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Diedorf: Frieden muss jeden Tag neu erobert werden

Diedorf

Frieden muss jeden Tag neu erobert werden

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    Die drei Soldaten- und Kameradschaftsvereine aus Diedorf, Biburg und Willishausen haben gemeinsam zum ersten Mal einen Friedensmarsch zur Diedorfer Mariengrotte veranstaltet und zusammen mit zahlreichen Bürgern der Opfer von Krieg und Terror gedacht. Foto: Monika Hupka-Böttcher
    Die drei Soldaten- und Kameradschaftsvereine aus Diedorf, Biburg und Willishausen haben gemeinsam zum ersten Mal einen Friedensmarsch zur Diedorfer Mariengrotte veranstaltet und zusammen mit zahlreichen Bürgern der Opfer von Krieg und Terror gedacht. Foto: Monika Hupka-Böttcher Foto: Monika Hupka-Böttcher

    Diedorf. Frieden ist ein sehr fragiles Gebilde, Frieden bedeutet Sicherheit. Krieg, Gewalt und Terror dagegen bringen unmenschliches Leid und Verfall. Vor 65 Jahren ging der Zweite Weltkrieg zu Ende und hinterließ Tote, Trümmer und unendliches Leid. Aus diesem Anlass haben die drei Soldaten- und Kameradschaftsvereine aus

    Der vergangene Samstag war ein besonderes Datum: Am 11. September 2001 hielt die Welt den Atem an, Terroristen hatten die Twin-Towers in New York zerstört und mehr als 3000 Menschen in den Tod gerissen. Aber auch der Zweite Weltkrieg, der auch die Marktgemeinde Diedorf nicht verschonte, kostete 238 Bürgern das Leben und hat tiefe Wunden gerissen. Die Ausstellung "65 Jahre Kriegsende", die Werner J. Lorenz vor dem Bürgerhaus mit viel Sachverstand zusammengestellt hatte, machte dies deutlich. Viele ältere Diedorfer erinnerten sich daran, dass bereits am 26. April 1945 - zwei Wochen vor der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai - amerikanische Panzer des 12. Regiments der 4. US-Infanterie-Division Diedorf besetzten.

    Nachdem sieben Tauben als Symbol für den Frieden in den abendlichen Himmel aufgelassen wurden, formierten sich die Bürger mit den Fahnenabordnungen der Vereine und der Musikkapelle Diedorf zum Friedensmarsch zur Mariengrotte im Bürgerpark. Pfarrer Hans Fischer sagte in seiner Ansprache zur Marienfeier, der 11. September sei ein Tag der Spannung, der Furcht und Angst. Von "Maria als Königin des Friedens" erbitten die Christen im Gebet Hilfe und Beistand für die friedliche Lösung von Konflikten.

    Bürgermeister Otto Völk als Schirmherr machte deutlich, dass Deutschland und Mitteleuropa in den vergangenen 65 Jahren die längste Friedensperiode erlebt habe. Wie zerbrechlich Frieden sei, zeige der Blick auf den Balkan in den 90er-Jahren, der Terror der RAF in den 70er und 80er-Jahren und Ground Zero vor genau neun Jahren. Die friedliche Revolution 1989 an der Berliner Mauer aber habe gezeigt, dass der Wille zur Freiheit den Frieden bewahrt. "Das größte Geschenk für unsere Kinder und Enkel ist der Grundstein, die Gedanken und Taten für die Erhaltung des Friedens zu legen und zu festigen", so Völk.

    Der stellvertretende Landrat Max Strehle mahnte, angesichts der 50 Millionen Toten des Zweiten Weltkriegs, der 200 Bürgerkriege seit damals und der Terroranschläge weltweit energisch für den Frieden einzutreten und Zeichen des friedlichen Miteinanders zu setzen. Und auch Franz Trinkner vom KVB Kreisverband Augsburg lobte die Friedensaktion der Diedorfer Soldatenvereine als Zeichen gegen Gewaltherrschaft und Terror.

    Willi Schmid, Vorsitzender des Diedorfer Soldaten- und Kameradschaftsvereins, erinnerte daran, "dass wir mit diesem Friedensmarsch ein aktives Zeichen setzen wollen, dass uns unsere Zukunft nicht egal ist. Wir gedenken damit dem Kriegsende vor 65 Jahren, den vielen Toten dieses Wahnsinns und Opfern des Terrors". Dauerhafter Friede sei möglich, die Bergpredigt zeige hier den Weg.

    Nach der Feier an der Grotte ehrten die Teilnehmer die Opfer von Kriegen und Gewalt auf dem Friedhof; als sichtbares Zeichen des Gedenkens steckten sie die brennenden Kerzen in ein vorbereitetes Sandbeet. Vor dem Bürgerhaus klang danach die Feier aus.

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