Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Diedorf: Umweltsünden in Diedorf: Die Gemeinde hat einen neuen Plan

Diedorf

Umweltsünden in Diedorf: Die Gemeinde hat einen neuen Plan

    • |
    In DIedorf wurde das Kehrgut auf dem Häckselplatz abgeladen und dann dort ungeschützt gelagert. Der Berg ist inzwischen aber abgetragen und sachgemäß entsorgt.
    In DIedorf wurde das Kehrgut auf dem Häckselplatz abgeladen und dann dort ungeschützt gelagert. Der Berg ist inzwischen aber abgetragen und sachgemäß entsorgt. Foto: Marcus Merk

    Im Fall des unsachgemäß gelagerten Straßenkehrichts auf dem Diedorfer Häckselplatz hat das Landratsamt eine Entscheidung getroffen. Im Raum stand ein Bußgeld für die Marktgemeinde. Überzeugt hat im Amt das Konzept der Gemeinde, wie in Zukunft der Kehricht umwelt- und regelgerecht gelagert werden soll. Inzwischen steht auch fest, ob der Lettenbach dadurch belastet wurde. Wie ist die Lage? Hier ein Überblick.

    Aus dem Lettenbach wurden Wasserproben genommen.
    Aus dem Lettenbach wurden Wasserproben genommen. Foto: Marcus Merk (Archivfoto)

    In diesem Fall kann jetzt Entwarnung gegeben werden: Das Wasserwirtschaftsamt in Donauwörth hatte Proben genommen, eine Belastung konnte nicht festgestellt werden, teilen Bürgermeister Peter Högg und das Landratsamt mit. Je nach Jahreszeit und Verkehr kann Straßenkehricht etwa mit Gummiabrieb von Reifen, Salz oder Split aus der Winterzeit oder auch Mineralöl-Rückständen belastet sein.

    Die Gemeinde Diedorf soll nicht "kriminalisiert" werden

    Weil sich die Marktgemeinde aber "intensiv um die Beseitigung des dort gelagerten Bodenmaterials gekümmert hat, wird vonseiten des Landratsamts von der Verhängung eines Bußgelds abgesehen", teilt eine Sprecherin der Behörde jetzt mit. "Auch wenn es sich bei der Lagerung von Straßenkehricht um eine Ordnungswidrigkeit handelt, ist es nicht notwendig, die betroffene Gemeinde zu kriminalisieren, wenn von ihr die Chance genutzt wird, die begangene Verfehlung zu korrigieren", so die Sprecherin weiter.

    Das war passiert: Im Sommer war entdeckt worden, dass die Marktgemeinde Diedorf seit vielen Jahren die Rückstände, die ihre Kehrmaschinen von den Straßen aufsammeln, nicht sachgemäß auf ihrem Häckselplatz lagert. Dort wurden sie auf einen mehrere Meter hohen Haufen getürmt und schließlich für längere Zeit bis zur endgültigen Entsorgung zwischengelagert. Besondere Schutzmaßnahmen für den Boden oder den neben dem Häckselplatz verlaufenden Lettenbach gab es jedoch nicht. Nachdem die Ordnungswidrigkeit bekannt geworden war, hatte Bürgermeister Peter Högg die politische Verantwortung übernommen – auch wenn die Praxis der Zwischenlagerung schon vor seiner Amtszeit begonnen wurde. Seit mindestens 15 Jahren wurde der Kehricht auf diese Weise gelagert, vermutete er.

    Auch privat gilt: Straßenkehricht nicht in die Braune Tonne

    Jetzt gibt es ein neues Konzept: Der Straßenkehrricht wird nicht mehr auf dem Häckselplatz zwischengelagert, sondern in einen in den Boden eingelassenen Container auf dem Lagerplatz des Bauhofs in der Oggenhofstraße gekippt. "Jedes Mal, wenn der Container voll ist, wird er abgeholt und ein neuer gebracht", erklärt der Bürgermeister. Eine Fachfirma entsorgt das Material dann sachgemäß und stellt der Gemeinde darüber einen Nachweis aus.

    Straßenkehrricht darf nicht in die Braune Tonne.
    Straßenkehrricht darf nicht in die Braune Tonne. Foto: Marcus Merk (Symbolfoto)

    Das Landratsamt ist jedoch alarmiert: Unsachgemäße Lagerung von Straßenkehricht könnte nicht nur ein Diedorfer Problem sein. "Um gleichartige Ordnungswidrigkeiten in den Landkreisgemeinden in Zukunft zu vermeiden, werden wir diese auch noch einmal gesondert auf die gesetzlichen Vorgaben hinweisen und sie für das Thema sensibilisieren", so sie Sprecherin der Behörde. Ähnliches gilt übrigens für alle Bürger des Landkreises: Wer vor seinem Grundstück fegt, darf den Kehricht nicht in der Braunen Tonne entsorgen, heißt es beim Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises: Der Dreck gehört in die Restmülltonne.

    Das könnte Sie auch interessieren:

    Umweltskandal in Diedorf: Der Gemeinde droht jetzt ein Bußgeld

    Falsch befüllte braune Tonnen im Kreis Augsburg bleiben stehen

    Darf Fallobst in die Biotonne? Das sind die Regeln im Landkreis Augsburg

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden