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Ellgau: Die etwas andere Hundeschule aus Ellgau

Ellgau

Die etwas andere Hundeschule aus Ellgau

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    Konstantin Schorr betreibt seit 1999 seine eigene Hundeschule. Neben Beruf und Familie hat er damit seine Passion zum Nebenjob gemacht. Auf dem Platz hat der achtjährige Baxter, ein Mischling aus Deutsch Kurzhaar und Golden Retriever, viel Spaß mit seinem Herrchen. 
    Konstantin Schorr betreibt seit 1999 seine eigene Hundeschule. Neben Beruf und Familie hat er damit seine Passion zum Nebenjob gemacht. Auf dem Platz hat der achtjährige Baxter, ein Mischling aus Deutsch Kurzhaar und Golden Retriever, viel Spaß mit seinem Herrchen. 

    Der Kalender von Konstantin Schorr ist rappelvoll. Der JVA-Beamte, der seit 15 Jahren in Kaisheim arbeitet, hat sich im Jahr 1999 mit einer eigenen Hundeschule nebenberuflich selbstständig gemacht. Und etwa 1600 Hunde haben bis dato an seinem Training in Ellgau teilgenommen. Neben seinem Hauptberuf, 20 Stunden wöchentlich in der Hundeschule sowie zeitaufwendigen ehrenamtlichen Tätigkeiten – auf der Jagd und bei der Sicherheitswacht in Meitingen – bleibt dem 41-jährigen Ellgauer oft nur wenig Zeit für seine Frau und die fünfjährige Tochter.

    Konstantin Schorrs Liebe zu Hunden war bereits in seiner Kindheit groß. Zu jedem Geburtstag und zu jedem Weihnachtsfest stand bei ihm nur eines auf dem Wunschzettel: ein Hund. „Die habe ich auch immer bekommen“, erinnert sich der 41-Jährige, „nur lebendig war keines dieser Geschenke“. Weil es mit dem eigenen Hund in jungen Jahren nicht klappen wollte, verbrachte der Ellgauer viel Zeit bei seinen beiden Großeltern im Ort und in Rosenheim. Beide waren Hundehalter.

    Mit 14 Jahren den Hund aus einem Zwinger befreit

    Seinen ersten eigenen Hund hat sich Schorr dann im Alter von gerade einmal 14 Jahren buchstäblich selbst geholt. „Der Hund hat in seinem Zwinger so erbärmlich gebellt“, erinnert er sich zurück. Da habe sich der damals 14-jährige Hundeliebhaber kurzerhand dazu entschlossen, den Hund aus dem Zwinger zu holen.

    Einen Zettel habe er der Besitzerin hinterlassen, die sich auch prompt bei ihm meldete. Ärger bekam er für seine Aktion nicht. Stattdessen durfte er den Hund behalten. Schnell wurde das Tier zum verwöhnten Ziehkind seiner Mutter. Sein zweiter eigener Hund war ein Rottweiler-Labrador-Mischling. Und dieser war auch ein Grund dafür, dass Schorr 1999 seine eigene Hundeschule eröffnete. „Nachbarn und Bekannte kamen zu mir mit der Bitte, dass auch ihr eigener Hund so gut hören möge, wie meiner“, erinnert sich der 41-Jährige zurück an das Gründungsjahr. Seit 2016 ist er im Berufsverband ProHunde aktiv und agiert hier als Ansprechpartner in Süddeutschland.

    Abends wird es gemütlich

    Auf dem Hundeplatz im Gewerbering in Ellgau sieht man den Besitzer jeden Abend. Gemeinsam mit Trainerin Jasmin Aust, die von Schorr ausgebildet wurde, werden Übungen gezeigt, Tipps gegeben und auch Hausaufgaben für die Zeit außerhalb der Hundeschule mitgegeben. Gemütlich ist es abends, wenn sich die Hundebesitzer am Platz austauschen und dabei zudem lernen, wie sie ihre Hunde zu wohlerzogenen Tieren machen. Bald könnte der Ehemann der Trainerin, Roland Aust, der dritte Trainer in der Hundeschule Schorr werden. Er absolviert gerade die entsprechende Ausbildung.

    Der Ansatz, der in der Hundeschule Schorr trainiert und gelebt wird, ist dabei ein anderer als in vielen Hundeschulen. „Deswegen habe ich bei vielen den Ruf als böse Hundeschule“, verrät der 41-Jährige. Was viele für „böse“ halten, ist die Idee von Schorr und seiner Trainerin, die Erziehungsprinzipien von den Hunden abzuschauen oder nach dem schwäbischen Prinzip „net g’schimpft isch g’lobt gnug“ zu verfahren. Soll heißen: Positive, lobende Worte sind rar. Stattdessen orientiert sich die Erziehung an dem, was Schorr auch als Jäger in der Natur beobachten kann.

    Training ist auf dem Platz und in der freien Natur nötig

    Ein Erfolg für den Trainer ist, wenn er einen Hundebesitzer mit einem gut erzogenen Hund „entlassen“ kann. Knapp 100 Mal war das in diesem Jahr bereits der Fall. Dafür ist sowohl das Training auf dem Platz als auch in der freien Natur nötig. Zudem muss zuhause dasselbe eingeübt werden wie unter den Augen der Trainer. Sein „bester“ Schüler habe die Ausbildung binnen sieben Stunden absolviert, erinnert sich Schorr.

    Im Schnitt jedoch kommen Besitzer und Hunde etwa 20 Mal zum Training. Meist braucht es ein Schlüsselerlebnis oder einfach Zeit, um von der abgeschwächten Erziehung zuhause loszulassen und Disziplin, Konsequenz und Geradlinigkeit in den Alltag zu integrieren.

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