Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Dinkelscherben: Letzter Stresstest im Schmeller Forst

Dinkelscherben

Letzter Stresstest im Schmeller Forst

    • |
    Im Schmeller Forst zwischen Dinkelscherben und Münsterhausen geht es in die Tiefe.
    Im Schmeller Forst zwischen Dinkelscherben und Münsterhausen geht es in die Tiefe. Foto: Maximilian Czysz

    Morgens und abends wird der Garten gegossen, es geht häufiger unter die Dusche und die Tiere im Stall haben einen größeren Durst als sonst: Der Wasserverbrauch steigt bei heißem Wetter. In Dinkelscherben werden derzeit täglich 2000 Kubikmeter verbraucht. Das sind zwei Millionen Liter, die rund 13500 Badewannen füllen würden. Damit es beim höheren Verbrauch zu keinen Engpässen kommt, haben Michael Glink und Peter Schneider von der Gemeinde ein Auge auf die Hochbehälter: Sie müssen randvoll sein.

    In Zukunft kommt das Wasser für Dinkelscherben aus dem Schmeller Forst, der zwischen Münsterhausen, Ziemetshausen und Dinkelscherben liegt. Vier Brunnen werden dort geschlagen. Die ersten beiden entstanden im vergangenen Jahr – die Bohrmeißel fraßen sich 65 Meter durch Sand und Ton. Sie sind etwa 200 Meter Luftlinie voneinander entfernt.

    Bei dem Pumptest im Frühjahr 2016 stellte sich heraus, dass sie jeweils nur sieben bis acht Liter pro Sekunde fördern können. Und das reicht nicht, um die ganze Gemeinde zu versorgen. Also mussten zwei weitere Brunnen her.

    Entgegen der ursprünglich geplanten Reihenfolge wurde nun Brunnen Nummer vier vor der Nummer drei realisiert. Laut Kalb ist der Geologe, der die Untersuchung leitet, guter Dinge: Die Bodenschichtung sei besser als bei den ersten beiden Brunnen. Demnach könne davon ausgegangen werden, dass die nötigen Fördermengen erzielt werden. In einigen Tagen soll der letzte Brunnen im Schmeller Forst fertig sein. Dann geht’s ans Eingemachte: Die Pumptests stehen auf dem Programm. Schläuche und Rohre liegen zwischen den Brunnenstandorten bereits bereit. Zunächst werden die Brunnen für jeweils 100 Stunden auf Herz und Nieren untersucht. Anschließend steht der große Stresstest an: 500 Stunden lang müssen alle vier Brunnen fördern. 32 Liter pro Sekunde reichen laut Kalb aus, um die Gemeindebedarf zu decken. Die Spitzenlasten sollen in Zukunft mit einem der bestehenden und dann ertüchtigtem Brunnen abgedeckt werden. Über ihn könnte auch im Notfall Wasser gefördert werden – wenn einmal die neue Versorgung aus dem Schmeller Forst ausfällt.

    Bisher gibt es für Dinkelscherben zwei getrennte Wassernetze. Dinkelscherben, Häder, Neuhäder, Lindach, Schempach, Au und Fleinhausen werden über den Tiefbrunnen in Dinkelscherben versorgt. Dazu gehören drei Hochbehälter in Dinkelscherben. Der jährliche Verbrauch wird auf rund 280 000 Kubikmeter geschätzt.

    Das Wasser für Oberschöneberg, Stadel, Reischenau, Siefenwang, Saulach, Ried, Kühbach, Breitenbronn, Holzara, Anried, Engertshofen und Ettelried kommt aus zwei Brunnen in

    Eine Sonderrolle nimmt Grünenbaindt ein: Es bekommt das Trinkwasser aus Zusmarshausen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden