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Fußball: Ein Königsbrunner wird ein Roter Teufel

Fußball

Ein Königsbrunner wird ein Roter Teufel

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    Der aus Königsbrunn stammende Luca Sirch wird in der kommenden Saison das Trikot mit der Nummer 31 bei Zweitbundesligisten 1. FC Kaiserslautern tragen.
    Der aus Königsbrunn stammende Luca Sirch wird in der kommenden Saison das Trikot mit der Nummer 31 bei Zweitbundesligisten 1. FC Kaiserslautern tragen. Foto: 1. FC Kaiserslautern
    Luca Sirch ARCHIV - 13.08.2023, Sachsen, Leipzig: Fußball: DFB-Pokal, Lok Leipzig - Eintracht Frankfurt, 1. Runde, Bruno Plache Stadion. Frankfurts Junior Dina Ebimbe (l) trifft hier zum 0:7 vorbei an Leipzigs Luca Sirch. Sirch wechselt zum 1. FC Kaiserslautern. (zu dpa: «Kommt aus Leipzig: Kaiserslautern holt Sirch») Foto: Hendrik Schmidt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
    Luca Sirch ARCHIV - 13.08.2023, Sachsen, Leipzig: Fußball: DFB-Pokal, Lok Leipzig - Eintracht Frankfurt, 1. Runde, Bruno Plache Stadion. Frankfurts Junior Dina Ebimbe (l) trifft hier zum 0:7 vorbei an Leipzigs Luca Sirch. Sirch wechselt zum 1. FC Kaiserslautern. (zu dpa: «Kommt aus Leipzig: Kaiserslautern holt Sirch») Foto: Hendrik Schmidt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Hendrik Schmidt

    Was für ein Einstand! In seinem ersten Spiel für seinen neuen Verein hat sich Luca Sirch gleich in die Torschützenliste eingetragen. Im Testspiel gegen den FK Pirmasens gelang dem Neuzugang von Lokomotive Leipzig kurz vor Schluss der 2:1-Siegtreffer für seinen neuen Arbeitgeber. Seit Beginn dieser Saison steht der 24-Jährige im Kader des Zweitbundesligisten 1. FC Kaiserslautern. Aus dem Königsbrunner ist ein „Roter Teufel“ geworden. So werden die Fußballer des vierfachen deutschen Meisters aus der Pfalz, die zuletzt gegen Bayer 04 Leverkusen im Endspiel um den DFB-Pokal standen, nämlich im Volksmund genannt.

    „Die 2. Bundesliga ist etwas ganz anderes. Das Spieltempo ist viel höher, die Zweikämpfe werden robuster geführt. Daran muss ich mich erst noch gewöhnen“, sagt Luca Sirch, der als Vierjähriger beim FC Königsbrunn mit dem Kicken begonnen hat. Kein Wunder, denn der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm. Sein Vater Stefan Sirch hat sich als Spieler und Trainer im Landkreis Augsburg unter anderem beim SC Altenmünster, bei der SpVgg Auerbach-Streitheim, beim SV Gessertshausen oder beim FC Königsbrunn einen Namen gemacht.  Von der D- bis zur B-Jugend spielte Luca Sirch dann für den FC Augsburg, ehe er nach einem kleinen Umweg über Königsbrunn ab der U17 dann zum FC Memmingen wechselte. Dort kam er bereits als 18-Jährigen in der zweiten Mannschaft in der Landesliga zu Einsatz. Den Sprung ins Regionalliga-Team der Allgäuer beendet der durch Corona bedingte Abbruch der Saison.

    Der Wechsel klappt im dritten Anlauf

    Während er Corona-Pandemie erfolgte dann der Wechsel nach Leipzig. „Ich hatte das gar nicht auf dem Schirm. Über einen Berater habe ich dort eine Probewoche absolviert und man hat mich genommen“, erzählt Luca Sirch über den Sprung in die Regionalliga Nord-Ost. Obwohl de Saison nach ein paar Spielen ohne Zuschauer wieder unterbrochen wurde, gefiel es im bei dem Traditionsverein, der gerade am aufstieg in die 3. Bundesliga am SC Verl gescheitert war. Sirch: „Die Stadt ist toll. Der Verein hat eine geile Tradition und geile Fans.“ Zwischen 2.500 und 6.000 Zuschauer pilgern im Schnitt ins Bruno-Plache-Stadion.

    Kein Vergleich zum Fan-Aufkommen im knapp 100.000 Einwohner zählenden Kaiserslautern. „Die ganze Stadt lebt Fußball. Dort ist jeder Tag ein Feiertag, wenn auf dem Betzenberg gespielt wird“, freut er sich schon auf das Erlebnis im vollen Stadion, wenn der „Betze“ so richtig brennt. „Es wurden bereits 28.00 Dauerkarten verkauft. Das zeigt, dass die Leute Bock auf die neue Saison haben. Und ich auch.“ Um bereits in bester Verfassung zum Trainingsauftakt zu erscheinen, hat sich der Königsbrunner vorher eine Woche lang in Frankfurt mit einem eigenen Fitnesstrainer vorbereitet. Denn Kaiserslautern ist für ihn nicht nur aufgrund des Vereinswechsel ein neuer Anfang. Auch sein neuer Trainer heißt Anfang: Markus Anfang (zuletzt Dynamo Dresden) hat zu Beginn dieser Saison Altmeister Friedhelm Funkel abgelöst.

    Für Luca Sirch kam der Wechsel nach Kaiserslautern mit Verzögerung. Zweimal schon sollte er Leipzig verlassen, zweimal scheiterten die Absichten an seinem jeweiligen Berater. „ich war zuhause in Königsbrunn wie auf Kohlen gesessen“, blickt er zurück. Zweimal hat ihn Lok-Trainer Almedin Civa wieder zurückgeholt. „Ihm habe ich viel zu verdanken“, sagt Sirch im Rückblick. Der Coach habe ihn als gelernten Innenverteidiger auch immer weiter nach vorne beordert. „Zu meinen Stärken gehören Sololäufe nach vorne. Civa hat mich dann von der Sechs auf die Acht auf die Zehn und schließlich als Stürmer aufgestellt.“ So hat er in den 33 Spieler der vergangenen Saison 13 Treffer erzielt und dadurch Aufmerksamkeit erregt. „Wir haben seine Entwicklung aufmerksam verfolgt und sind der Überzeugung, dass er den Sprung von der Regionalliga in unseren Zweitligakader schaffen kann. Er zeichnet sich vor allem durch seine Flexibilität aus und kann sowohl in der Innenverteidigung als auch im zentralen Mittelfeld auflaufen. Es freut uns, dass er sich trotz mehrerer guter Angebote dafür entschieden hat, seinen Weg beim FCK weiterzugehen“, äußerte sich FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen zur Verpflichtung.

    Sirch könnte auf andere Profis aus dem Landkreis treffen

    Nach einer Woche im Hotel hat Luca Sirch nun auch seine eigene Wohnung in Kaiserslautern bezogen. „Meine Eltern haben mir viel beim Umzug geholfen“, berichtet er. Doch die eigenen vier Wände muss er schon bald wieder verlassen, dann jetzt geht es erst mal mit dem 1. FCK ins Trainingslager nach Südtirol. „Da freue ich mich drauf!“ Freuen würde er sich auch, mit dem 1. FC Kaiserslautern einmal in der WWK-Arena gegen den FC Augsburg zu spielen. „In der zweiten Pokalrunde vielleicht“, sagt er mit einem Augenzwinkern, „dazu müssen wir zunächst die erste Runde beim FC Ingolstadt überstehen.“

    Schon viel eher könnte er auf einen anderen Zweitliga-Profi aus dem Landkreis treffen. Bereits seit der Saison 2018/19 spielt Manuel Feil aus Reutern beim letztjährigen Aufsteiger SV Elversberg. Der inzwischen 29-Jährige stammt aus der Jugend des TSV Gersthofen, hat dort Bayern- und Landesliga gespielt, ehe er über den FC Gundelfingen und den 1. FC Nürnberg II in Elversberg gelandet ist. Vor der abgelaufenen Saison ist Julian Kania aus Dinkelscherben vom Bayernligist Schwaben Augsburg zum „Club“ gewechselt. Dort hat er in der 2. Mannschaft 24 Mal ins Schwarze getroffen und wurde Torschützenkönig aller deutscher Regionalligen. Das dürfte auch dem neuen Trainer der Zweitliga-Truppe, Miroslav Klose, gefallen.

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