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Fischach: Heimat entdecken: Von Fischach aus durch die Stauden wandern

Fischach

Heimat entdecken: Von Fischach aus durch die Stauden wandern

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    Dieser Friedhof erzählt von der jüdischen Vergangenheit in Fischach. Er wurde 1774 gegründet und erzählt von der 400-jährigen Geschichte des christlich-jüdischen Zusammenlebens.
    Dieser Friedhof erzählt von der jüdischen Vergangenheit in Fischach. Er wurde 1774 gegründet und erzählt von der 400-jährigen Geschichte des christlich-jüdischen Zusammenlebens. Foto: Jutta Kaiser-Wiatrek

    Als wir vor einigen Jahren nach Diedorf gezogen sind, wandelte sich unser Aktionsbereich hinsichtlich der Freizeitgestaltung grundlegend. Vor der Haustüre Wälder und Wiesen, traten die nahe gelegenen Stauden in unser Blickfeld.

    Zog es die Familie zunächst als Ausflug in Richtung des attraktiven Naturfreibads in Fischach, so lenkten wir unsere Schritte bald immer mehr in die nähere und weitere Umgebung. Dabei stellte sich bald ein gewisser Mangel an Wandererfahrung heraus, bis ich rechtzeitig auf den Wanderexperten Ulrich Lohrmann stieß, mit dem ich schon vorher mehrfach Kontakt hatte. Als Autor verschiedener Wanderführer, unter anderem für das Augsburger und Wittelsbacher Land, fraglos der richtige Ratgeber für unsere Wanderpläne.

    Fischach ist mehr als Naturfreibad und Wochenmarkt

    Auf diese Weise haben wir besonders Fischach und seine Umgebung nach und nach nicht nur im Naturfreibad oder auf dem bunten Wochenmarkt kennen- und lieben gelernt. Positiv für unser neues Freizeitvergnügen waren für uns dabei nicht zuletzt die „logistischen“ Vorteile einer umweltfreundlichen Erreichbarkeit, sei es per Fahrrad oder mit dem öffentlichen Nahverkehr.

    Die malerische Marktgemeinde am Zusammenfluss von Schmutter und Neufnach wird nicht von ungefähr als das Tor zu den Stauden, dem Kerngebiet des Naturparks Augsburg Westliche Wälder, bezeichnet. In dieser vor Jahrtausenden von der Eiszeit geprägten mittelschwäbischen Landschaft findet der Natur- und Wanderfreund wohl alles, was sein Herz begehrt.

    Angenehmes Auf und Ab, das auch ungeübte Wanderer

    Vor allem ein abwechslungsreiches Geländerelief mit einem reizvollen Wechsel von offenen Flussauen und bewaldeten Höhenrücken begeistert. Es ist ein überaus angenehmes Auf und Ab, das auch ungeübte Wanderer in keinem Fall die Freude an der Fortbewegung auf Schusters Rappen nimmt. An vielen Stellen werden sie zusätzlich mit besonders schönen Ausblicken auf die nähere und weitere Umgebung belohnt – an Föhntagen sogar mit dem Panorama der Allgäuer Alpen. Gleich zu welcher Jahreszeit, eine Wanderung im Staudenland ist mit Sicherheit ein unvergessliches Erlebnis.

    Fischach selbst ist ein mit regem Leben erfülltes Gemeinwesen, in dem erfreulicherweise auch der sanfte Tourismus Fuß gefasst hat. Ein schönes Ortsbild mit einer ganzen Reihe bescheidener, aber interessanter Sehenswürdigkeiten, auch aus der Vergangenheit, sind immer einen Besuch wert.

    Die Pfarrkirche St. Michael mit ihrer schönen barocken Ausstattung ist einen Besuch wert.
    Die Pfarrkirche St. Michael mit ihrer schönen barocken Ausstattung ist einen Besuch wert.

    Oberhalb von Langenneufnach gibt es einen aussichtsreichen Rastplatz

    In diesem Sinne wollen wir uns nun auf den Weg machen, um auch das Umland per pedes besser kennenzulernen. Dabei begegnet uns bereits in der Ortsmitte mit der prächtig ausgestatteten Pfarrkirche St. Michael ein besonderes Kleinod barocker Baukunst. Danach führt der Wanderweg in Richtung Süden gemütlich entlang der Schmutter nach Willmatshofen, bevor wir, rechtsabbiegend und ansteigend vorbei an der Brennburg, einer keltischen Viereckschanze, den Weiler Unterrothan erreichen. Im Biergarten des Gasthofs Sonne ist für viele die erste Einkehr angesagt, um anschließend gestärkt auf einem schönen Höhenweg zügig südwärts zu marschieren.

    Oberhalb von Langenneufnach lädt ein weiterer, aussichtsreicher Rastplatz ein, den herrlichen Blick auf das Neufnachtal zu genießen. Eine halbe Wanderstunde später biegen wir links ab, um am Waldrand zur Ausflugsgaststätte Mickhauser Alm mit Biergarten zu gelangen.

    Einkehr im Gasthof Traube in Fischach

    Von hier geht es bergab nach Mickhausen und weiter auf einem angenehmen Talbummel nach Siegertshofen, dann rechts abbiegend und kurz auf Asphalt, zum Weiler Todtenschläule.

    Hier beginnt eine einstündige Waldstrecke bis zum letzten Superaussichtspunkt, wo der Blick auf Fischach und sein Umland noch einmal eine kleine Rast wert ist.

    Beim Schlussabstieg zum Ausgangspunkt sollte nicht versäumt werden, am Wegesrand dem beeindruckenden jüdischen Friedhofs einen Besuch abzustatten. Er wurde im 18. Jahrhundert von der damaligen jüdischen Gemeinde gegründet.

    Bei einer finalen Einkehr im Gasthof Traube in Fischach kann man in angenehmer Atmosphäre einen unvergesslichen Wandertag Revue passieren lassen. Insgesamt umfasst die Wegstrecke etwa 18 Kilometer, die in der Regel an einem Tag ohne Probleme bewältigt werden können. Bei einer Abkürzung direkt über Siegertshofen kann man etwa vier Kilometer sparen.

    Diese Tipps sollten Wanderer beachten

    • Wer nur einen kleineren Spaziergang machen möchte, dem kann ein weiterer Rundweg von Fischach aus mit etwa acht Kilometern zum „Hansatäfele“ und weiter im Neufnachtal über Wollmetshofen vorbei am Schloss Elmischwang empfohlen werden.
    • Für Musikfreunde sei darüber hinaus ein Spaziergang zum ehemaligen Mozarthaus im Ortsteil Heimberg ans Herz gelegt.
    • Für all diese Unternehmungen leistet die Naturparkwanderkarte gute Dienste, diese erhält man unter anderem unter www.naturpark-augsburg.de/broschueren

    Alle Ausflugstipps samt Übersichtskarte gibt es hier zum Nachlesen.

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