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Gablingen: Gablingen will stärker gegen Raser und Falschparker vorgehen

Gablingen

Gablingen will stärker gegen Raser und Falschparker vorgehen

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    Die Gemeinde Gablingen möchte künftig Verkehrsverstöße ahnden und tritt dazu der  "Verkehrsüberwachung  Schwaben Mitte" bei.
    Die Gemeinde Gablingen möchte künftig Verkehrsverstöße ahnden und tritt dazu der "Verkehrsüberwachung Schwaben Mitte" bei. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Der Verkehr ist ein Dauerbrenner im Gemeinderat Gablingen. Egal ob Strecken, auf denen Fahrer regelmäßig zu schnell unterwegs sind oder zugeparkte Straßen, die Probleme sind da und landen immer wieder im Gremium und auf dem Schreibtisch von Bürgermeisterin Karina Ruf. Deshalb hat sich der Gablinger Gemeinderat mehrheitlich dafür entschieden, dem „Gemeinsamen Kommunalunternehmen Verkehrsüberwachung Schwaben Mitte“ beizutreten. Dabei war die Haltung der Räte dazu durchaus differenziert.

    „Obwohl es auch Stimmen gab, die es nicht für notwendig hielten, waren wir uns einig, dass wir alles für die Verkehrssicherheit in Gablingen tun müssen“, erklärt Karina Ruf unserer Redaktion am Tag nach der Sitzung auf Anfrage.

    Bisher setzte die Gemeinde Gablingen "Smiley-Tafeln" ein

    Bisher hat die Gemeinde viel mit Smiley-Tafeln, die die Geschwindigkeit anzeigen, gearbeitet und damit laut Bürgermeisterin auch gute Erfahrungen gemacht. Der Fachbegriff für diese Schilder lautet „Dialogdisplays“. Petra Haupeltshofer, Mitglied des Vorstands des Kommunalunternehmens, kommentiert: „Man sollte alles nutzen, was die Sicherheit verbessert. Allerdings wird man mit diesen Displays allein diejenigen, die absichtlich zu schnell fahren, nicht erreichen.“

    Wenn alles gut läuft, könnte Gablingen im Herbst die ersten Überwachungsmaßnahmen über die Verkehrsüberwachung Schwaben-Mitte buchen. Bis die Mitgliedschaft der Gemeinde perfekt ist, müssen allerdings noch einige formale Schritte durchlaufen werden. Erst wird es laut Haupeltshofer in der kommenden Sitzung des Verwaltungsrates diskutiert. Danach ist ein Zustimmungsbeschluss aller Mitgliedsgemeinden notwendig und erst dann kann die Aufnahme Gablingens in der Herbstsitzung beschlossen werden.

    Gablingen muss Dienste bezahlen, erhält aber Bußgelder

    Auf die Gemeinde Gablingen kommen mit dem Beitritt auch Kosten zu. Etwas über 10.000 Euro werden als „Stammkapitaleinlage und Ausgleichszahlung“ fällig. Danach kostet die Überwachungsstunde im ruhenden Verkehr 65 Euro, im fließenden Verkehr 190 Euro zuzüglich 85 Euro für die Anfahrt. Damit deckt das Kommunalunternehmen allerdings nur seine Kosten für Material und Arbeitszeit. Außerdem überweist es alle Verwarn- und Bußgelder zu 100 Prozent an die Gemeinde Gablingen.

    Das Kommunalunternehmen Verkehrsüberwachung Schwaben-Mitte soll in Gablingen an einigen neuralgischen Punkten zum Einsatz kommen, die auch immer wieder von der Bürgerschaft angesprochen werden. Karina Ruf nennt die Bahnhofsstraße im Ortsteil Siedlung, auf der viele Fahrer aufgrund der einseitigen Bebauung zu hohen Geschwindigkeiten verleitet würden. Außerdem könnte auf der Durchfahrtsstraße in Holzhausen verstärkt kontrolliert werden. „Und natürlich unsere 30er-Zonen“, sagt Karina Ruf. Die Ziegelei- und die Grünholderstraße seien zum Beispiel relevant. Die Bürgermeisterin betont auch: „Wir wollen auch die Parksituation überwachen lassen und sicherstellen, dass die Zufahrt zum Beispiel für Rettungsfahrzeuge frei bleibt.“

    Gablinger Gemeinderat beantragt Tonnagebeschränkung für zwei Straßen

    Ein Bereich, in dem das Kommunalunternehmen Verkehrsüberwachung nicht aktiv werden kann, ist die Tonnagebeschränkung an der Peterhof- und Ziegeleistraße bei Lützelburg. Der Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung, eine Beschränkung auf 5,5 Tonnen bei der Verkehrsbehörde zu beantragen. Für landwirtschaftliche Fahrzeuge und den Schulbus soll die Strecke frei bleiben. Ob die Tonnagebeschränkung tatsächlich kommt, ist aber noch nicht sicher. Die Verwaltung will dem Antrag Fotos von den durch Schwerlastverkehr verursachten Straßenschäden mitliefern.

    Im gemeinsamen Kommunalunternehmen Verkehrsüberwachung Schwaben-Mitte sind schon viele andere Kommunen aus dem Landkreis organisiert. Darunter Städte wie Stadtbergen, Neusäß oder Schwabmünchen, aber auch Märkte wie Diedorf oder Zusmarshausen und kleinere Orte wie Aystetten oder Horgau. Gemeinsam mit Gablingen könnten weitere Gemeinden dem Verein beitreten. Interesse hat laut Petra Haupeltshofer zum Beispiel Bobingen bekundet. Die entsprechenden Beschlüsse haben Altenmünster und Graben bereits gefasst.

    „Wir wollen nicht riesig werden und machen deshalb auch bewusst keine Werbung“, erklärt die Verantwortliche. Die gemeinsame Verkehrsüberwachung würde aber auch weiterhin Gemeinden aufnehmen, die die Notwendigkeit sehen, Mitglied zu werden. „In manchen Bereichen hat die Polizei einfach nicht die Kapazitäten, ausreichend zu kontrollieren“, erklärt Haupeltshofer.

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