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Gablingen: Bombe im Boden nahe JVA? Behörden bereiten Evakuierung vor

Gablingen

Bombe im Boden nahe JVA? Behörden bereiten Evakuierung vor

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    Nahe der JVA Gablingen (Bild) wurden möglicherweise Kampfmittel aus dem Weltkrieg entdeckt. Am Mittwoch steht fest, welche Folgen der Fund haben wird.
    Nahe der JVA Gablingen (Bild) wurden möglicherweise Kampfmittel aus dem Weltkrieg entdeckt. Am Mittwoch steht fest, welche Folgen der Fund haben wird. Foto: Marcus Merk.

    Schlummert neben der Justizvollzugsanstalt Gablingen eine möglicherweise noch scharfe Fliegerbombe im Erdreich? Dieser Frage wird die Polizei am morgigen Mittwoch auf den Grund gehen. Inzwischen bereitet sich die Gefängnisleitung auf eine mögliche Evakuierung der Haftanstalt vor. Von Beamten bewacht, sollen die Insassen im Ernstfall an einen Ort gebracht werden, der noch geheim gehalten wird.

    Bodenuntersuchungen im Auftrag der Gemeinde Gablingen haben ergeben, dass sich im Bereich der Paul-Klee-Straße im Ortsteil Gablingen-Siedlung mehrere Kampfmittel in einem Feld befinden könnten, teilt das Polizeipräsidium Schwaben mit.

    Polizeihauptkommissar Manfred Gottschalk spricht auf Anfrage unserer Zeitung konkret von einer „250 Kilogramm schweren Fliegerbombe“, die dort vermutet wird. Am Mittwochmorgen sollen Sprengstoffexperten die einzelnen Gegenstände freilegen und identifizieren.

    „Sollte es sich tatsächlich um eine Bombe handeln, stellt sich die Frage, ob deren Zünder noch aktiv ist“, erklärt Gottschalk. In diesem Falle könnte es aus Sicherheitsgründen am Vormittag zu Absperrungen und Räumungsarbeiten kommen, sodass in den Mittagsstunden mit einer möglichen Entschärfung begonnen werden kann.

    Wohl Bombe bei JVA-Gablingen: Anwohner müssen unter Umständen Häuser verlassen

    Die Anwohner müssen sich unter Umständen darauf einstellen, ihre Häuser zu verlassen. Die Räumung der betroffenen Gebiete würde durch die Polizei in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und den Rettungsdiensten erfolgen, heißt es in der Mitteilung der Polizei.

    Der Gablinger Bürgermeister Karl Hörmann betont, dass eine Räumung der angrenzenden Gebiete das „Worst Case Szenario“ sei, der schlimmste Fall also. Hörmann beschwichtigt: „Es handelt sich um eine reine Vermutung.“ Man wisse nur, dass sich Metall im Boden befindet. „Ob es sich tatsächlich um eine Bombe handelt, kann keiner sagen.“

    Sollte bei den Arbeiten am Mittwoch tatsächlich eine noch scharfe Bombe gefunden werden, könnte es im schlimmsten Fall auch dazu kommen, dass die JVA geräumt werden muss. Die Polizei betont jedoch, dass dies final erst nach den Untersuchungen gesagt werden kann. Für den Fall der Fälle bereite man jedoch polizeilich bewachte Abtransporte der Insassen vor. JVA-Leiterin Zoraida Maldonado de Landauer erklärte: „Wir haben alle Vorbereitungen getroffen und sind bereit, zu evakuieren.“ Aus Sicherheitsgründen könne die Polizei nicht bekannt geben, wohin die Häftlinge gebracht werden, „da sonst an ein Befreiungsszenario zu denken sei“.

    Seit 2011 entstand in Gablingen für 105 Millionen Euro das modernste und ausbruchsicherste Gefängnis Bayerns. Dort gibt es Platz für über 600 Straftäter. Im vergangenen November konnte das neue Gebäude bezogen werden.

    Auf dem betroffenen Gebiet in unmittelbarer Nähe zur JVA befand sich früher der Gablinger Flugplatz, der im Zweiten Weltkrieg unter anderem den Messerschmitt-Werken diente. „Es ist dokumentiert, dass dieser bombardiert wurde“, weiß Bürgermeister Hörmann. Später wurde der Flugplatz unter anderem von US-Streitkräften zu Übungszwecken genutzt. Vor dem Bau der JVA wurde das Gelände nach Bomben und anderen gefährlichen Materialien abgesucht. Mehr als eine 50-Kilo-Bombe förderten die Suchtrupps damals jedoch nicht zu Tage.

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