sich Christine Stalla, die inzwischen zweifache Oma und sehr stolz darauf ist.

    Sie genießt ihre Oma-Nachmittage, besucht jede Woche ihre frühere Nachbarin im Paul-Gerhard-Haus, hat ihren Stammtisch und auch sonst wird es ihr nie langweilig. Wenn es noch klappt, dass sie den Kontakt nicht ganz zu ihrem Kindergarten verliert und zum Vorlesen kommen darf, ist ihr Ruhestand perfekt. Denn die Kinder waren und sind ihr Leben.

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