Die Bürgerinitiative Emersacker macht mobil: 941 Unterschriften (83 Prozent) hat sie bei insgesamt 1.132 Wahlberechtigten in der Holzwinkel-Gemeinde gegen ein großes Kiesabbauprojekt gesammelt. Die Freude über so viel Zustimmung war groß. „Wir waren beeindruckt von den zahlreichen Anwohnern, die sich in die Liste eingetragen und somit unsere Initiative unterstützt haben“, freuten sich Luzia Haslinger und Tochter Stefanie Haslinger, Vertreterinnen der BI Emersacker. Sie übergaben Gerald Reichhart, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Bauordnung am Landratsamt Augsburg, am Montag die Unterschriftenliste. Unter dem Motto „Schutz unserer Natur im Holzwinkel – keine Gruben“ war die Initiative am 29. Januar ins Leben gerufen worden.
Ein zentraler Kritikpunkt ist der Trockenabbau von Sand und Kies, der bereits von der Gemeinde einstimmig verweigert wurde. „Rund acht Hektar Mischwald sind zwischen Emersacker und Welden im Naturpark Augsburg Westliche Wälder durch die Fugger'schen Stiftungen akut bedroht“, beklagt die Initiative. Die entstehende Grube solle über Jahre hinweg mit belastetem Material befüllt werden und bedeute eine "immense Belastung für den Bürger durch Verkehrslärm und (Fein-)Staub.“
In einem offenen Brief hatte sich auch der Bund Naturschutz gegen das Vorhaben gewandt. Darin schreibt er unter anderem: „Die Planungen der Fugger'schen Stiftungen, in der Gemarkung Emersacker im Landschaftsschutzgebiet des Naturparks östlich des Laugnatals Kies und Sand abzubauen und die Abgrabung mit Abfall wieder zu befüllen, sind bekanntlich Anlass für massive Proteste in der Bevölkerung.
In der Nähe ist die Mülldeponie Hegnenbach
Mit der Mülldeponie Hegnenbach auf dem gegenüberliegenden westlichen Hang im Laugnatal und den vielen ungeklärten Fragen zur Hydrogeologie im Deponie-Umfeld wird der Bevölkerung in „Augsburgs grünem Westen“ bereits jetzt schon sehr viel zugemutet.“ In seinem Schreiben spricht der Bund Naturschutz ganz entschieden von einer „Erholungslandschaft für die ganze Region und weit darüber hinaus, die es zu erhalten und zu stärken gilt.“ Man befürchtet weiter, dass es zu nachteiligen Einwirkungen auf die Grundwasserqualität führen könnte und verwies auf das Trinkwasserschutzgebiet, das sich etwa zwei Kilometer entfernt befindet.
Kiesabbau: Auch der Gemeinderat hat sich entschieden
Auch die Gemeinde Emersacker hatte das Landratsamt Augsburg gebeten, die Argumente für die Ablehnung, dargestellt in einem Zehn-Punkte-Papier, bei ihrer Entscheidung zu berücksichtigen.
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