Wer vor dem Gablinger Gefängnis steht, kann ihn deutlich sehen: den bayerischen Himmel. Und zwar auch dann, wenn eigentlich Wolken gerade die Sicht verdecken. Die Rede ist vom übergroßen Schild über der Torwache. Der Nürnberger Künstler Gerhard Mayer hat eine Art Mosaik aus weißen Elementen auf hellblauem Untergrund geschaffen, das Wolkenmotiv bricht dabei in viele einzelne Teile auseinander. Nicht alles von Mayers Schaffen ist der Öffentlichkeit zugänglich: Im Mehrzweck- oder Besucherraum finden sich Ellipsen, die auseinanderdriften. Diese bekommen aber nur die Häftlinge, deren Besucher und das Personal zu sehen. Überflüssig sind die Werke mitnichten. Denn wenn der Freistaat wie in Gablingen baut, ist eines vorgeschrieben: Kunst.
Gablingen