Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Gemeindeentwicklung: Wo soll der neue Kindergarten hin?

Gemeindeentwicklung

Wo soll der neue Kindergarten hin?

    • |
    Im Rahmen des Gemeindeentwicklungskonzepts für Ustersbach fand der geplante Standort des Kindergarten-Neubaus im Bereich östlich der Schule die meisten Befürworter.
    Im Rahmen des Gemeindeentwicklungskonzepts für Ustersbach fand der geplante Standort des Kindergarten-Neubaus im Bereich östlich der Schule die meisten Befürworter. Foto: Siegfried P. Rupprecht

    Der Arbeitskreis „Dorfmitten“, aber auch die anderen Teilnehmer beim jüngsten Treffen im Rahmen des örtlichen Gemeindeentwicklungskonzepts (GEK) im Forum, haben sich klar positioniert. Sie plädierten beim Neubau des Kindergartens für einen Standort im Bereich der Schule.

    Die Gemeindeentwicklung versteht sich als Instrument zur Sicherung und Verbesserung der Standort- und Lebensqualität für eine nachhaltige Zukunft in den Ortsteilen Ustersbach und Mödishofen. Auftaktveranstaltung zu diesem Konzept war im November 2019.

    Dazu wurden drei Arbeitskreise gegründet. Sie ermittelten zunächst den Handlungsbedarf in der Gemeinde. Auf dieser Grundlage werden dann die Maßnahmen nach Dringlichkeit sowie den zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten der Kommune und des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) festgelegt. Bei dem jetzigen Treffen stellten die Sprecher der Arbeitskreise ihren jeweiligen aktuellen Stand vor. Moderiert wurde die Veranstaltung von Franziska Burlefinger vom Stadtplaner- und Landschaftsarchitektenbüro Herb und Partner in Thierhaupten.

    Den Anfang machte Angelika Ortner vom Arbeitskreis Dorfleben. Sie präsentierte ein Sieben-Punkte-Paket. Unter dem Punkt „Soziales“ nannte sie unter anderem Freizeitangebote für Senioren, einen Treffpunkt für alle Generationen und die gute Erreichbarkeit von öffentlichen Gebäuden. Beim Stichpunkt Vereine führte sie eine Kooperation von Vereinen, Kirche und Musikforum an.

    Thema waren auch Mobilität und Personennahverkehr. Hier wünschte sich der Arbeitskreis eine Verkehrsberuhigung der beiden Hauptstraßen in den Ortsteilen, die Öffnung des Bahnhofs Mödishofen als Zughaltepunkt, eine höhere Bustaktung und bessere Anbindung an die Bahnhöfe Gessertshausen, Kutzenhausen und Dinkelscherben. Wichtig sei ferner die Schaffung von Mietwohnungen, beispielsweise durch den Abriss des Feuerwehrgerätehauses, und eine Wiederbelebung leer stehender Gebäude. Bei der Nahversorgung regte der Arbeitskreis eine Einbindung von örtlichen Anbietern und Dorfladen an sowie einen Biergarten und ein Bürgercafé.

    Weiter auf ihrer Liste hatten die AK-Mitglieder die Ansiedlung von Gewerbe und den Ausbau von Kleinkunst-, Vortrags- und anderen Bildungsangeboten sowie einen öffentlichen Bücherschrank.

    Christoph Riedl vom Arbeitskreis Ökologie/Energie teilte mit, dass die Mitglieder bislang rund 50 Ideen zusammengetragen haben. Als Prioritäten wurden unter anderem die Errichtung von Spazierwegen, Streuobstwiesen und eine Windkraft-Bürgeranlage gehandelt, aber auch die Nutzung von Altgebäuden, um den Flächenfraß zu vermindern, und die Erstellung eines Wasserspielplatzes am Weiher. Thomas Kögel verwies auf bisher spannende, konstruktive und zuweilen auch kontrovers geführte Diskussionen in seinem Arbeitskreis Dorfmitten. Er griff die Themen Ortskernentwicklung, Gemeindezentrum, Kindergarten, Feuerwehr und B-300-Verkehr auf. Dabei regte er an, ein gemeinsames Gebäude für alle Vereine zu errichten, um Synergien auszuschöpfen. Bei einer Nutzwertanalyse kristallisierte er als Bewertungsergebnis den Bereich östlich der Schule vor dem Bereich Schützenheim/TSV heraus. Aktueller Handlungsbedarf sei jedoch der Standort für den Kindergarten-Neubau.

    Dazu entbrannte im Publikum eine lebhafte Diskussion zwischen dem Neubau im Bereich der Schule und der Errichtung eines zweiten Kindergartengebäudes in Mödishofen. Nach Auslotung der jeweiligen Vor- und Nachteile, auch unter dem Aspekt des großen Zeitdrucks und der deutlich höheren Kosten bei zwei Betreuungseinrichtungen, votierten die Teilnehmer für einen Standort bei der Schule. Diese Entscheidung will der Arbeitskreis in die Gemeinderatssitzung als Empfehlung an das Gremium einbringen.

    Moderatorin Franziska Burle-finger richtete anschließend den Blick auf einen weiteren Punkt mit akutem Handlungsbedarf: die Alte Schule. Bürgermeister Willi Reiter verdeutlichte, dass ein Nachbar direkt daran anbauen wolle. Deshalb sei eine Zukunftsperspektive für dieses Gebäude dringend notwendig. Ein Anbau würde Planungen für das Haus einschränken, hieß es generell. Die Vorschläge reichten von einer Investorensuche, über eine öffentliche Nutzung bis hin zum Abriss. Schließlich wurde die Empfehlung an den Gemeinderat ausgesprochen, künftig eine sinnvolle Nachnutzung der Alten Schule nicht auszuschließen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden