Woher kommen die Keime im Trinkwasser? Dieser Frage geht man im Gemeindegebiet Dinkelscherben derzeit mit Hochdruck nach. Bislang allerdings ohne Erfolg. In weiteren Wasserproben sind coliforme Keime festgestellt worden. Sollte die Suche nach der Ursache nicht bald erfolgreich sein, droht wieder eine Chlorung des Trinkwassers.
Kommt nach dem Abkochen wieder die Chlorung?
Die aktuelle Anordnung zum Abkochen des Trinkwassers gilt für insgesamt 14 Tage. Bei ähnlichen Fällen entschied sich das Gesundheitsamt dazu, das Wasser vorsorglich zu chloren. Das würde die Suche nach der Ursache der Keime im Wasser erschweren, erklärt Bürgermeister Edgar Kalb. Auch deshalb habe die Gemeinde zusätzliche Untersuchungen des Wassers angeordnet. Zur Beurteilung der Sachlage werden an mindestens drei Tagen in der Woche mikrobiologische Trinkwasserproben an unterschiedlichen Probenahmestellen genommen. Die Proben nimmt ein Augsburger Labor im Auftrag der Gemeinde. Im Abkochzeitraum werden zudem tägliche Spülmaßnahmen durchgeführt.
Bislang wurden coliforme Keime bei Proben in Anried, dem Vereinsheim in Ettelried und am Saulacher Hochbehälter festgestellt. Alle anderen Proben im Versorgungsgebiet waren unauffällig. Man geht davon aus, dass ein Wasserrohrbruch in Anried die Ursache für die Verschmutzung sein könnte. Das führt allerdings zu der Frage, weshalb die Keime auch am Hochbehälter aufgetaucht sind. Denn dieser liegt eigentlich entgegen der Fließrichtung. Sollte tatsächlich der Wasserrohrbruch in Anried die Ursache sein, müssten die Keime gegen die Strömungsrichtung gewandert sein. Das sei nach Auskunft des Gesundheitsamtes durchaus möglich, erklärt Bürgermeister Kalb.
Wasserrohrbruch in Anried könnte die Ursache sein
Die beiden Kammern des Hochbehälters werden nun nacheinander entleert, gereinigt, neu befüllt und getestet. Gleichzeitig werden zusätzliche Probestellen auf dem Weg des Wassers vom Wasserwerk zum Hochbehälter eingerichtet. Dieser Weg verläuft durch die Ortsnetze von Oberschöneberg und Saulach. Es soll sichergestellt werden, dass die Keime im Hochbehälter nicht von einem Eintrag aus einem der beiden Ortsnetze stammen.
„Die Hoffnung, dass wir die Ursache schnell finden, ist da“, sagt Bürgermeister Kalb. Schließlich sei die Technik eigentlich auf dem neuesten Stand. In den vergangenen Monaten und Jahren hat die Gemeinde massiv ins Wassernetz investiert. Die jahrelange Chlorung des Wassers ist erst seit rund drei Monaten beendet.
Betroffen von der aktuellen Anordnung zum Abkochen sind die Gemeindeteile Anried, Ettelried, Engertshofen, Siefenwang, Stadel, Saulach, Reischenau, Oberschönenberg, Ried, Kühbach, Breitenbronn, Holzara, Osterkühbach und Schönebach.
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