Gegenwind für den geplanten Windpark für Ettelried: Letzten Samstag wurde auf dem Dorfplatz ein etwa sechs Meter hohes Modell-Windrad aufgestellt. Das Bauwerk trägt die „Schnurbeinschen Farben“ Schwarz-Gold und stellt so einen Bezug her zu den Besitzern des Waldstücks, in dem der Windpark entstehen soll.
Die Windräder im neuen Windpark sollen 250 Meter hoch werden
Bei Ettelried plant die Firma Juwi AG zehn Windrad-Riesen. 250 Meter hoch sollen die Anlagen werden. Zum Vergleich: Der Augsburger Hotelturm misst – einschließlich Antenne – 167 Meter. Die Windkraftanlagen im Scheppacher Forst bei Zusmarshausen sind 191 Meter hoch. Insgesamt soll der Windpark 140 Hektar einnehmen. Dauerhaft gerodet werden müsste eine Fläche von 0,5 Hektar je Anlage.
Das Millionenprojekt, das Strom für 25.000 Haushalte verspricht, steht am Anfang des Genehmigungsverfahrens und hat bereits reichlich Widerstand hervorgerufen. Am Samstag waren nach Angaben der Veranstalter etwa 100 Menschen zu der Protestveranstaltung gekommen.
Geplanter Windpark: Modell zeigt die Größenverhältnisse
Das sechs Meter hohe Windrad steht nun in Ettelried an dem Platz, an dem ansonsten im Advent der große Christbaum steht. Die Bürgerinitiative „Lebenswerte Reischenau“ pflanzte zudem drei kleine Bäume vor dem Modell-Windrad, die den Wald und das Landschaftsschutzgebiet symbolisieren sollen. Modell-Häuser stehen stellvertretend für das Dorf Ettelried und sollen die Größenverhältnisse zu den 250 Meter großen Windrädern zeigen. Diese wären nach Angaben der Bürgerinitiative dann die höchsten Windräder in ganz Bayern.
Die Bürger aus Ettelried und Engertshofen fordern auf dem Plakat mindestens die Einhaltung der 10-H-Regel. Viele zweifeln auch an der Sinnhaftigkeit des Windparks, da vor Ort das Windenergiepotenzial nach dem Energieatlas Bayern allenfalls mittelmäßig sei. Die gesundheitlichen Folgen des Infraschalls seien nicht auszuschließen. Die Protestaktionen sollen in den kommenden Wochen fortgesetzt werden. (AZ, cf)
Mehr zu diesem Thema finden Sie hier:
- 250 Meter hohe Giganten: Investor plant Windpark bei Dinkelscherben
- Eigener Strom mit Windkraftanlagen für zu Hause: Rentiert sich das?
- In der Reischenau regt sich Widerstand gegen den Windpark
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.