Ganz verwunschen liegt das Pfarrhaus neben der Wallfahrtskirche St. Maria von Loreto auf dem Kobel hoch über Neusäß. Knarzend geht die alte Holztür auf, der Weg ist frei ins Reich von Georg Birkle. An diesem Vormittag ist richtig Leben im Haus des Geistlichen Rates, der seit zwölf Jahren die Kobelkirche betreut. Birkles Schwester Annerose ist aus dem Fränkischen gekommen, auch eine jüngere Verwandte hilft heute im Haus. Das hat einen besonderen Grund, schließlich wird am Sonntag das Jubiläum gefeiert. "Sonst bin ich ja eher ein Eremit", sagt Birkle, der sich normalerweise selbst versorgt und keine Hausfrau hat, die ihn betreut. "Nicht alles, was ich koche, kann man auch essen, aber ich komme durch", sagt er verschmitzt.
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