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Diedorf: „Alte Post“: Rettung hängt an Parkplätzen

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„Alte Post“: Rettung hängt an Parkplätzen

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    Schon seit Monaten sieht es vor der Alten Post in Biburg aus, als ob die Baustelle gleich in Betrieb genommen werden soll. Der neue Besitzer will hier ein Übernachtungshaus einrichten. Noch stocken die Pläne aber wegen Verhandlungen mit der Gemeinde über Parkplätze.
    Schon seit Monaten sieht es vor der Alten Post in Biburg aus, als ob die Baustelle gleich in Betrieb genommen werden soll. Der neue Besitzer will hier ein Übernachtungshaus einrichten. Noch stocken die Pläne aber wegen Verhandlungen mit der Gemeinde über Parkplätze. Foto: Marcus Merk

    Wäre es nach einer Anordnung des Landratsamts aus dem Jahr 2014 gegangen, dann würde die „Alte Post“ in Biburg schon gar nicht mehr stehen. Damals sollte das Gebäude nämlich abgerissen werden, nach Ansicht der Behörde war es einsturzgefährdet. Noch heute steht das Haus mit der langen Geschichte an der markanten Stelle in

    Seit über einem Jahr gehört die „Alte Post“ der Success Immobilien- und Bau GmbH aus Augsburg. Geschäftsführer Alfred Geierhos berichtet, dass inzwischen beim Landratsamt zumindest eines nachgewiesen werden konnte: Das Gebäude ist standsicher. Und Geierhos sagt auch: Es soll erhalten werden. Das Unternehmen plant, dort einen Übernachtungsbetrieb einzurichten, voraussichtlich ein sogenanntes Boardinghaus. Diese werden mit mehr oder weniger hoteltypischen Leistungen auch für längere Zeit vermietet. Als Zielgruppe könnte sich Geierhos Studenten oder Angestellte der neuen Universitätsklinik vorstellen. Im nächsten Frühjahr soll der Umbau beginnen.

    Allerdings muss mit der Gemeinde Diedorf noch ein Punkt geklärt werden: Wie viele Parkplätze benötigt solch ein Betrieb? Die passende Anzahl errechnet sich dabei nicht unbedingt allein aus aktuellen Vorgaben, erklärt Ina Mangold von der

    Das heißt: Alte Unterlagen müssen beschafft werden. Auf der Suche nach alten Bebauungsplänen ist Geierhos sogar vom Landratsamt bis ins Staatsarchiv gelangt und bekam schließlich die Auskunft, dass ein Teil der benötigten Pläne anscheinend im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Dennoch ist er sicher, durch einen Zufallsfund nun die einstige Situation darstellen zu können. Wie weit denn solch ein Plan überhaupt in die Vergangenheit zurückreichen könnte, das muss die Bauverwaltung in Diedorf allerdings noch überprüfen. „Solch einen Fall hatte ich noch nicht“, sagt Ina Mangold.

    Für Bürgermeister Peter Högg hingegen ist klar: In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Situation vor Ort stark verändert. Die jetzige „Post“ wurde nach dem Brand eines Vorgängerbaus 1924 mit ihrem typischen Giebeldach errichtet. Seit etwa 20 Jahren gibt es an der markanten Stelle in Biburg aber keine Wirtschaft mehr, seitdem steht das Gebäude leer. „Dort, wo früher die Parkplätze waren, sind Wohnungen entstanden“, sagt Högg. Bestandsschutz hin oder her, zur Verfügung stünden sie auf jeden Fall nicht mehr. Und freie Parkflächen seien in der Ortsmitte von Biburg ohnehin knapp. Da die Firma Success auch auf einem hintergelegenen Grundstück nun ein Doppelhaus erstellen möchte, müsse genau geschaut werden, ob die Parkplätze am Ende ausreichen, so der Bürgermeister und ob der Bestandsschutz wirklich gelte – oder ob an dieser Stelle nicht doch etwas Neues entstehe. Können sich Ausschuss und Antragsteller nicht einigen, muss das Landratsamt entscheiden.

    Termin Auf der nächsten Sitzung des Bauausschusses am Donnerstag, 20. Oktober, soll wieder über das Thema gesprochen werden.

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