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Dinkelscherben: Neue Wohnungen entstehen am Marktplatz in Dinkelscherben

Dinkelscherben

Neue Wohnungen entstehen am Marktplatz in Dinkelscherben

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    Geplant ist die Errichtung eines Mehrfamilienhauses mit bis zu 14 Eigentumswohnungen, optional mit Gewerbe im Erdgeschoss und einer Tiefgarage.
    Geplant ist die Errichtung eines Mehrfamilienhauses mit bis zu 14 Eigentumswohnungen, optional mit Gewerbe im Erdgeschoss und einer Tiefgarage. Foto: Siegfried P. Rupprecht

    Vorschläge für mehr Leben am Marktplatz gab es in Dinkelscherben immer wieder einmal. Doch an der Umsetzung scheiterten sie bis heute. Nun scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Das Bauunternehmen Xaver Abenstein tritt als Investor auf und will dort ein Mehrfamilienhaus errichten. Das geplante Projekt wurde in der Marktgemeinderatssitzung ausführlich vorgestellt.

    „Wir wollen auf dem Marktplatz etwas Schönes entstehen lassen“, machte Abenstein-Geschäftsführer Engelbert Steinle aufmerksam. Der Umgebung angepasst sollten Baukörper und Fassade allerdings nicht ins Auge knallen, sondern sich zurückhaltend und ruhig präsentieren. Der Baustil lehne sich an das schwäbische Original an, transportiert allerdings in die heutige Zeit, umschrieb es Architekt Gerhard Glogger aus Balzhausen. So sei das Projekt ein Hingucker im positiven Sinne.

    Dreigeschossiges Mehrfamilienhaus

    Ins Auge gefasst wird ein dreigeschossiges Gebäude mit 32 Meter Länge, elf Meter Breite und einer Firsthöhe von circa 14 Meter. Es soll bis zu 14 Eigentumswohnungen beinhalten. „Optional mit Gewerbe im Erdgeschoss und einer Tiefgarage“, erläuterte Glogger. Lassen sich Gewerbe-Interessenten finden, verringern sich die Wohneinheiten. Die Tiefgarage ist für 24 Stellplätze ausgerichtet, weitere finden sich im Freien. Der Architekt betonte, dass die Wohnungen zwar nicht behindertengerecht gebaut werden, aber barrierefrei.

    Das Bauvorhaben soll sich als lang gestreckter Gebäudekörper entlang der Bahnhofstraße ausdehnen. Aus Lärmschutzgründen sei eine Ausrichtung der Wohnungen nach Westen vorgesehen, so Glogger. Die Topografie weist ein Gefälle zwischen 2,5 und 2,7 Meter auf. In der jetzigen Form würden alle Abstandsflächen eingehalten, betonte er.

    Für das Projekt werden rund 1200 Quadratmeter des insgesamt circa 2000 Quadratmeter großen Areals benötigt. Der verbleibende Rest bleibe in Händen der Gemeinde, um den Platz weiterhin für die Aufstellung des Maibaums oder den Weihnachtsmarkt zu nutzen, meinte Geschäftsführer Steinle.

    Baubeginn im Frühjahr 2021

    Der Vertreter des Investors gab auf Nachfrage aus dem Gremium auch Einblick in die vorgesehene Abwicklung. „Zunächst erfolgt der Ankauf der benötigten Fläche, dann die Stellung des Bauantrags“, erklärte er. Der Baubeginn sei im Frühjahr 2021 anvisiert.

    Bürgermeister Edgar Kalb forderte, die Verkaufspreise der Eigentumswohnungen so zu gestalten, dass sie auch noch bezahlbar seien. Das versicherte Steinle: „Wir wollen moderate Quadratmeter-Preise veranschlagen.“ Eine Aussage, die auch dem Marktgemeinderat Reinhard Pentz (SPD) gefiel. Der neu geschaffene Wohnraum müsse für die breite Masse erschwinglich sein, warf er ein.

    Auf dem Marktplatz in Dinkelscherben plant ein Investor Eigentumswohnungen. Ein Teil des Areals soll allerdings zur öffentlichen Nutzung weiter im Besitz der Marktgemeinde verbleiben.
    Auf dem Marktplatz in Dinkelscherben plant ein Investor Eigentumswohnungen. Ein Teil des Areals soll allerdings zur öffentlichen Nutzung weiter im Besitz der Marktgemeinde verbleiben. Foto: Siegfried P. Rupprecht

    Thema bei der Marktgemeinderatssitzung war auch die Mitgliedschaft des Marktes im Förderverein Bündnis Hospital Dinkelscherben-Zusmarshausen. Dabei stellte Vorsitzender Josef Guggemos dem Gremium mit viel Herzblut die Ziele des Vereins vor, unter anderem Erhalt und Erweiterung der Pflegeeinrichtungen sowie Förderung der Aus- und Weiterbildung im Pflegebereich.

    So soll eine Schule für Pflegekräfte gebaut werden. Derzeit sei man dabei, den Stadel zu entkernen, informierte Guggemos. Bei so viel Engagement wollte der Marktgemeinderat dann nicht hintenanstehen. Auf Vorschlag von Ulrich Fahrner (CSU) wurde der jährliche Vereinsbeitrag von zunächst 16,05 Euro auf 415 Euro – in Anlehnung an den Stiftungsbrief des Hospitals aus dem Jahr 1605 – angehoben und auch einstimmig beschlossen.

    Gemeinderat Marz hört auf

    Weiter stellte das Gremium fest, dass Hans Marz (SPD) ab August auf eigenem Wunsch aus seinem Amt als Marktgemeinderat entlassen wird. Albert Zott (CSU) bedauerte dies und sprach von einer „Täuschung des Wählers“. Auf Nachfrage unserer Zeitung teilte Marz mit, dass sein Schritt keine spontane Reaktion gewesen und nach reiflicher Überlegung erfolgt sei. Er habe festgestellt, dass die Ratsarbeit seiner Gesundheit nicht mehr gutgetan habe. Für ihn rückt Hans Feldbauer nach.

    Zudem wurde Reinhard Pentz zum Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses benannt und Albert Zott zu seinem Stellvertreter, Franz Weisenburger zum Seniorenbeauftragten und Eva Stuhlmüller zur Beauftragten in Sachen Familie.

    Unisono beschloss das Gremium ebenso, dass ein eventueller Gewinn für 2019 bei der Wasserversorgung nicht an die Gemeinde ausgeschüttet werde. Das Plus wird zur Stärkung des Eigenkapitals stehen gelassen und in Rücklagen eingestellt. Dieses Votum erfolgte aus steuerrechtlichen Gründen.

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