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Sanierung der Schlaglochpiste Peterhofstraße bleibt ein Traum
Die Peterhofstraße bleibt das Politikum im Gablinger Gemeinderat. Schon etliche Jahre diskutiert das Gremium darüber, ob und in welcher Form die Verbindungsstraße zwischen Lützelburg und Gablingen saniert werden soll. Die Befürworter der kleinen Lösung wünschen sich lediglich eine Ausbesserung der Schlaglöcher, also eine kostengünstige Sanierung. Von Sebastian Hrabak
Gablingen Die Peterhofstraße bleibt das Politikum im Gablinger Gemeinderat. Schon etliche Jahre diskutiert das Gremium darüber, ob und in welcher Form die Verbindungsstraße zwischen Lützelburg und Gablingen saniert werden soll. Die Befürworter der kleinen Lösung wünschen sich lediglich eine Ausbesserung der Schlaglöcher, also eine kostengünstige Sanierung. Die andere Front würde gerne einen radikalen Weg einschlagen und forciert einen Komplettausbau mit Fahrbahnbelag. Der aktuelle Sachstandsbericht des mit der Planung beauftragten Ingenieurbüros Endres dämpfte die erhitzten Gemüter der verhärteten Fronten keineswegs.
Chefplaner Andreas Endres stellte in seinem Bericht klar, dass eine Sanierung nach dem vorliegenden Beschluss seiner Ansicht nach wenig Sinn ergebe. "Es entsteht zwar für den Moment eine geringfügige Verbesserung, aber der Kostenaufwand (rund 90 000 Euro) rechtfertigt dies nicht." Erschwerend komme hinzu, dass nach jetzigem Stand keine Einhaltung der allgemeinen Regeln der Technik möglich sei. "Es besteht keine Frostsicherheit. Ich als Planer kann in dieser Form versicherungsrechtlich keine Haftung für die Straße übernehmen." Endres versuchte vielmehr, den Räten klar zu machen, dass sie um einen grundsoliden Aufbau - mit oder ohne Teertragschicht - kaum herumkommen.
Johannes Smola (Lü-L) wollte davon jedoch nichts wissen: "Das Ziel ist eine Straße ohne Schlaglöcher. Alles andere kostet viel Geld und zieht mehr Verkehr an." Endres konterte diese Wortmeldung: "Um das Problem mit den Schlaglöchern in den Griff zu bekommen, ist ein ordentlicher Aufbau und eine vernünftige Entwässerung der Straße notwendig."
Scharfe Vorwürfe an den Planer und die Gemeindeverwaltung
Denn nach jetzigem Stand müsse die Straße wegen des fehlenden Wasserablaufes mit Sicherheit nach einem Winter erneut saniert werden. Hinzu kommt noch das Dilemma, dass ein Teil der Straße auf Gersthofer Flur liegt. "Und die Stadt Gersthofen ist bei der Instandsetzung nur mit an Bord, wenn ein regelkonformer Ausbau stattfindet", sagte Bürgermeister Karl Hörmann (CSM).
Gemeinderat Albert Eding (BU) riss daraufhin der Geduldsfaden: "Etwas überspitzt gesagt, unterstelle ich dem Planungsbüro Unlust, Lösungsmöglichkeiten für die vorliegende Beschlussfassung zu finden." Andreas Endres antwortete darauf ruhig, aber bestimmt: "Seit zwölf Jahren sind wir mit der Sache betraut und präsentieren immer wieder Lösungen. Es ist jedoch unmöglich, mit dem vorliegenden Beschluss eine gutes Ergebnis zu erzielen." An einem soliden Aufbau komme man einfach nicht vorbei.
Von dieser Aussage des Fachmanns nicht berührt, ging Martin Uhl (CSU) mit seinen Vorwürfen noch ein Stück weiter als Vorredner Eding: "Ich sehe eine Unlust der Verwaltung, einen Gemeinderatsbeschluss umzusetzen." Dies wollte sich Bürgermeister Hörmann nicht gefallen lassen: "Es gibt einen permanenten Angriff auf die Verwaltung." Irgendwann behalte er sich offizielle Schritte dagegen vor. Auch Bauamtsleiter Walter Wölkhammer war nach den Aussagen von Martin Uhl kaum zu beruhigen.
Bei einigen Gemeinderäten schienen die Ausführungen von Andreas Endres jedoch zu einem Meinungsumschwung geführt zu haben. So sagte Matthias Thalhofer (CSU): "Wir müssen umdenken. Die Straße für so viel Geld zu sanieren, ist sinnlos."
Auch Thomas Wittmann (CSM), der gegen den Beschluss war, appellierte an seine Kollegen: "Wenn wir einen Ausbau machen, dann sollte es doch ein gescheites Projekt sein. Ansonsten machen wir nur 150 000 Euro kaputt - und zwar das Geld der Gablinger."
Zu einer Entscheidung kam das Gremium an diesem Abend nicht. So legte man sich fest, dass für die nächste Zusammenkunft des Gemeinderates eine neue Beschlussfassung angesetzt wird.
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