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Dinkelscherben: Schullandheim: Flüchtlinge bleiben länger

Dinkelscherben

Schullandheim: Flüchtlinge bleiben länger

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    Das Kreisjugendheim in Dinkelscherben kann erst wieder ab 2019 für Schülergruppen genutzt werden.
    Das Kreisjugendheim in Dinkelscherben kann erst wieder ab 2019 für Schülergruppen genutzt werden. Foto: Archivbild: Marcus Merk

    Noch bis Ende 2017 soll das Kreisjugendheim in Dinkelscherben mit jungen Flüchtlingen belegt bleiben – und nach einer grundlegenden Sanierung spätestens ab dem Schuljahr 2019/20 wieder Kindern und Jugendgruppen als Begegnungszentrum und Schullandheim zur Verfügung stehen. „Das ist mein fester Wille“, hat Landrat Martin Sailer jetzt im Schul- und Kulturausschuss den angesteuerten Zeitplan verkündet.

    Seit November 2014 leben Flüchtlinge im Schullandheim des Landkreises Augsburg, aktuell sind es 79. Damals hatten sich die Kreisräte zunächst nur schweren Herzens dazu durchgerungen, das Heim für die Aufnahme von Asylbewerbern freizugeben. Immerhin war die Einrichtung, wie andere Schullandheime in der Region auch, schon auf viele Monate hinaus ausgebucht. Bei den damaligen Viertklässlern in Langweid hatte es sogar Tränen gegeben, als ihre lange geplante Klassenfahrt abgesagt werden musste. Doch ein Ausweichquartier war einfach nicht mehr zu finden. Die Kreisräte wollten damals die Belegung von Turnhallen oder leeren Fabrikhallen vermeiden – was heute längst Realität ist. Auch hatten sie nicht damit gerechnet, dass das Heim für so lange Zeit zur Verfügung gestellt werden muss: Zunächst war mit der Wiedereröffnung für Schulen für März 2015 gerechnet worden, dann für Juli. Die neue Zielmarke liegt nun bei Ende 2017. „Aber ist das realistisch?“, unkte Kreisrat Bernhard Walter bereits auf der Sitzung. Er befürchtet, dass bis dahin weitere Schulgruppen aus dem Landkreis auf ihre Klassenfahrten verzichten müssen.

    Auch im Jahr 2018 werden sicher noch keine Schüler- oder Jugendgruppen im Dr.-Wiesenthal-Haus zu Gast sein können. Das Gebäude stammt aus den 60er-Jahren und sieht nun seiner ersten Generalsanierung entgegen. Vor fünf Jahren war zum letzten Mal an dem Haus gebaut worden, als der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht worden war. Jetzt geht es um mehr: Die Zeit bis Ende nächsten Jahres wollen die Mitglieder des Schulausschusses nun zunächst dazu nutzen, sich über ein möglicherweise verändertes Konzept klar zu werden. „Wir könnten einen Musik-Proberaum einbauen, um die Nachfrage noch weiter zu steigern“, so der zuständige Fachgebietsleiter Armin Falkenhein. Auch über eine Verkleinerung der Schlafzimmer, in denen heute noch jeweils vier bis sechs Personen untergebracht sind, sei sicher bedenkenswert, ebenso der Einbau von kleineren Nasszellen. „So sehen heute viele Schullandheime und Jugendherbergen aus“, sagte Falkenhein. Und dann gibt es noch Arbeiten, die auf jeden Fall gemacht werden müssen: So ist der Boden unter dem Hallenbad nach mehr als 50 Jahren im Betrieb von den Chloriden des Badewassers regelrecht „angefressen“.

    Der Schulausschuss will sich jetzt vor Ort ein Bild von dem Gebäude und den Möglichkeiten auf dem Kaiserberg machen.

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