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Diedorf-Biburg: Die verkehrte Verkehrsinsel

Diedorf-Biburg

Die verkehrte Verkehrsinsel

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    Wie zur Begrüßung erwartet Autofahrer in Biburg die neue Verkehrsinsel am Ortseingang. Das Bauwerk erscheint auf den ersten Blick an der falschen Seite angebracht zu sein.
    Wie zur Begrüßung erwartet Autofahrer in Biburg die neue Verkehrsinsel am Ortseingang. Das Bauwerk erscheint auf den ersten Blick an der falschen Seite angebracht zu sein. Foto: Marcus Merk

    „Die Verkehrsinsel entfaltet keine große Bremswirkung, das stimmt“, gibt auch Jürgen Lutz von der Tiefbaubehörde des Landratsamtes zu. Dort wurde die gesamte Straßensanierung geplant, denn die Rommelsrieder Straße ist eine Kreisstraße. Wegen der zahlreichen Schlaglöcher war der Streckenabschnitt für Autofahrer in der Vergangenheit ein wahrer Slalomparcours. Der Markt Diedorf nutzte die Bauarbeiten des Landkreises und sanierte die Straße gleich komplett. Kanalanlagen wurden erneuert, ein breiter Gehweg gebaut und eine energiesparende Straßenbeleuchtung angebracht. Von April bis Dezember vergangenen Jahres war der Streckenabschnitt gesperrt, seitdem ist die Rommelsrieder Straße wieder befahrbar.

    Vor zwei Jahren ging zudem in der Gemeinde ein Antrag der Bewohner ein, die eine Verkehrsinsel am Ortseingang forderten. Einerseits sollten die Autos gebremst werden, die aus dem Biburger Wald häufig viel zu schnell in die Ortschaft fahren. Andererseits wollten die Bewohner eine Hilfe für Fußgänger beim Überqueren der Straße, was wegen der Raser oftmals eine hektische Angelegenheit war.

    Die Gemeinde kam dem Wunsch der Anwohner nach, das Landratsamt gab die Planung der Verkehrsinsel in Auftrag. „Ursprünglich waren zwei Varianten im Gespräch, eine Insel innerorts und eine außerhalb“, erinnert sich Diedorfs Bürgermeister Otto Völk. Die Entscheidung für die jetzige Form hatte verschiedene Gründe. „Einmal musste berücksichtigt werden, dass auch Lastkraftwagen die Straße noch befahren können“, erklärt Jürgen Lutz von der Tiefbaubehörde. Andererseits gibt es aber auch Anlieger, denen man keine Grundstücksfläche wegnehmen durfte, um mehr Platz für die Verkehrsinsel zu haben. Über zwei Jahre haben die Planungen gedauert. „Es wurden mehrere Gespräche mit den Anliegern geführt, um alle Beteiligten fair zu behandeln“, berichtet Lutz. Zehn Meter misst die Insel nun in der Länge, doch die Autofahrer müssen ihr in einem 75 Meter langen Schwenk ausweichen und entsprechend abbremsen. Allerdings nur, wenn sie aus dem Ortsinneren kommen. Dort sind sowieso nur 50 Stundenkilometer erlaubt und die Straßenführung lässt auch nicht mehr zu. „Die Lösung ist sicher nicht optimal, aber wir können eben keinen Platz aus dem Hut zaubern“, sagt Lutz. Zumindest für die Fußgänger ist die Insel eine Hilfe, sie können die Straße nun ohne Hektik überqueren.

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