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Energie: Rückenwind am Tag der offenen Tür

Energie

Rückenwind am Tag der offenen Tür

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    Normalerweise ist herbstliches Wetter für einen Tag der offenen Tür nicht unbedingt von Vorteil. In diesem Fall war es jedoch perfekt: Denn am Freitag hatten Bürger die Möglichkeit, das Kühlenthaler Windrad von innen zu besichtigen. Und mithilfe des Luftzugs zeigte das

    Doch genau dieser blieb den wenigen Besuchern an diesem Nachmittag nicht erspart. Um einen Einblick in die Dimensionen eines solchen „Giganten“ zu bekommen, nennt Andreas Fleischmann vom Projektentwickler GP Joule zunächst ein paar Fakten: „Das vor vier Jahren in Betrieb genommene Windrad ist fast 200 Meter hoch.“ Der Rotor misst 117 Meter. Auch die Leistung ist enorm. So erzeuge das Windrad durchschnittlich 5,5 Millionen Kilowattstunden im Jahr. Damit könne man ungefähr 1200 Haushalte versorgen.

    Aber nicht nur die Fakten zum Windrad sind am Tag der offenen Tür Thema. Auch auf den teilweise schwierigen Weg hin zur Planung, den notwendigen Genehmigungen und dem letztendlichen Bau des Windrads wird zurückgeschaut.

    An diese Zeit kann sich die Kühlenthaler Bürgermeisterin Iris Harms noch sehr gut erinnern: „Das Projekt war am Anfang sehr umstritten“, schaut sie zurück. Es seien sogar Unterschriften dagegen gesammelt worden. Jahre später habe kaum ein Einwohner mehr ein Problem damit, sagt Harms. Von Kühlenthal aus seien die Windräder nicht einmal zu sehen, geschweige denn zu hören.

    Dieser steinige Weg ist auch der Landtagsabgeordneten der Grünen, Christine Kamm, bewusst. Sie ärgert sich vor allem über die verlorene Zeit im Freistaat: „Wir haben so viel Energiebedarf in Bayern“, erklärt die Grüne. Und fügt hinzu: „Warum kümmert sich die Staatsregierung nicht um die zukünftige Versorgung?“ Am meisten stört sie sich an der 10H-Regelung, die im November 2014 eingeführt wurde. Diese besagt, dass Windkraftanlagen einen Mindestabstand vom Zehnfachen ihrer Höhe zu Wohngebäuden einhalten müssen. „Dadurch sind die Genehmigungsanträge in den letzten Jahren auf nahezu null zurückgegangen“, erklärt Kamm den Rückschlag durch das Gesetz.

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