Das Dinkelscherber Spital gibt es schon seit 1604. Kein Wunder, dass sich über all die Zeit einiges auf den Dachböden angesammelt hat. Sehr lange staubten die Überbleibsel vergangener Bewohner dort vor sich hin. Jetzt werden die
Die Fundstücke wurden vom Staub befreit und in eine Lagerhalle gebracht. Beim Rundgang mit Bürgermeister Edgar Kalb und Josef Guggemos, Vorsitzender des Fördervereins des Spitals, wird klar: Einige der
Experte soll den Wert der Fundstücke schätzen
In der kommenden Woche soll ein Experte den Wert der vielen Fundstücke schätzen. Anschließend soll es Auktion geben, auf der die teils uralten Schätze versteigert werden. Der Erlös soll der Sanierung des Spitals zugutekommen, sagt Bürgermeister Kalb. Auch über eine Ausstellung denkt er nach. Was die Dinge wert sind, könne er nicht sagen: „Das ist wie bei der Fernsehsendung Kunst und Krempel“, sagt er. Manchmal finde sich etwas, das unscheinbar aussieht, aber viel Geld bringt – und umgekehrt.
Auffällig sind die vielen Möbelstücke, die auf den Dachböden des Spitals lagerten. Einige könnten mehrere Hundert Jahre alt sein, schätzt Bürgermeister Kalb. Teils erkennt man die aufwendige Handarbeit, die hinter den Einzelstücken steckt. Stühle, die aufwendig aus Holz gefertigt und mit Leder bezogen wurden. „Einen ähnlichen habe ich zu Hause“, sagt Kalb. Heute seien die Stühle eine Menge Geld wert. Das gilt wohl auch für einige der Kommoden und Schränke, die zu Dutzenden in der Lagerhalle stehen. Daneben finden sich viele Holzkisten. Sie seien gewissermaßen der Umzugskarton vergangener Zeiten, erklärt Kalb. Mit ihnen seien die Bewohner damals ins Spital eingezogen. Irgendwann landeten die Kisten dann zusammen mit den anderen Möbeln auf dem Dachboden.
Alte Kirchenbank könnte ältestes Teil sein
Zwischen den vielen Schränken und Kommoden steht auch eine alte Kirchenbank. „Das könnte das älteste Stück hier sein“, sagt Kalb. Eine schmale Büßerbank mit aufwendigen Verzierungen an den Seiten. Vielleicht stand sie einmal in der hauseigenen Kapelle des Seniorenheims. Doch es finden sich auch einige neuere Stücke zwischen den alten Funden. Instrumente wie eine Zither oder ein Akkordeon. Schallplatten von Heintje und anderen Schlagerstars. Und sogar: ein alter Röhrenfernseher aus den 60er-Jahren mit Stereoanlage und Holzgarnitur. Alles Dinge, die einmal den Bewohnern des Heims gehörten und die nach ihrem Tod keine Verwendung mehr hatten.
„Die Mitarbeiter wussten wohl nicht, wohin mit den Sachen“, sagt Kalb. So habe sich das Lager über lange Zeit gefüllt. Dass es jetzt geräumt wird, hängt mit der geplanten Sanierung des Gebäudes zusammen. Viele ehrenamtliche Helfer haben die Fundstücke in stundenlanger Arbeit aus dem Spital ins Lager gebracht und gesäubert. „Die Unterstützung ist riesig“, sagt Josef Guggemos, Vorsitzender des Fördervereins. Rund 500 Mitglieder habe der Verein bereits. Immer wieder helfen die Mitglieder bei den ersten Arbeiten im Spital. So wurde zum Beispiel der Garten des Seniorenheims in den vergangenen Wochen hergerichtet. Bald soll gepflastert werden.
Wie geht es mit dem Spital weiter?
Und wie steht es um die Pläne zur Sanierung des Heims? Bürgermeister Kalb, gleichzeitig Vorsitzendender der Hospitalstiftung, sagt dazu: „Es sieht gut aus.“ Derzeit sei ein Architekt dabei, einen Plan zu erstellen. Außerdem soll es einen Führungswechsel der beiden Heime in Dinkelscherben und Zusmarshausen geben, erklärt Kalb. Mehr wolle er dazu aber noch nicht sagen. Offiziell sollen die Veränderungen nach einer Sitzung des zuständigen Verwaltungsrats gegen Ende des Monats werden.