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Fischach: Sechs Treppenstufen machen in Fischach die Bankgeschäfte schwer

Fischach

Sechs Treppenstufen machen in Fischach die Bankgeschäfte schwer

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    Der Zugang zur Filiale der Kreissparkasse in Fischach ist nicht behindertengerecht.
    Der Zugang zur Filiale der Kreissparkasse in Fischach ist nicht behindertengerecht. Foto: Siegfried P. Rupprecht

    Für behinderte Menschen im Rollstuhl sowie Ältere, Schwache oder Gehbehinderte mit Rollator stellen einfache Stufen eine schwere Barriere dar. Die Treppen hindern sie, ein Haus zu betreten. Das hat auch eine Leserin unserer Zeitung aus Fischach festgestellt. Sie beklagt, dass der Zutritt der dortigen Filiale der Kreissparkasse an der Hauptstraße alles andere als behindertengerecht sei.

    Es sind nur sechs Stufen, um in die Sparkasse zu gelangen. Doch sie genügen, um einem Menschen mit Rollstuhl oder Rollator, ohne Hilfe, von den Bankgeschäften auszuschließen. Dabei steht sowohl im Grundgesetz als auch in der Bayerischen Verfassung deutlich, „dass Menschen mit Behinderung nicht benachteiligt werden dürfen“. Doch es sind immer wieder Erschwernisse wie diese, mit denen gehandicapte Bürger in ihrem Alltag zu kämpfen haben.

    Behindertengerechter Zugang: Mitarbeiter entscheiden im Einzelfall vor Ort

    Im Rahmen der Gestaltung der neuen Fischacher Ortsmitte zog die Kreissparkasse aus ihrer maroden Geschäftsstelle am Marktplatz in ein Interimsgebäude an der Hauptstraße. „Bei der Anmietung der Räumlichkeiten gingen wir davon aus, dass es mit dem Neubau deutlich schneller klappe“, teilt Markus Pfeffinger unserer Zeitung auf Nachfrage mit. Er ist Bereichsleiter Unternehmenssteuerung bei der Kreissparkasse Augsburg. Er geht auch auf unsere Frage ein, wie für gehandicapte Personen die Treppe des Sparkassengebäudes zu bewältigen sei. „Im Einzelfall entscheiden die Mitarbeiter vor Ort, ob und wie ein Zutritt von Menschen mit eingeschränkter Mobilität gewährleistet werden kann“, antwortet er. Dies könne beispielsweise dadurch erfolgen, dass der Rollator heraufgetragen werde und dass man Kunden beim Treppensteigen behilflich sei.

    Weiter macht Pfeffinger aufmerksam, dass andere Kunden während der Interimsphase die Filiale in Diedorf oder mediale Wege wie Telefon oder Skype nutzen. Gleichzeitig versichert der Bereichsleiter, dass die neue Kreissparkasse in Fischach barrierefrei errichtet werde. Doch bis dahin müssen sich die Kunden noch gedulden. Die Fertigstellung sei derzeit für Ende 2024 geplant, so Pfeffinger. Hier sei man in der Abhängigkeit von der Realisierung des neuen Rathauses und des angrenzenden Bürgerhauses.

    Es wurden schon Rollstuhlfahrer in den ersten Stock getragen

    Kein Problem mit gehandicapten Menschen gibt es dagegen im gegenüberliegenden Rathaus. Das Gebäude verfügt über einen behindertengerechten Eingang, allerdings nicht über einen Aufzug. „Doch das lösen wir unkompliziert“, verdeutlicht Bürgermeister Peter Ziegelmeier auf Anfrage. „Wir haben schon Rollstuhlfahrer in den ersten Stock getragen“, erinnert er sich. Im Obergeschoss finden im Sitzungssaal auch Trauungen statt. „Wenn wir wissen, dass unter den Gästen ein Rollstuhlfahrer ist, dann verlegen wir die Veranstaltung kurzerhand ins Erdgeschoss-Foyer.“ Bei Behördengängen komme der zuständige Sachbearbeiter aus dem ersten Stock selbstverständlich auch nach unten, betont Ziegelmeier.

    Die Mitarbeiterhilfe bei der Kreissparkasse in Fischach hat allerdings ihre Grenzen. Wenn ein Kunde mit Rollstuhl beispielsweise am Wochenende beim Automaten Geld abheben wolle, funktioniere das nicht, weil schlichtweg das Personal fehle, bemängelt die Leserin. Heißt: Sie bekomme dann ihre Behinderung bereits wieder beim Anblick der sechs Stufen zu spüren.

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