Thierhaupten. Bis ins Jahr 1899 reichen die Wurzeln des Unternehmens franz egenberger GmbH in
Ein mächtiges Bauwerk, wo selbst ein großer Lastwagen wie eine Miniatur wirkt, ist im Norden der Marktgemeinde Thierhaupten gegenüber des Festplatzes entlang der Staatsstraße 2045 in Richtung Münster/Rain entstanden. Dort errichtete das mittelständische Unternehmen der Kälbermilchproduktion mit über 30 Mitarbeitern eine neue Lagerhalle, um die eigenen Kapazitäten der Zentrale im Ortskern entscheidend zu erweitern. Dies wurde notwendig, da der Milchmarkt heute stärkeren Preisschwankungen unterliegt als noch vor ein paar Jahren, erklärte Firmenchef Karl Seidenschwann beim Einweihungs-Festakt. Diese immer schnelleren und größeren Marktschwankungen resultieren aus dem Abbau der Marktregulierung der Europäischen Union in der jüngeren Vergangenheit. Um darauf noch flexibler reagieren, größere Posten einkaufen und lagern zu können, hat sich die Firmenleitung Ende des Jahres 2009 mit den Vergrößerungsplänen beschäftigt.
Als ideal wurde das Gelände der Spedition Stegmeir im Norden der Marktgemeinde angesehen, die zudem den Lagerbetrieb und die Logistik übernehmen sollte. Doch die baldige Insolvenz der
Dank der Unterstützung der Marktgemeinde und der Behörden konnte das Bauvorhaben in der Gesamtgröße von 7400 Quadratmetern schnell umgesetzt werden.
Die franz egenberger GmbH, die im Jahr 1899 von Johann Egenberger aus Harthausen als Käserei aufgebaut wurde und nach der Stilllegung dieser seit 1963 Milchpulver produziert, sieht durch die enorme Betriebsvergrößerung die Weichen für eine zukunftsorientierte Unternehmensentwicklung gestellt. „Neue Produktideen können hier verwirklicht werden, die eine Sicherung des Standorts in Thierhaupten und der Arbeitsplätze bedeuten“, verkündete Karl Seidenschwann in seiner Ansprache. Ferner soll die Vergrößerung laut Firmenchef Karl Seidenschwann für die Mitarbeiter ein Signal sein, dass auch in sich verändernden Marktsituationen ihr Arbeitsplatz Bestand haben soll, wenn sich auch die Anforderungen und Aufgaben der Einzelnen verändern können.
Ein Viertel der Produktion in Bayern für ganz Europa
Nach Unternehmensangaben stammt heute bereits jeder vierte Sack Kälbermilch, der in Bayern produziert wird, aus Thierhaupten und wird europaweit vertrieben.
Planer und Bauleiter Johann Foag informierte ausführlich über die Realisierung der größten Investition der Firmengeschichte. Neben den riesigen Lagerflächen wurde im hohen Gebäudeteil eine neue Silo- und Mischanlage installiert, um die Kundenwünsche – die Abfüllung in „BigBags“ oder lose im Silozug – erfüllen zu können. Alleine die Bodenfläche der neu gebauten Halle beträgt 4700 Quadratmeter. Hierfür waren circa 1200 Kubikmeter Beton erforderlich, was einem Transportvolumen von 100 Betonmischfahrzeugen entspricht.
Zweiter Bürgermeister Franz Hölzl freute sich nicht nur über den unternehmerischen Mut, sondern auch darüber, dass der Ortskern rund um den ursprünglichen Standort in der Herzog-Tassilo-Straße eine verkehrsmäßige Entlastung erfahren wird. Stellvertretender Landrat Johann Häußler lobte das Engagement der Familie Seidenschwann und betonte, dass der Landkreis Augsburg innovativer WirWirtschaftsstandort für mittelständische Unternehmen sei.
Zur Stromerzeugung wurde auf der Dachfläche eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 250 kWp installiert.