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Erlebnis: Den Ferkeln ganz nah

Erlebnis

Den Ferkeln ganz nah

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    Auf dem Hof in Kühlenthal haben die Landwirte extra für Besucher einen Stall, die sogenannte Schweinebucht, gebaut. Ulrike Rauberger vom Amt für Landwirtschaft und Forsten zeigt den Schülern Jonas und Sarah alles auf dem Hof.
    Auf dem Hof in Kühlenthal haben die Landwirte extra für Besucher einen Stall, die sogenannte Schweinebucht, gebaut. Ulrike Rauberger vom Amt für Landwirtschaft und Forsten zeigt den Schülern Jonas und Sarah alles auf dem Hof.

    Ruhig liegen die kleinen Ferkel in den Armen von Lea Janni und Max Rößle. Geduldig lassen sich die erst fünf Tage alten Tiere streicheln. Dass die beiden Achtjährigen den Jungtieren so nah kommen können, ist aber nicht selbstverständlich. Die Schüler der zweiten Klasse der Gablinger Grundschule haben einen Vormittag auf dem Betrieb der Familie Foag in Kühlenthal verbracht und die moderne Landwirtschaft kennengelernt.

    Verantwortlich für den Tag auf dem Bauernhof war das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF). Als Auftaktveranstaltung der bayerischen Projektwochen „Sommer.Erlebnis.

    Ein Projekt, dass Familie Foag am Herzen liegt. Auf ihrem Hof in Kühlenthal haben sie speziell für Besucher einen Stall, die sogenannte Schweinebucht, gebaut, damit sie trotz der strengen Hygienevorschriften engen Kontakt zu den Tieren haben dürfen. Die Schüler der zweiten Klasse der Gablinger Grundschule waren begeistert. Die Bäuerinnen Iris Foag und Bianca Braun sowie Ulrike Rauberger vom AELF führten die rund 30 Grundschüler über den Hof und sensibilisierte sie im Umgang mit Lebensmitteln. Woher stammt unser Essen? Wie leben die Schweine auf dem Betrieb? Und welche Getreidesorten gibt es eigentlich? Anschaulich erklärten die drei Frauen den neugierigen Schülern den Alltag eines Landwirts.

    Die achtjährige Lea kannte das Leben auf einem landwirtschaftlichen Betrieb bereits. „Meine Oma hat selber lange einen Bauernhof gehabt“, erklärte die Achtjährige. Immer wieder schnellte ihr Arm in die Höhe, als Bianca Braun die Kinder fragte, welche Lebensmittel eigentlich aus Mehl hergestellt würden. „Brot, Pizza, Kuchen“, riefen die Kinder munter in die Runde.

    Braun zeigte anhand fertig verarbeiteter Produkte wie zum Beispiel mit einer Packung Mehl, einer Dose Mais, einem Becher Joghurt und einer Portion Frischkäse den Verarbeitungsweg der Lebensmittel. Anschaulich führte sie die Kinder an einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln heran, indem sie aufzeigte, wie beschwerlich der Alltag ohne die Erzeugnisse eines Bauernhofes aussähe, und fragte: „Wie würdet ihr euer Brot bekommen, wenn es keine Bauernhöfe gäbe?“ Ratlose Augen blickten Braun entgegen. „Ihr müsstet es selbst zubereiten“, fügte sie an. Umständlich, wie die Kinder fanden.

    Zum Glück gibt es Bauernhöfe – und Maschinen, die aus den unzähligen, vielen Getreidekörnern schnell und bequem Mehl herstellen. Darüber freute sich der achtjährige Max, als die Kinder aus Getreideähren die Körner sammelten und anschließend in einer Handmühle zu Mehl verarbeiteten. Minutenlang drehten die Grundschüler die Mühle, bis sie am Ende eine Handvoll Mehl erzeugt hatten. Etwas leichter hatten die Kinder es beim Popcorn. Bianca Braun brutzelte Maiskörner in einer großen Pfanne an. Korn um Korn ploppte auf und wurde von den Schülern begierig vernascht.

    Auf einem Bauernhof werden aber nicht nur Lebensmittel angepflanzt, sondern auch Tiere aufgezogen. Bei Familie Foag sind es Schweine. Mehrere große Muttertiere standen beziehungsweise lagen gemächlich in ihrer Box und beschnupperten laut grunzend die Grundschüler. „Die Tiere sind trächtig und bekommen bald ihre Jungen“, sagte Braun und deutete auf die dicken Bäuche der Tiere. Ein Kind konnte es nicht mehr erwarten und fragte: „Vielleicht kommt der Nachwuchs ja heute?“

    So viel Glück hatten die Grundschüler zwar nicht. Im Stall nebenan durften sie aber, eingekleidet im weißen Schutzanzug, fünf Tage alte Ferkel streicheln, die eng an die Mutter gekuschelt um den besten Platz an den Zitzen kämpften. „Die waren richtig süß, haben aber ganz schön gezappelt“, lautete das Fazit von Dionis Berisha. Für den Buben waren die jungen Tiere etwas ganz besonderes. Noch nie zuvor hatte der Schüler ein Ferkel gestreichelt.

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