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Freisprechfeier: Ein Schrank bringt den Sieg

Freisprechfeier

Ein Schrank bringt den Sieg

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    Bei der Freisprechfeier der Schreiner: (von links) Helmut Lehle, Innungssieger Ilyas Haschke, Andreas Buchardt (2. Platz) und Günter Furnier vor der Fahne der Schreinerinnung.
    Bei der Freisprechfeier der Schreiner: (von links) Helmut Lehle, Innungssieger Ilyas Haschke, Andreas Buchardt (2. Platz) und Günter Furnier vor der Fahne der Schreinerinnung. Foto: Erich Stadler

    Für die Freisprechfeier ihrer Auszubildenden hatte sich die Schreinerinnung Augsburg wieder die Galerie im Schwäbischen Volkskundemuseum Oberschönenfeld ausgesucht. Das ansprechende Ambiente, ein offener Dachstuhl mit alten, zum Teil handbehauenen Balken, könnte für dieses Handwerk nicht passender sein.

    Innungsobermeister Gebhard Winter konnte über 200 Gäste willkommen heißen. Die Galerie war fast zu klein, denn nicht alle Gäste bekamen einen Sitzplatz. Bei den hohen Temperaturen waren die ausgelegten Programme willkommen und konnten als Fächer benutzt werden. Als Ehrengäste konnte Winter die Hausherrin, Dr. Beate Spiegel, den Leiter des Prüfungswesens der Handwerkskammer, Heiko Kübler, die stellvertretende Landrätin Sabine Grünwald und den Bürgermeister von Gessertshausen, Jürgen Mögele, begrüßen. Der Wallfahrtspfarrer von Violau, Dekan Thomas Pfefferer, hielt den Festvortrag. In diesem stellte er den Begriff „Wertschätzung für das Handwerk“ in den Mittelpunkt. Dies konnte er auch anschaulich beschreiben, hat er vor seiner Berufung zum Priester doch eine Lehre als Orgelbauer, ein Beruf, der mit dem Schreinerhandwerk einige Gemeinsamkeiten aufweist, mit der Gesellenprüfung abgeschlossen. Wenn er in seiner Lehrzeit oftmals unzufrieden nach Hause kam, richtete ihn seine Oma immer mit dem Zitat „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ wieder auf. Mit geschickt eingefügten Passagen in schwäbischer Mundart erhielt er immer wieder Szenenapplaus.

    Konrad Dreyer und die beiden Lehrlingswarte Josef Furnier und Bernhard Häring übergaben nach dem Festvortrag die Zeugnisse und Gesellenbriefe. 39 Auszubildende bestanden die Gesellenprüfung, unter ihnen sieben weibliche Lehrlinge. Das Ergebnis spiegelt die gute Arbeit der Ausbildungsbetriebe wider.

    Mit Spannung war natürlich das Ergebnis erwartet worden, wer den Titel des Innungssiegers 2019 errang. Ilyas Haschke, der bei der Schreinerei Lehle in Schwabmünchen ausgebildet wurde, errang den Titel mit einem gefertigten Schrank. Den zweiten Platz belegte Andreas Buchardt, der ein Kinderbett als Gesellenstück schuf. Der gesondert ausgelobte Preis des Wettbewerbs „Gute Form 2019“ ging an Annika Abel, die bei der Schreinerei Ruf in Augsburg lernte. Eine Bank in modernem Design brachte ihr den Erfolg.

    Mit Sonderpreisen für die zusätzliche CNC-Ausbildung und die dabei gefertigten Stücke wurden fünf Junggesellen ausgezeichnet, die die Ausbildung mit der Note eins bestanden. Eine Zahl, die bisher in den zehn Jahren, seit es diese Zusatzausbildung gibt, noch nie erreicht wurde. Den Publikumspreis errang Moritz Reimuth von der Schreinerei Fischer in Todtenweis mit einem Vertico (Zierschrank).

    In seinem Schlusswort dankte der stellvertretende Obermeister Tobias Prinzing, Mitglied des Lehrlingsausschusses, den Firmen für die hervorragende Ausbildung der jungen Handwerker. Nach einem Essen wurde die Ausstellung „Gute Form 2019“ in der Remise eröffnet. Alle gezeigten Gesellenstücke beweisen eindrücklich das große handwerkliche Geschick der jungen Schreiner. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Gruppe „Scheineilig“ aus Violau.

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