Es ist sehr begrüßenswert, dass sich die Gablinger Gemeinderäte nahezu einmütig dafür ausgesprochen haben, dass im Ortsgebiet ein erster Stolperstein verlegt wird, der an ein Naziopfer erinnert. Anstoßgeber war einmal mehr der Gersthofer Historiker Bernhard Lehmann, der akribisch nach den Schicksalen der Menschen forscht, die unter dem Unrechtsregime zu leiden hatten oder sogar getötet wurden. Mit der Erstellung der Biografie und dem Stolperstein gibt er einem weiteren, nahezu vergessenen Opfer wieder eine Stimme und regt zum Nachdenken an.
Stolperstein in Gablingen ist wichtiges Signal in heutiger Zeit
Das ist gerade in der heutigen Zeit, in welcher die rechte Szene immer offener und aggressiver auftritt, ein wichtiges Signal. Und außer Viktoria Roth gibt es sicher auch in Gablingen noch weitere Opfer, an deren Schicksal erinnert werden sollte. Besonders schön ist, dass sich der Gemeinderat nicht ähnlich gesträubt hat, wie vor einigen Jahren, als es galt, die Zwangsarbeiterbaracken auf dem alten Flugplatzgelände auszugraben und ihre Geschichte aufzuarbeiten. Das haben Studenten ja schon sehr gut erforscht. Für die Entscheidung, doch ein Dokumentationszentrum in der Gemeinde einzurichten, ist es noch nicht zu spät. Die Gemeinderäte müssten sich nur ein Herz fassen.
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