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Diedorf: Kindergartenkinder holen Preis mit ihrem Apfelmus

Diedorf

Kindergartenkinder holen Preis mit ihrem Apfelmus

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    Mit großer Geduld und Eifer bereiteten die Kinder in der Diedorfer Kindertagesstätte ihr Apfelmus zu. Am Ende wurde das Apfelmus in Gläser abgefüllt und mit Etiketten versehen.
    Mit großer Geduld und Eifer bereiteten die Kinder in der Diedorfer Kindertagesstätte ihr Apfelmus zu. Am Ende wurde das Apfelmus in Gläser abgefüllt und mit Etiketten versehen. Foto: Villa Kunterbunt

    Wie bringt man Kindern am besten einen nachhaltigen Umgang mit der Natur bei? Indem man sie selber machen lässt. Genau nach diesem Konzept arbeitet die Diedorfer Kindertagesstätte Villa Kunterbunt. Und das mit Erfolg: Zum vierten Mal wurde der Einrichtung nun die Auszeichnung Öko-Kids des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern verliehen.

    Nachdem sich die Kinder bei vergangenen Projekten mit dem Wald und seinen Bewohnern und der Nachhaltigkeit des Materials Tonerde beschäftigten, ging es nun darum, selber Apfelmus herzustellen. „Die Kinder kamen selbst auf die Idee“, sagt Andrea Labee, die zusammen mit Eva Brandl das Projekt koordinierte, „sie wollten wissen, wie aus Äpfeln Mus entsteht.“

    Die Äpfel stammten aus den eigenen Gärten der Villa Kunterbunt, zu der die Tagesstätten in den Ortsteilen Lettenbach und Biburg sowie eine Kinderkrippe in Diedorf gehören. Die Herstellung des Apfelmuses fand komplett in der Tagesstätte statt.

    Dabei konnten die Kinder vieles ausprobieren. Was ist die geeignetste Verpackung? Wie sollte man das Mus am besten aufbewahren, ohne dass es schimmelt? Diesen Fragen gingen die Kinder während des Projektes nach. „Hier durften auch Fehler passieren“, meint Labee.

    Wichtig sei ihnen als Betreuer auch gewesen, den Kindern die Unterschiede zwischen selbst gemachten Lebensmitteln und handelsüblichen Produkten aus dem Supermarkt zu verdeutlichen. Das fing schon bei den Äpfeln an: Im Gegensatz zu den makellosen Äpfeln vom Supermarkt sind die Äpfel aus dem heimischen Garten unterschiedlich groß und manchmal schrumpelig. Dafür habe man den Kindern auch erklärt, dass die Industrieäpfel gespritzt seien, Zusatzstoffe enthalten und dass oft weite Transportwege notwendig seien, bis die Äpfel an der Supermarkttheke landen. Man wollte den Kindern hierdurch beibringen, was Nachhaltigkeit bedeutet.

    Das Konzept der Villa Kunterbunt überzeugte auch die Organisatoren von Öko-Kids. Ende November wurden deshalb die beiden verantwortlichen Betreuerinnen, neben anderen, ins Salesianum nach München eingeladen, wo sie eine Urkunde von der bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf überreicht bekamen. Umrahmt wurde die Preisverleihung von Vorträgen und Workshops, die sich speziell an die Betreuer richteten. Bereits zum sechsten Mal wurde in diesem Jahr der Preis an mehrere Kindertagesstätten in ganz Bayern verliehen, die sich innerhalb ihrer Erziehung für Umwelt und Nachhaltigkeit einsetzen.

    In diesem Bereich hat die Villa Kunterbunt kontinuierlich Angebote, nicht nur im Rahmen solcher größerer Projekte: „Themen wie Nachhaltigkeit und Natur sind sowieso Teil unserer Einrichtung“, sagt Susanne Reitzner-Mengele, die Leiterin der Villa Kunterbunt. Vor allem die Nähe zum Wald und ihre drei Gärten geben der Kindertagesstätte die Möglichkeit, für die Kinder ein solches naturnahes Programm bereitzustellen.

    Die Themen entwickeln sich dabei meist aus dem Interesse der Kinder. Auch achte man darauf, dass alle Kinder gruppenübergreifend in die Projekte mit einbezogen werden, sofern sie sich für das jeweilige Thema begeistern können.

    Für das diesjährige Apfelmus-Projekt zieht Reitzner-Mengele ein überaus positives Fazit: „Es war sehr gewinnbringend, hat Spaß gemacht und brachte die Kinder und alle Beteiligten raus aus dem Kindergartenalltag“, resümiert sie.

    Auch sei es immer wieder spannend, was die Kinder aus dem Thema machen. Die Eltern würden das Angebot der Einrichtung ebenfalls sehr schätzen.

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