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Diedorf: Diedorf: Eltern wünschen sich Fahrradstraße zum Gymnasium

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Diedorf: Eltern wünschen sich Fahrradstraße zum Gymnasium

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    Die Schulleitung und der Elternbeirat des Schmuttertal-Gymnasiums setzen sich für die Umgestaltung der Dammstraße in Diedorf in eine Fahrradstraße ein.
    Die Schulleitung und der Elternbeirat des Schmuttertal-Gymnasiums setzen sich für die Umgestaltung der Dammstraße in Diedorf in eine Fahrradstraße ein.

    Die Schulleitung und der Elternbeirat des Schmuttertal-Gymnasiums setzen sich, auch auf Anregung eines Schülervaters, für die Umgestaltung der Dammstraße in Diedorf in eine Fahrradstraße ein.

    Mit verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten sind sie deshalb jetzt an die Parteien, Gruppierungen und Bürgermeistermeisterkandidaten herangetreten. Hintergrund ist, so der Elternbeirat in einem Anschreiben an die Parteienvertreter, dass die Situation für Fahrrad fahrende Schüler in den vergangenen Jahren oft genug brenzlig war.

    Die Dammstraße ist die einzige Zufahrtsstraße zum Schmuttertal-Gymnasium und auf weiten Teilen nur 3,10 Meter breit. Das Überholen von Fahrrädern, mit denen jeden Tag mehrere Hundert Schüler zur Schule kommen, ist da kaum ungefährlich möglich. Es gibt zwar einige Ausweichbuchten, dennoch berichtet der stellvertretende Elternbeirats-Vorsitzende Peter Funk davon, dass immer schon mal wieder Schüler im Graben gelandet sind. So auch Schulleiter Günter Manhardt: „Bisher hatten wir in fünf Jahren – Gott sei Dank – noch keinen dramatischen Fahrradunfall auf der Dammstraße, aber bereits häufig brenzlige Situationen und kleinere Unfälle.“ Schulleiter und Elternbeirat sehen die Gemeinde in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass nichts Schwerwiegendes passiert.

    Autofahrer wären zu besonderer Rücksicht verpflichtet

    Bislang gilt auf der Dammstraße Tempo 30 und Schmuttertal-Gymnasium. Bei entsprechender Beschilderung darf eine Fahrradstraße auch von Anliegern oder generell vom Kraftfahrzeugverkehr benutzt werden, „allerdings wäre diese Straße dann vorrangig für den Fahrradverkehr vorgesehen, und Autofahrer wären zu einer besonderen Rücksichtnahme verpflichtet“, erläutert der Schulleiter.

    Ein Vorschlag aus der Schule wäre eine zeitliche Begrenzung der Fahrradstraße nur morgens vor Schulbeginn, kombiniert mit einer Einbahnregelung aus Richtung Neusäß oder eine generelle Fahrradstraße (mit Öffnung für den allgemeinen Verkehr), die dann auch den Pendlern, die auf dieser Seite des benachbarten Bahnhofs ihr Rad abstellen, und dem anliegenden Jugendzentrum zugutekommen würden.

    Was sagen die Parteien zur Fahrradstraße?

    Die Antworten der Parteien fallen sehr unterschiedlich aus. Bürgermeister Peter Högg von Wir für Diedorf weist darauf hin, dass aus westlicher Richtung eine ganz neue Verbindung für Fahrräder direkt auf das Grundstück des Gymnasiums geschaffen werden soll. Auch sollen Grundstücksverhandlungen wieder aufgenommen werden, die am Ende zu einer kompletten Verbreiterung der Dammstraße und so am Ende zu einem eigenen Fahrradweg führen könnten. In die Entscheidung möchte er aber Verkehrsexperten, etwa von der Polizei, einbinden. „Wir sind bemüht, die Situation zu verbessern und damit das Fahren mit dem Fahrrad zur Schule zu fördern“, so der Bürgermeister.

    Der Gemeinderat hätte die Idee der Fahrradstraße bereits einmal verworfen, erinnert der Bürgermeisterkandidat der CSU, Thomas Rittel. „Die erforderlichen Ausnahmen für die Dammstraße als Fahrradstraße würden auf keinen Fall zu einer Verbesserung der Situation für die Radfahrer führen, so die Verkehrsexperten damals“, erinnert er. „Darüber hinaus steht der Ausweisung der Dammstraße als Fahrradstraße eine Vereinbarung der Gemeinde im Rahmen von Grundstückserwerben entgegen.“ Für

    Bereits seit 2016 läuft ein Monitoring-Verfahren, in dem die Gebäudetechnik des Diedorfer Gymnasiums unter die Lupe genommen wurde.
    Bereits seit 2016 läuft ein Monitoring-Verfahren, in dem die Gebäudetechnik des Diedorfer Gymnasiums unter die Lupe genommen wurde. Foto: Marcus Merk

    Gar nicht als den richtigen Ansprechpartner sieht sich Grünen-Gemeinderat Andreas Köglowitz. Zwar seien sich die Parteien einig, dass eine Fahrradstraße eine gute Sache wäre, aber die Verkehrsexperten hätten bei einer ersten Prüfung vor einigen Jahren, als das Gymnasium dort noch gar nicht eingezogen war, die Straße als nicht geeignet angesehen. „Die Angriffspunkte zur Umsetzung der Fahrradstraße bzw. der Sicherheit der Kinder liegen an ganz anderer Stelle. Zu sagen, dass wir als Gemeinderäte uns weiter darum bemühen, wäre damit Augenwischerei und nichts anderes als ein Lippenbekenntnis“, so seine Einschätzung.

    Anders sieht das die SPD: „Der Ortsverein der

    Bürgerunion will weitere Flächen zukaufen

    Die Bürgerunion fordere einen Zukauf weiterer Flächen entlang der Dammstraße mit dem Ziel, anstelle der Ausweichstellen eine durchgehende Verbreiterung zu erreichen, um dann einen von der Fahrbahn getrennten Radweg einrichten zu können, erläutert Fraktionsvorsitzender Frank Wasser. „Unsere Hoffnung ist, dass sich dieses Vorhaben in den nächsten Jahren doch noch verwirklichen lässt.“ Eine Fahrradstraße sei ungleich schwerer zu erreichen, sagt er weiter und verweist auf die Vereinbarung der Kommune, auf die sich auch Thomas Rittel beruft. (AZ)

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