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Diedorf: Neuer Waldkindergarten ist nicht nur für Kinder aus Diedorf

Diedorf

Neuer Waldkindergarten ist nicht nur für Kinder aus Diedorf

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    Sinn von Waldkindergärten ist es, Kindern mit wenig Mitteln viel zu bieten und sie erleben zu lassen, wie man sich mit den Dingen, die die Natur bietet, beschäftigen kann. In Diedorf gibt es demnächst einen Waldkindergarten.
    Sinn von Waldkindergärten ist es, Kindern mit wenig Mitteln viel zu bieten und sie erleben zu lassen, wie man sich mit den Dingen, die die Natur bietet, beschäftigen kann. In Diedorf gibt es demnächst einen Waldkindergarten. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolfoto)

    Der Markt Diedorf hat viele verschiedene Kindertagesstätten im Angebot, etwas ganz Besonderes soll aber künftig ein Waldkindergarten sein. Sich im Gebüsch verstecken, einen Hügel erklimmen, kleine Krabbeltiere beobachten oder im weichen Waldboden mit den Händen kneten, das alles macht kleinen Kindern viel Spaß, und genau diese Dinge dürfen die Kinder der neuen Waldspielgruppe Waldmäuse in

    Sie habe sich schon länger mit dem Gedanken an einen Waldkindergarten getragen und in der gelernten Erzieherin Christina Kretschmar die passende Partnerin gefunden, erklärt Ideengeberin Yvonne Bauer. Sie selbst unterrichtet unter anderem Hebammen. Sinn von Waldkindergärten ist es, Kindern mit wenig Mitteln viel zu bieten und sie erleben zu lassen, wie man sich mit den Dingen, die die Natur bietet, beschäftigen kann. Dieses Modell kommt bei den Eltern immer besser an. „Es gibt nichts Besseres für uns alle als Wald und Natur“, erklärt Christina Kretschmer.

    Alle Spielmöglichkeiten sind im Waldkindergarten bereits vorhanden

    Somit sei hier auch der beste Platz, um Kinder zu beschäftigen und zu fördern. Alle Spielmöglichkeiten seien hier schließlich bereits vorhanden, ohne dass man sie, wie in normalen Kindergärten, erst künstlich schaffen müsse. Damit gelange man mühelos zum Ursprung zurück, erklären die beiden Betreuerinnen. Die Idee der beiden Initiatorinnen fand auch bei der Marktgemeinde Diedorf großen Gefallen und so erhielten sie eine sofortige Zusage zur Unterstützung des neuen Projekts. Schnell war ein passender Platz für das Vorhaben auf einem privaten Waldgrundstück genau in der Mitte zwischen Diedorf und Biburg gefunden.

    Das neue Betreuungsangebot im Wald ist somit nicht nur für alle Diedorfer, sondern auch für Familien der verschiedenen Nachbargemeinden gut erreichbar. Mit dem Auto allerdings kann der Waldspielplatz nicht erreicht werden. Deshalb werden die teilnehmenden Kinder von einem festen Treffpunkt in Biburg aus per E-Lastenfahrräder, gesponsert von der Marktgemeinde Diedorf, dorthin gebracht. Momentan können zwölf Kinder angenommen werden, einige Plätze sind noch frei. Sollte das Angebot aber den Kindern und ihren Eltern gefallen, könnten sich Bauer und Kretschmar vorstellen, dieses im September auszuweiten und mehr Betreuungstage anzubieten als die bislang angedachten zwei pro Woche.

    Turnhalle des SV Biburg dient als Notunterkunft

    Buddeln im weichen Waldboden, Krabbeltiere beobachten oder auf Baumstämmen balancieren, das können schon bald Kinder im Waldkindergarten von Christina Kretschmar und Yvonne Bauer.
    Buddeln im weichen Waldboden, Krabbeltiere beobachten oder auf Baumstämmen balancieren, das können schon bald Kinder im Waldkindergarten von Christina Kretschmar und Yvonne Bauer. Foto: Jutta Kaiser-Wiatrek

    Möglicherweise könnte es auch einen zweiten Treffpunkt, eventuell hinter dem Schmuttertal-Gymnasium, geben. Auch für wetterunsichere Tage wurde vorgesorgt. Stattfinden wird der Waldkindergarten auf alle Fälle immer, auch bei ganz schlechtem Wetter. Hier hat die Marktgemeinde zugesagt, die Turnhalle des SV Biburg als Notunterkunft zur Verfügung zu stellen. Momentan sind die beiden Betreuerinnen noch allein für die Durchführung des Waldkindergartens zuständig. Mütter oder Väter, die sich einbringen wollen, sind aber immer willkommen. Die Kindergartenstunden werden im Wald ähnlich strukturiert sein, wie in normalen Kindergärten mit Morgenkreis, Begrüßung des Tages und Lieder singen. Rituale seien auch hier für Kinder wichtig, wissen Bauer und Kretschmar. Allerdings sei es dann das Freispiel, das den Kindern so gut gefällt und so gut tut.

    Dabei wollen sich die Betreuerinnen flexibel auf die jeweiligen Interessen der Kinder einlassen und mit ihnen nach Lust und Laune Tannenzapfen sammeln oder damit Fußball spielen, auf Hügeln toben oder auf einem Baumstamm balancieren. Was im Waldkindergarten anders sein soll: Die Kinder sollen den Umgang mit der Natur hautnah lernen. Dabei bietet der Wald allein schon durch den Wandel der Jahreszeiten oder des Wetters zahlreiche Möglichkeiten. „Besonders wird in der Waldpädagogik auch das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und der Respekt gegeneinander und gegenüber der Natur“, so Bauer. Es ist das Ziel des Waldkindergartens, die Kinder zu Naturliebe und Nachhaltigkeit zu erziehen. „Was man liebt, das schützt man auch“, sind sich die Betreuerinnen sicher.

    • Anmeldung und Info bei Yvonne Bauer, Telefon 0176/22714429 oder per E-Mail an info@babykurse-augsburg.com. Das Angebot richtet sich an Kinder von zwei bis vier Jahren und findet zunächst jeweils montags und mittwochs von 9 bis 11.30 Uhr statt.
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