Zu erheblichen Verspätungen kommt es aktuell auf der Strecke zwischen München und Ulm. Nach Aussage der Bahn ist die Ursache ein sogenannter Gleislagerfehler in Dinkelscherben. Dies bedeutet, dass sich die Schienen wegen der Hitze so stark ausgedehnt haben, dass die Züge schon am Dienstag nur mit verringerter Geschwindigkeit fahren konnten. Am Mittwoch enden zwischen 8 und 20 Uhr alle Pendelzüge von und nach Dinkelscherben in Gessertshausen. Regionalzüge des Fuggerexpresses von und nach Ulm sind laut Bahn nicht von der Störung betroffen.
Nicht die einzige Panne in diesem Sommer
Diese Störung im Bahnverkehr ist nicht die einzige Panne in diesem Sommer. In zwei Regionalzügen waren vor Kurzem bei Düsseldorf die Klimaanlagen gestört. Verletzte gab es nicht, dennoch rief die Bahn Rettungskräfte zum Düsseldorfer Flughafen-Bahnhof. „Wir machen das vorsorglich“, teilte die Bahn mit. Die Erfahrung der letzten Jahre zeige, dass es „bei rund zwei bis drei Prozent der 34.000 Klimaanlagen“ zu Störungen komme.
Nach Angaben der Bahn ist die komplette ICE-Flotte mit Klimaanlagen ausgestattet. Von den Intercitys seien es 93 Prozent der Züge, im Regionalverkehr gut 80 Prozent. Alte Waggons würden nach und nach durch neue Züge mit Klimaanlagen ersetzt. Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband „Pro Bahn“ kritisiert, dass immer noch viele alte Züge in Betrieb seien. „Die Klimaanlagen und Antriebseinheiten sind nicht für Temperaturen wie jetzt ausgelegt. Hier muss weiter modernisiert und nachgebessert werden“, fordert er.
Bahn will den Kunden entgegen kommen
Und wie sieht es mit Erstattungen aus? „Natürlich kommen wir unseren Kunden entgegen, sollte ihr Reisekomfort wegen einer gestörten oder ausgefallenen Klimaanlage beeinträchtigt gewesen sein“, heißt es von Seiten der Bahn. Kunden sollten sich „mit einem Nachweis des benutzten Zuges an den Kundendialog wenden, der dann eine kulante Lösung finden wird“, so das Versprechen.
Bahnkunden, die aufgrund der Hitze von der Verspätung auf der Strecke von München nach Ulm betroffen sind, haben laut Winfried Karg von „Pro Bahn" folgende Möglichkeiten: Sobald der Zug 20 Minuten Verspätung hat, kann der Kunde das Bahnticket vor Fahrtbeginn gegen ein höherwertiges - beispielsweise ein ICE-Ticket - eintauschen. Die Differenz des Fahrpreises kann der Kunde sich nachträglich erstatten lassen. Kunden, die an Haltestellen des Regiozugs aussteigen möchten, haben von dem Angebot allerdings nichts, da der ICE dort nicht hält. Verspätet der Zug sich mindestens eine Stunde oder fällt aus, erhält der Kunde hingegen den Fahrtpreis anteilig zurück. (mells, thia)
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