Die Aufstellung des diesjährigen Kühlenthaler Haushalts war finanztechnisch gesehen durchaus eine Herausforderung. Während der Verwaltungshaushalt – ähnlich wie in den Vorjahren – vergleichsweise stabil bei rund 1,4 Millionen Euro liegt, steht im Vermögenshaushalt mit über 3,5 Millionen Euro eine „mächtige“ Summe, wie Marco Schopper, der Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Nordendorf, den Räten Kühlenthals in der Gemeinderatsitzung erklärte.
Das Problem, das mit Blick auf die Zahlen deutlich wurde, entstand bereits im Jahr 2017. Die Gewerbesteuer erreichte mit knapp 390000 Euro einen Höchststand, was allerdings auch bedeutete: Die Kreis-umlage, die die Gemeinde Kühlenthal zu bezahlen hat, steigt (2018: 400000 Euro, 2019: 481000 Euro) und die Schlüsselzuweisung sinkt (2018: 140000 Euro, 2019: 55000 Euro). Diese Tatsache sowie die Großprojekte, die Kühlenthal im Jahr 2019 und den folgenden Jahren finanziell zu stemmen hat, schlägt sich auch auf die Zuführung zum Vermögenshaushalt nieder. Eine „verschwindend geringe“ Summe von gerade einmal 2400 Euro steht heuer laut Schopper an. Zum Vergleich: 2017 waren es 506000 Euro und 2018 waren es 336000 Euro. Ende 2019 könnte die Schuldenuhr der Gemeinde 1,06 Millionen Euro aufzeigen.
Dass das Dorfgemeinschaftshaus eines der Großprojekte ist, war allen klar: Gut 1,9 Millionen Euro muss Kühlenthal dafür heuer berappen. Demgegenüber steht der Zuschuss in Höhe von 1,08 Millionen Euro im Rahmen der Dorferneuerung (wir berichteten). Auch für das kommende Jahr rechnet die Gemeinde noch mit hohen Kosten von knapp 1,2 Millionen Euro in diesem Projekt.
Für die Gestaltung der Dorfmitte, die Umgebung des Dorfgemeinschaftshauses, die Plätze, Frei- und Verkehrsflächen wird Kühlenthal in Summe 235000 Euro ausgeben. Diese Kosten werden zum größten Teil erst im Jahr 2021 anfallen. Hier rechnet die Gemeinde mit einem Zuschuss von 120000 Euro.
Das Baugebiet „Nordost“ schlägt ebenfalls mit hohen Summen zu Buche, spült aber auch wieder Geld in die kommunale Kasse: 1,1 Millionen Euro lässt sich Kühlenthal das neue Baugebiet kosten. Für den Verkauf der Bauflächen plant die Gemeinde heuer 638000 Euro einzunehmen. Knapp 790000 Euro sollen in den Jahren 2020 und 2021 hier beim Verkauf der Bauflächen eingenommen werden. Nach dem erfolgreichen Abschluss dieser beiden Großprojekte steht die nächste Baustelle bereits in den Startlöchern: Die Gemeindeverbindungsstraße Richtung Ahlingen steht an. Für Planung und Bau rechnet die Gemeinde mit Gesamtkosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro und hofft auf einen Zuschuss von 650000 Euro. Diese Kosten fallen allerdings erst in den Jahren 2020, 2021 und 2022 an.
Trotz der großen Investitionen, die in 2019 und danach folgen werden, betonte der Kämmerer, dass Kühlenthal dennoch Geld für die grundlegenden kommunalen Aufgaben hat, was von einer soliden Planung zeugt.
Für die Kanalbefahrung hat die Kommune für die kommenden Jahre 35000 Euro reserviert. Für Reparaturen und Sanierungen am Kanal hat die Gemeinde 75000 Euro eingeplant. Dasselbe Budget steht Kühlenthal auch für den Straßenunterhalt zur Verfügung.